Mit dem Frühling halten auch die Pollen Einzug

Heuschnupfen: Die Veranlagung wird über die Gene weitergegeben. Kinder von Allergikern haben ein deutlich höheres Risiko, an Heuschnupfen zu erkranken. | Foto: Foto: AOK-Mediendienst
  • Heuschnupfen: Die Veranlagung wird über die Gene weitergegeben. Kinder von Allergikern haben ein deutlich höheres Risiko, an Heuschnupfen zu erkranken.
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Ortenau. Die Grippewelle ist gerade abgeebbt, da haben Taschentücher schon wieder Hochkonjunktur. Denn mit dem Frühling halten auch die Pollen Einzug, die bei manchen
Allergikern im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein können. So reichen
die Symptome vom Schnupfen bis hin zum Asthma.

Die AOK stellte jüngst fest, dass insgesamt 5400 ihrer Versicherten in der Ortenau im
Jahr 2013 wegen Heuschnupfen in ärztlicher Behandlung waren. Vergleiche
man diese Zahl mit den Auswertungen der vergangen drei Jahre, so falle
eine deutliche Zunahme auf. Im Jahr 2012 seien 4742 Krankheitsfälle
gezählt worden, in den beiden Jahren zuvor 4777 beziehungsweise 4371.
„Das entspricht einer Quote von 3,7 Prozent der Versicherten“, weiß
Tobias Rauber, AOK-Chef in Offenburg. Insgesamt seien bei den allergisch
bedingten Erkrankungen – allergischer Schnupfen, allergische Bronchitis
und allergisch bedingte Bindehautentzündung – deutlich mehr Frauen als
Männer betroffen. Die AOK geht auch von einer deutlich höheren
Betroffenenrate aus. „Wir können nur die Erkrankten erfassen, die auch
tatsächlich in ärztlicher Behandlung waren“, erklärt Rauber. Besorge
sich ein Versicherter in der Apotheke ein Medikament ohne Arztbesuch,
werde dieser nicht erfasst.

„Zu den häufigsten Allergien gehören Gräser- und Birkenpollenallergien, Hausstaubmilbenallergien sowie
Bienen- und Wespengiftallergien“, berichtet Dr. Christos Cheretis,
Facharzt für Dermatologie, Venerologie und Allergologie in Kehl. Wurde
nach einem Haut-, Blut- oder dem sogenannten Provokationstest die
Ursache für die Allergie festgestellt, gelte es, den Auslöser
weitestgehend zu meiden. „Bei vielen Allergenen ist es jedoch schlicht
unmöglich, den Kontakt gänzlich zu vermeiden. Dazu gehören Pollen, die
sich durch die Luft in der gesamten Atmosphäre verteilen können“, so Cheretis.

Behandeln könne man Heuschnupfen mit Antihistaminika oder Kortison. Beide Medikamente bekämpften jedoch nur die Symptome. Mit
der Hyposensibilisierung, einer Impfung, könne die Allergie dagegen im
Idealfall komplett abgeheilt werden. „Das ist die wirksamste Methode“,
weiß der Allergologe. Linderung verschaffen auch Nasenspülungen mit
Kochsalz. „Man kann auch den Pollenflugbericht lesen und gegebenenfalls
Aktivitäten im Freien vermeiden, wenn die Pollenbelastung zu hoch ist“,
rät Christos Cheretis.

Autor: ds/st

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