Austausch mit Verantwortlichen der baden-württembergischen Freilichtmuseen
Antrittsbesuch der Kunststaatssekretärin Petra Olschowski im Vogtsbauernhof

Kunststaatssekretärin Petra Olschowski war zu einem Austausch mit der Arbeitsgemeinschaft der baden-württembergischen Freilichtmuseen, den „7 im Süden“, im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof zu Gast. Von links: Margit Langer, Geschäftsführerin Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof, Dr. Axel Burkarth, Leiter der Landesstelle für Museumsbetreuung Baden-Württemberg, Michael Happe, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft und Leiter Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen, Frank Scherer, Vorsitzender der Arbeitsgemei | Foto: Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof
  • Kunststaatssekretärin Petra Olschowski war zu einem Austausch mit der Arbeitsgemeinschaft der baden-württembergischen Freilichtmuseen, den „7 im Süden“, im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof zu Gast. Von links: Margit Langer, Geschäftsführerin Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof, Dr. Axel Burkarth, Leiter der Landesstelle für Museumsbetreuung Baden-Württemberg, Michael Happe, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft und Leiter Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen, Frank Scherer, Vorsitzender der Arbeitsgemei
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Gutach (st). Hoher Besuch in Gutach: Einen Antrittsbesuch stattete die Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Baden-Württemberg, Petra Olschowski, am Montag im Schwarzwälder Freilichtmuseum
Vogtsbauernhof ab. Die vor einem Jahr ins Amt berufene Kunststaatsekretärin
besuchte das älteste Freilichtmuseum des Landes auf Einladung des Vorsitzenden
der Arbeitsgemeinschaft der ländlich regionalen Freilichtmuseen, der „7 im
Süden“, Frank Scherer, Landrat des Ortenaukreises. An dem Termin nahmen die
Verantwortlichen aller baden-württembergischen Freilichtmuseen, darunter der
Landrat des Landkreises Biberach, Dr. Heiko Schmid, sowie der Landrat des
Landkreises Ravensburg, Harald Sievers, teil.

Staatssekretärin Olschowski informierte sich in Gutach über die erfolgreiche Arbeit der seit 1978 bestehenden Arbeitsgemeinschaft sowie die
diesjährige Gemeinschaftsausstellung der Freilichtmuseen mit dem Titel „Anders.
Anders? Ausgrenzung und Integration auf dem Land“. Dabei würdigte sie die
Arbeit der Freilichtmuseen: „Die ‚7 im Süden‘ spielen eine wichtige Rolle bei
der Vermittlung von Geschichte wie auch bei der Sensibilisierung für Themen der
Gegenwart. Wissenschaftlich fundiert und zugleich unterhaltsam sprechen sie
Familien mit Kindern genauso an wie Menschen, die sich vertieft mit
historischen Zusammenhängen befassen möchten. Damit erfüllen die
Freilichtmuseen ihren Bildungsauftrag auf vorbildliche Weise und festigen ihr
Profil als wichtige außerschulische Lernorte.“
Die aktuelle Gemeinschaftsausstellung leistet aus Sicht der Staatssekretärineinen wertvollen Beitrag zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit Formen
der Ausgrenzung wie auch der Integration von Minderheiten. Petra Olschowski:
„Das Ausstellungsprojekt liefert spannende Impulse und Einblicke für die
aktuelle Diskussion über Zuwanderung und Migration in unserer Gesellschaft“.

In einer offenen Gesprächsrunde hatten die Museumsträger die Gelegenheit, sich intensiv mit der Staatssekretärin über die aktuelle Situation
in den Einrichtungen auszutauschen. Landrat und Vorsitzender Scherer betonte
dabei die Besonderheit der Freilichtmuseen als regionale Kulturzentren im Land:
„Die Freilichtmuseen stellen eine feste Größe in der Kultur- und
Tourismuslandschaft Baden-Württembergs dar. Mit jährlich rund 650.000 Besuchern
und damit über 4 Prozent aller Museumsbesucher des Landes zählen sie zu den
beliebtesten und besucherstärksten Kultur- und Freizeiteinrichtungen
landesweit.“ Dank ihrer vielfältigen Angebote würden sie breite Zielgruppen
erreichen und vor allem auch „museumsferne“ Besucher ansprechen, führte Scherer
aus. Dabei würden die Freilichtmuseen sehr effizient und mit einem geringen
Personal- und Betriebsmittelbedarf arbeiten.

Thema des Gespräches war auch die finanzielle Unterstützung der „7 imSüden“ seitens des Landes. Derzeit erhalten die regionalen Freilichtmuseen
zusammen eine Förderung in Höhe von rund 750.000 Euro jährlich für
Gebäudeversetzungen, Instandhaltungsmaßnahmen, Kulturprogramme sowie für die
gemeinsame Marketingarbeit. Da aber die Zahl der historischen Gebäude mit
langen Standzeiten in allen Freilichtmuseen weiter anwächst, werden die
Mittelbedarfe insbesondere für Sanierungen in den nächsten Jahren konstant
zunehmen, warnten die Museumsverantwortlichen. Vor diesem Hintergrund sei es
wichtig, dass eine Anpassung der Förderpraxis und die Möglichkeit einer
dauerhaften Erhöhung der Landesmittel geprüft werden. Die Staatssekretärin wies
in diesem Zusammenhang auf die aktuellen Einsparauflagen hin, die alle
Ministerien zur Einhaltung der Schuldenbremse zu erbringen haben.

Die Arbeitsgemeinschaft der „7 im Süden“ hat das Ziel, sich sowohl fachlich auszutauschen als auch gemeinsam Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben.
Zu den zentralen Marketingmaßnahmen zählen gemeinsame Messeauftritte, die
Veröffentlichung einer gemeinsamen Veranstaltungsbroschüre sowie ein
gemeinsamer Internetauftritt. Das aktuelle Gemeinschaftsprojekt „Anders.
Anders? Ausgrenzung und Integration auf dem Land“ beleuchtet in den Jahren 2017
und 2018 in sieben Ausstellungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten
verschiedene Aspekte der Geschichte und der Lebensverhältnisse von Minderheiten
im ländlichen Raum. Im Gutacher Beitrag „Keine Heimat mehr? Geschichten von
Flucht und Heimkehr“, der bis November 2017 in acht begehbaren Containern auf
dem neuen Museumsareal gezeigt wird, stehen die historischen Aus- und
Einwanderungsbewegungen im Schwarzwald im Blickpunkt. Das Projekt wird von der
Baden-Württemberg-Stiftung mit einer Summe von 150.000 Euro unterstützt.

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