Ettenheim als eine von 13 Kommunen ausgewählt
Förderprojekt „Natur nah dran“

Private Blumenwiese | Foto: Architekturbüro Bernd Billharz
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Ettenheim (st). Erfolgreich beworben: Für das Förderprojekt „Natur nah dran“ konnte sich Ettenheim einen der begehrten Plätze für 2018 sichern. Die Stadt wird nun, zusammen mit dem Naturschutzbund (Nabu) und gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM), einen Teil ihrer Grünflächen in artenreiche Lebensräume für Tiere und Pflanzen verwandeln.

„Blühende Randstreifen an der Straße, Wildstauden an der Bücherei oder die Einbeziehung von Bürgern und einer Schule – die Stadt Ettenheim hat ein überzeugendes Konzept und auch schon konkrete Vorschläge zur Umgestaltung eingereicht“, berichtet Carolin de Mattia vom Nabu Baden-Württemberg. Bürgermeister Bruno Metz freut sich sehr über die Auswahl, zumal die Zahl der Bewerber sehr groß war. Denn bis zum Ende der Bewerbungsfrist am 31. Dezember 2017 waren 64 Bewerbungen beim Nabu Landesverband eingegangen. Aus diesen wählte die Jury, bestehend aus Vertretern des Städtetages, des Gemeindetages, des UM und des Nabu, 13 Städte und Gemeinden aus. Diese werden bei der naturnahen Umgestaltung von jeweils bis zu fünf Flächen unterstützt.
Wie Bauhofleiter Markus Ohnemus, der gemeinsam mit Heike Schillinger das Projekt betreut, berichtet, ist in Ettenheim die Umwandlung folgender Grünflächen geplant: Das Staudenbeet an der Ecke Bienlestraße/Schwarzwaldstraße, der Randstreifen entlang der Fahrbahn am Mühlenweg, am Außenbereich des Museums und der Bücherei, der Fahrbahnrand entlang der Freiburger Straße und eine Grünfläche an der Herrenstraße/Ecke Sportplatzstraße.

Die Bewerbung für das Förderprojekt entstand aus der Bürgerwerkstatt heraus, berichtet Heike Schillinger. Denn in den Workshops wurden am Thementisch „Natur“ noch mehr Blumenwiesen und Flächen mit Wildblumen angeregt. Bei der Bürgerwerkstatt dabei waren neben Bauhofleiter Markus Ohnemus auch Kathrin Opel und Gesche Beile vom Nabu Ettenheim. „Wir freuen uns, dass die Stadt so schnell reagierte und sich beworben hat. Wir unterstützen das Projekt natürlich von Seiten des Nabu Ettenheim.“

Bereits in den Vorjahren wurden vom Bauhof sukzessive städtische Flächen in Wildblumenwiesen umgewandelt. Damit auch die Bürger Ettenheims in ihrem eigenen Garten oder auf dem Balkon aktiv sein können, werden demnächst kostenlose Blumensaat-Tütchen im Bürgerbüro verteilt. „Ich würde mich freuen, wenn sich auch viele Bürger und vielleicht auch Schulen und Schulklassen mit Aktionen im Projektjahr einbringen“, erklärt  Schillinger. Im Spätsommer ist beispielsweise auch eine Exkursion zu öffentlichen und privaten Blumenwiesen geplant. Gerne können auch Privatpersonen Fotos von ihren Blumenwiesen an die Stadtverwaltung senden. Wer größere Mengen Wildblumensaat benötigt, erhält diese in der Baumschule Brossmer in Ettenheim. Dort gibt es auch die Beratung durch einen Fachmann.

Tiere wie Wildbienen und Schmetterlinge benötigen dringend neuen Lebensraum. Der Siedlungsbereich bietet hier ein erhebliches Potential: In allen Städten und Gemeinden gibt es Grünstreifen, Verkehrsinseln oder Brachflächen, die mit den passenden Wildpflanzen zu blühenden Biotopen werden können.

Von 2016 bis 2020 werden im Zuge des Projekts „Natur nah dran“ jährlich zehn Kommunen gefördert. 2018 wurden erstmalig drei zusätzliche Förderplätze an Städte und Gemeinden vergeben, die sich zum Teil schon mehrfach beworben und dabei von der Jury ebenfalls sehr gute Bewertungen erhalten hatten, aber knapp nicht unter die ersten zehn gekommen sind. Damit sollen auch die Anstrengungen gegen das Insektensterben verstärkt werden. Jede teilnehmende Kommune erhält eine Zuwendung in Höhe von 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal 15.000 Euro. In der Summe enthalten sind unter anderem auch Workshops für kommunale Bedienstete sowie Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit.

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