Trotz mehr Verkehrstoten
Polizeirevier zieht insgesamt positive Bilanz

Revierleiter Guido Kühn (r.) und sein Stellvertreter Thomas Straub präsentierten die Kriminal- und Unfallstatistik des Reviers Achern/Oberkirch. | Foto: mak
  • Revierleiter Guido Kühn (r.) und sein Stellvertreter Thomas Straub präsentierten die Kriminal- und Unfallstatistik des Reviers Achern/Oberkirch.
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Achern (mak). Guido Kühn konnte an seinem letzten Arbeitstag als Revierleiter in Achern ein sehr positives Zahlenwerk bei  der Kriminalitätsbilanz präsentieren, die er zusammen mit seinem Stellvertreter Thomas Straub am vergangenen Dienstag, 29. März, vorstellte. "Wir haben den niedrigsten Wert an Straftaten im Revierbereich in den vergangenen 22 Jahren", resümiert Kühn. Damit setzt sich der positive Trend der vergangenen Jahre fort. Insgesamt zählten die Beamten 2.762 Straftaten für das Revier Achern/Oberkirch im Jahr 2021. Bei den Häufigkeitszahlen, bezogen auf 100.000 Einwohner, was die Vergleichbarkeit unterschiedlich großer Kommunen möglich macht, liegt der Revierbereich mit 3.249 deutlich unter dem Landesdurchschnitt (4.380) und auch deutlich unter den Zahlen des Ortenaukreises (5.229) sowie des Polizeipräsidiums Offenburg (5.566). Dem reinen Zahlenwerk nach sind die Gemeinden Seebach (912) und Lauf (950) am sichersten, Renchen (3.872) und Achern (4.907) sind die Spitzenreiter mit den höchsten Werten. 

Kühn wies aber darauf hin, dass die Zahlen oft nur wenig Aussagekraft über das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger haben. Denn die Zahlen bei Wohnungseinbrüchen - ein Delikt, dass dieses Empfinden stark beeinflusst - sind auch im vergangenen Jahr zurückgegangen und auf den niedrigsten Wert seit 2011 gefallen. Auch bei den Fahrraddiebstählen freuen sich die Beamten über die positive Entwicklung. Im Vergleich zum Jahr 2019 (308) habe sich die Zahl halbiert (2021: 148). Das machen Kühn und Straub zum einen an der Pandemie fest, zum anderen wurden die Haupttatorte stärker überwacht. 

Gewaltkriminalität rückläufig

Auch bei der Gewaltkriminalität können Kühn und Straub positive Zahlen präsentieren. Mit 81 Straftaten ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr (86) gesunken. Die Qualität der Delikte sei auch nicht so intensiv, eher unterschwellig, so die beiden Beamten. Zugenommen habe allerdings die häusliche Gewalt. "Dies ist zum einen auf die Corona-Pandemie zurückzuführen, aber andererseits auch auf ein geändertes Anzeigeverhalten", erklärt Kühn. Bei der Straßenkriminalität sank der Wert auf einen historischen Tiefststand (535). 

"Besorgniserregender Trend"

Sorgen bereitet den Polizeibeamten der Anstieg von Delikten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Hierbei gehe es - vorrangig in Achern und Renchen - um Tausch von kinderpornografischen Bildern auf Schulhöfen. "Das ist ein besorgniserregender Trend", so Kühn. Sein Stellvertreter Straub ergänzt: "Bei den Jugendlichen fehlt oft das Wissen, dass das Weiterschicken von Dateien schon eine Straftat ist." 

Zahl der Unfalltoten verdoppelt

Gute Zahlen konnten Kühn und Straub auch für die Verkehrsunfallstatistik präsentieren, wäre da nicht die Zunahme der Unfalltoten. Die Zahl der tödlich verunglückten Personen hat sich mehr als verdoppelt - von vier auf neun. "Die Anzahl ist bedauerlich hoch", erklärt Straub. Die Fälle konnten die Beamten aber nicht mit auffälligen Unfallschwerpunkten in Verbindung bringen. Ebenso wenig die gestiegenen Fälle von Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten in der Stadt Achern. 

Erfreulich ist der deutliche Rückgang von Schulwegeunfällen. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei nur noch einen Fall. 

Revierleiter Guido Kühn wechselt zum 1. April den Dienstort und wird in gleicher Funktion die Geschicke des Reviers in Offenburg leiten. Ihm folgt kommissarisch Thomas Straub nach.

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