Filmabend mit dem Regisseur Jürgen Dettling
1941 vernichteten die Nationalsozialisten in Litauen in nur wenigen Monaten eine blühende jüdische Kultur und Tradition. Der SS-Standartenführer Karl Jäger aus Waldkirch ließ etwa 138.000 Juden und andere Opfer ermorden. Als der Waldkircher Wissenschaftler Professor Wolfram Wette im Jahr 2011 die Biographie "Karl Jäger - Mörder der litauischen Juden" veröffentlichte wurde er als "Waldkircher Nestbeschmutzer" angefeindet und erhielt auch Drohbriefe. Jetzt fand der Regisseur Jürgen Dettling den Mut, dieses Thema wieder aufzugreifen und mit einem 30köpfigen Filmteam einen Dokumentarfilm über dieses Thema zu drehen. In Litauen und Deutschland geht der Film der Frage nach, was wir vielleicht aus dieser Geschichte lernen können. Der Film zeigt auch Interviews mit letzten Überlebenden des Holocaust in Litauen. Überaschenderweise waren die Waldkircher Kritiker verstummt, als dieser Film am 19.11.2016 vor vollbesetzter Stadthalle in Waldkirch erstmals gezeigt wurde. Dieser Zwiespalt in der Vergangenheitsbewältigung einer Stadt mit den Verbrechen eines ehemaligen Stadtbewohners macht das Thema um so interessanter. Eine Kooperation der VHS Lahr mit dem Historischen Verein für Mittelbaden, Regionalgruppe Geroldsecker Land und dem Agenda-Büro der Stadt Lahr. Eintritt frei.
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