Närrischer Stuhlkreis die Zweite
Narrenzünfte nutzen Schwarmintelligenz

Eine kunterbunt gemischte Narrenschar trifft sich am 16.09.2021 zum "Närrischen Stuhlkreis 2.0" in Urloffen. | Foto: Joel Belmonte
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Wie kann die Fasent in Corona-Zeiten aussehen? Sind die Hästräger „to go“ unterwegs, wie wird der Schmutzige gefeiert, werden Livestreams gesendet? Diese und viele andere Ideen, Fragen und Probleme wurden beim  ersten „Närrischen Stuhlkreis“ im letzten Jahr in Urloffen angesprochen und unter den Anwesenden intensiv diskutiert. Was davon umgesetzt werden konnte und wie die "Corona Fasent 2021" gelaufen ist, möchten die buntgemischten Narrenzünfte, rund 40 an der Zahl, aus dem Raum Bühl, Offenburg und Kehl am morgigen Freitag beim "Närrischen Stuhlkreis 2.0" besprechen.
Joel Belmonte, Oberzunftmeister der Urloffener Stongebach-Hopser und Vollblutnarr, hatte die Idee zu diesem offenen Treffen und im August 2020 in die "Adler Stube" im "Meerrettichdorf" eingeladen. "Ich hatte für die zweite Auflage dieser Runde von Gleichgesinnten keine Einladungen verschickt, die Zünfte waren von der Idee, sich unabhängig von Herkunft, Art der Fasent, Alter, Größe der Zunft und vor allem Verbandszugehörigkeit zu treffen so begeistert, dass ich bereits Mitte des Jahres die ersten Anfragen zu einem zweiten Treffen bekommen habe", so der Oberzunftmeister.
Auf der Agenda stehen, neben einem Rückblick und Erfahrungsaustausch aus der vergangenen Saison, auch ein Ausblick auf das was kommt. Vor allem die seit heute, 16.09.2021, gültige neue Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg, dürfte für Stirnrunzeln und Kopfzerbrechen sorgen. Was passiert in der Basis-, Warn- und Alarmstufe und wie muss man darauf reagieren bzw. wie muss man planen. Es gilt aber auch in diesem Jahr ganz klar der Grundsatz "es geht nicht ums Aushebeln von Regeln, sondern um praktikable Lösungen und Ideen für die Zünfte".
Marco Kuderer, 1. Vorsitzender der Feuerhexen aus Ebersweier, zeigt sich, trotz allen Beschränkungen und Vorgaben, mit der Fasent 2021 zufrieden. "Natürlich war die vergangene Saison ein absolutes Novum in der über 50 jährigen Vereinsgeschichte der Ebersweirer Hexen! Kein Hexenball am Fastnachtsfreitag, keine Kinder und Hemdglunkerer am Schmutzigen, keine Umzüge oder Fastnachtsbälle. Aus unserer Sicht haben wir aber den Spagat zwischen Verordnungen und Möglichkeiten geschafft. Narrenbaum stellen im kleinen Kreis und Abstand, Hexenball online über YouTube, Giezig rufen "to go" im Ort am Rosenmontag, Besuch von Zunftmeister und Vorstand bei den Mitgliedern zuhause im Vorfeld der Fastnachtswoche und zum Abschluss eine "Coronavirus Verbrennung" am Fasentdienstag."
Für alle Beteiligten gilt es nun, aus den Erfahrungen der letzten 18 Monate entsprechende Schlüsse zu ziehen und Strategien zu entwickeln, dass Kulturgut "Fastnacht" auch 2021/2022 zu zelebrieren und hoch zu halten. Wir nutzen hier ganz klar die sog. "Schwarmintelligenz", also das Wissen und die Erfahrungen vieler und jeder nimmt wiederum die Punkte für sich mit in seine Gruppierung, welche für ihn sinnvoll erscheinen. Es ist grundsätzlich jede närrische Vereinigung eingeladen, auch noch ganz spontan. Anfragen gerne an sbh-urloffen@web.de .
Man darf einmal mehr auf die Kreativität der Narren gespannt sein, für welche wir die Fasent in der Ortenau so lieben, allerdings müssen sich die Verantwortlichen sputen, denn "s'geht, wie immer, schu widder schwer degege..." !

Eine kunterbunt gemischte Narrenschar trifft sich am 16.09.2021 zum "Närrischen Stuhlkreis 2.0" in Urloffen. | Foto: Joel Belmonte
Närrischer Stuhlkreis in Urloffen. | Foto: by Michi Chmilowsky

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