Gamshurster Kolonie entwickelt sich prächtig – Zweites Storchencafé zu Ehren der Vögel
56 Störche in einem Jahr sind rekordverdächtig

Auf den Dächern in Gamshurst haben sich zahlreiche Storchenpaare niedergelassen. | Foto: R. Brunner
  • Auf den Dächern in Gamshurst haben sich zahlreiche Storchenpaare niedergelassen.
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Achern-Gamshurst (rb). Es geht fast zu wie in einem Taubenschlag, denn ständig landen und starten zahlreiche Weißstörche rund um Kirche, Pfarrhaus und Rathaus. Die Kolonie hat bereits ihre Fans: Viele Begeisterte aus nah und fern beobachten das Treiben auf den Dächern, die Flugshows oder folgen dem markanten Klappern.
In diesem Jahr ist auf dem Pfarrhaus, Kirchenturm, Kirchenschiff und seit vergangenem Jahr auch auf dem Rathaus mächtig was los. Insgesamt vierzehn Nester mit Paaren sind belegt und haben Gelege mit jeweils zwei Jungen. Damit sind 28 Altvögel und voraussichtlich nochmals 28 Jungvögeln im Ortszentrum von Gamshurst ansässig. Gamshurst könnte sich damit zur „Hauptstadt der Störche im Ortenaukreis“ ausrufen. Allerdings, es gab auch schon früh herbe Einschnitte, so sind einige Eier wegen Machtkämpfen untereinander zu Bruch gegangen und bisher gab es zudem sechs Todesfälle, Jungvögel die aus dem Nest gefallen oder auch von den Altvögeln aussortiert worden sind. Die Jungvögel selbst sind noch nicht gezählt und beringt worden. Letzteres wird Gérard Mercier, Vorsitzender des Naturschutzbundes Kehl (Nabu), demnächst tun. Er kann über erfreuliche Entwicklungen berichten.
Anfang der 80er-Jahre gab es so gut wie keine Störche mehr im Ortenaukreis. Dann aber entschieden das Land Baden-Württemberg und der Nabu, mit der Wiederansiedlung zu beginnen. 1981 gab es gerade mal ein Storchenpaar im Ortenaukreis. Im Jahre 1990 immerhin schon neun. Im Jahre 2015 gab es im Ortenaukreis schon rund 120 Storchenpaare.
Auch die Entwicklung der Gamshurster Storchenkolonie ist schon enorm und stetig steigend. Im Jahre 2011 war es in Gamshurst noch ein Nest auf dem Pfarrhaus mit ei-nem Storchenpaar. Zwei Jahre später gab es dann auf dem Pfarrhaus bereits einen zweiten Horst und im Jahre 2014 setzte sich dies mit sechs Horsten. 2015 gab es dann nochmals eine Steigerung auf acht Horste. In 2014 waren es noch neun junge Störche im Jahre 2015 waren dann in den acht Horsten 17 Jungtiere. Nochmals eine Steigerung gab es im vergangenen Jahr, 2016 wurden 13 Nester gebaut, auf dem Pfarrhaus drei, auf dem Kirchenschiff drei, eines auf dem Querschiff und auf dem Kirchturm auf jeder Seite ein Nest. Auf dem Rathaus wurden weitere zwei Nester errichtet. Im vergangenen Jahr erblickten 21 Jungtiere das Licht der Welt, allerdings fielen einige aus dem Nest und verendeten.
Es ist offen, wie die Steigerung der Horste im kommenden Jahr ausfallen wird. Platz ist auf den Häusern im Ortsetter noch genügend. Der Storchensegen ist aber nicht immer problemlos. Die ständigen Bauaktivitäten und die Hinterlassenschaften verstopfen gelegentlich die Regenwasserrinnen und die Abläufe. Dass man in Gamshurst den Meister Adebar dennoch richtig gerne hat, offenbarte sich im Jahre 2015 bei einer ganz besonderen Aktion: Es wurde ein "Storchencafé" im Pfarrhof durchgeführt. Der Erlös ging an Meister Adebar und zur Beseitigung der aufgekommenen Schäden. Nach zwei Jahren gibt es die Fortsetzung mit dem „Storchencafé". Dies findet am Samstag und Sonntag, 1. und 2. Juli, auf dem Pfarrhof statt.

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