Nicole Reuther hat als Leiterin des Acherner Fachbereichs "großes Los gezogen"
"Das Miteinander bei Kunst und Kultur ist besonders"

Die Berlinerin Nicole Reuther kam über Baden-Baden nach Achern und ist Nachfolgerin von Joachim Lemme.  | Foto: fk
  • Die Berlinerin Nicole Reuther kam über Baden-Baden nach Achern und ist Nachfolgerin von Joachim Lemme.
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Achern (fk). „Dass ich in Achern als Leiterin des Fachgebiets Kultur angestellt bin, bedeutet für mich: Ich habe das große Los gezogen: Es ist meine Traumstelle“ verrät Nicole Reuther, die vielschichtige Nachfolgerin von Prof. Joachim Lemme. Ursprünglich stammt Reuther aus Berlin, 1996 kam sie nach Baden-Baden. Geplant waren, sechs Monate Praktikum bei einer Kosmetikfirma, anschließend arbeitete sie für „acht tolle Jahre“ als Kulturmanagerin im Südwestrundfunk. „Und so wurde das schöne Rebland nach und nach zu meiner Heimat.“

Über ihre neue Wirkungsstätte sagt sie: „In Achern beeindruckt mich das bürgerliche Engagement. Der Einsatz der Menschen hier ist beachtlich: für die Illenau, für das Theater, für die Kunst, für die Kultur und auch in den karitativen Bereichen. Ich empfinde die Einstellung und das Miteinander in einer Herzensangelegenheit der Menschen hier als etwas wirklich Besonderes. Es freut mich, das alles nach und nach kennenzulernen und seitens der Stadt dabei in Teilen mitwirken zu können.“

Vorgänger Lemme sollte Reuther offiziell von April bis Juli vergangenen Jahres einführen, beteiligte sie allerdings schon seit November 2016 regelmäßig an wichtigen Terminen, wo Reuther zahlreiche Bekanntschaften machen konnte. „Herr Lemme hätte meine Einführung nicht besser gestalten können. Ich schätze seinen Enthusiasmus und seine Begeisterungsfähigkeit. Das verbindet uns. Was ich von ihm übernehmen kann, ist ein phantastisch ausgebautes Kulturprogramm und eine sehr gute Struktur. Ich werde vieles beibehalten, weil ich von der Arbeit meines Vorgängers überzeugt bin.“ Auf die Frage, was Reuther ändern möchte, antwortet Sie: „Die Angebote möchte ich kontinuierlich weiterentwickeln und ergänzen. Beispielsweise möchte ich nach und nach das Programm auf sanfte Art verjüngen, wozu es schon erste Konzepte gibt. Und weil für mich das Theater von essentieller Bedeutung ist, werde ich auch wieder Stücke für Erwachsene mit in das Programm aufnehmen.“

Ihre Hauptaufgaben sieht Reuther „vor allem in der Konzeption des Programms für die Kammermusikreihe ,Alte Kirche Fautenbach' und für die Reihe ,gong Achern' mit den Schwerpunkten Weltmusik, Theater, Kabarett, Lesungen und Vorträge. Dazu kommen konzeptionelle Überlegungen für die Sonderprojekte und zur Weiterentwicklung des Programms. Noch spannender“, so Reuther, „ist doch aber die Frage, was die Hauptaufgabe von Kultur ist. Kultur ist sinnstiftend und identitätsbildend. Deshalb sehe ich es als meine Aufgabe, unserem Publikum nicht nur ein schönes Event zu ermöglichen, sondern den Menschen mittels Kulturarbeit in ihrer Beschäftigung mit sich und ihrem Leben weiterzubringen. Das heißt, Situationen des Lebens über Geschichten, Theater, Kabarett erfahrbar zu machen und Lebensentwürfe und Möglichkeiten spürbar näher zu bringen. Dazu gehört auch mit bildender Kunst und Musik einen Raum ohne Worte zu schaffen, indem ein Mensch mit sich selbst in Kontakt kommt. „Ideen und Vorstellungen“ habe Reuther so einige und möchte diese in den nächsten Jahren verwirklichen.

Eines ihrer Anliegen: Ein breiteres Angebot für Acherner Jugendliche. Reuther: „Was für ein Kulturangebot wünschen sich Jugendliche? Wie kommen wir in den Dialog? Über welche Kanäle treffen wir uns? Hier gibt es aus meiner Sicht viel zu tun und an Erfahrungen zu sammeln“.

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