Das Viadukt hat eine lange Geschichte
Ein Blickfang in Hornberg

Der Blick vom Schlossberg auf das Hornberger Viadukt. | Foto: Glaser
  • Der Blick vom Schlossberg auf das Hornberger Viadukt.
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Hornberg (pt). Das Hornberger Viadukt ist ein echter Blickfang und für viele beliebtes Fotomotiv. So wie es sich allerdings heute präsentiert, sah es nicht schon immer aus.
Mit dem Bau der ersten Brücke, damals noch eine Eisengitterbrücke, waren für die Hornberger schmerzliche Opfer zu bringen. Zwar war es der Bevölkerung wichtig, weil sie durch die Eisenbahnlinie nach schwierigen Jahren wieder Hoffnung für ihr Städtle sahen, doch die Planungen waren technisch schwierig – und für den Bau mussten Teile des besten Landes abgegeben werden.

Im 19. Jahrhundert begann der Bau der Eisenbahnbrücke

Von 1867 bis 1873 dauerte der Bau der Eisengitterbrücke auf drei Buntsandsteinpfeilern über das Reichenbachtal. Mit dem Bau begann gleichzeitig die erhoffte neue Blüte für die Stadt. Während die Bahn bis zum Jahr 1888 durchgehend zweigleisig war, wurden die Bahnhofsverhältnisse schon um die Jahrhundertwende zu eng und ein drittes Gleis wurde nötig. Die Wagen wurden größer und die Lokomotiven immer schwerer. Ein Zustand, für den die Eisengitterbrücke zu schwach war. Bald wurde die Notwendigkeit eines Neubaus erkannt. Das Bett des "Reichenbächles" wurde verlegt und mit dem Brückenneubau im Frühjahr 1924 begonnen. Die neue Brücke bekam einen festen Betonkern mit harter Granitverkleidung und wuchs, dieses Mal mit sechs Pfeilern und sieben Bögen, neben und unter der alten Brücke in die Höhe, die noch immer benutzt wurde. Die Kosten der 150 Meter langen und 14 Meter hohen Brücke lagen bei fast zwei Millionen Mark. Der Bau dauerte 17 Monate, so dass das neue Viadukt nach einer Probebelastung durch zwei der schwersten Loks am 1. November 1925 für den Verkehr freigegeben wurde. In den Kriegsjahren gelang es trotz einiger Versuche nicht, das Hornberger Viadukt zu zerstören.

Schloss- und Pulverturm auf stattlicher Burganlage

Blickt man zum Schlossberg hinauf, stechen der Schlossturm und der Pulverturm ins Auge. Letzterer, in dem seit einigen Jahren auch geheiratet werden kann, kam erst später hinzu. Vermerkt ist dort die Jahreszahl 1621. Der Schlossturm selber, dessen genaues Datum der Erbauung unbekannt ist, wurde einst als Wohnturm genutzt. An der südöstlichen Mauer verläuft eine Kaminvertiefung etwa zwölf Meter weit, die gerade in die Höhe verläuft und schräg aus dem Mauerwerk herausgeleitet wird. Doch die Missstände waren groß und vor allem die ungenügende Wasserversorgung bereiteten große Sorgen. Bekannt ist, dass ab 1554 neue Bauten erstellt wurden. Im Jahr 1564 entstand vor der Nordostseite des Turms eine neue, stattliche Burganlage. Das bisherige Wohngebäude an der Südostseite des Turms wurde abgetragen und nur der massive Bergfried blieb stehen.

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