Sanierungsarbeiten in Achern sollen im September beendet sein
Faulbehälter der Kläranlage ist in die Jahre gekommen

Mitarbeiter der Firma Keller aus Steinbach bereiten die neue Schlammleitung aus PEHD für das Schweißen vor. | Foto: Stadt Achern
  • Mitarbeiter der Firma Keller aus Steinbach bereiten die neue Schlammleitung aus PEHD für das Schweißen vor.
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Achern (st). Die Acherner Klaranlage wird derzeit für rund 660.000 Euro saniert. Der vorhandene Faulbehälter und der Nacheindicker stammen noch aus den Jahren 1971/1972. Die Außenhülle der beiden Behälter bestand bisher aus asbesthaltigen Wellplatten und ist nicht isoliert. In kalten Wintern kann die für die Reaktion erforderliche Wärme im Faulturm nicht immer konstant gehalten werden. Für das Bauwerk an sich wirkt sich die fehlende Isolierung der Betonhülle dahingehend aus, dass die Unterschiede zwischen Wärme im Inneren und Kälte von außen Spannungen im Beton erzeugen. Es kommt zu Rissen im Beton.

In einer Voruntersuchung wurde der Sanierungsbedarf abgeschätzt und eine Priorität zwischen den einzelnen notwendigen Maßnahmen festgelegt. Im vergangenen Jahr wurde dann als erster Schritt der Nacheindicker umfassend saniert und wieder in Betrieb genommen. Vor mehr als vier Wochen wurde nun damit begonnen, den Faulturm zu entleeren und die mehr als 1.500 Tonnen Faulschlamm kontinuierlich zu entwässern und der Verbrennung zu zuführen. Jetzt ist der Faulbehälter leer und so belüftet, dass kein gefährliches Explosionsgemisch entstehen kann.

Die umfassende Sanierung wurde mit dem Austausch der alten Schlammförderleitungen aus Stahl und den Ersatz durch neue Leitungen aus PEHD begonnen. Im Zuge der Erdbau­arbeiten werden gleichzeitig auch schon die neuen Banderder für den späterem Blitzschutz eingebaut. Im Behälter muss vor der eigentlichen Betonsanierung ein komplettes Gerüst aufgebaut werden. Die Teile müssen durch ein Loch mit nur 80 Zentimeter Durchmesser in den Behälter gebracht werden. Bei mehr als zwölf Metern Innenhöhe muss das Gerüst zwischen sechs und sieben Etagen hoch werden.

Bei der Innensanierung wird alter schadhafter Beton entfernt. Nach dem Auftrag von Korrosionsschutz auf die Stahleinlagen wird der gesamte Behälter mit einem kunststoffvergüteten Mörtel neu reprofiliert. Ein Oberflächenschutz verhindert eine Beschädigung durch Schwefelgas. Sobald die Innensanierung abgeschlossen ist muss die alte Außenhülle entfernt und eine Dämmung inklusive neuer Verkleidung aufgebracht werden. Die Sanierung soll im September abgeschlossen sein.

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