Landfrauen im Kinzigtal
Elf Ortsvereine bilden starke Einheit

Beim großen Landfrauentag in Fischerbach bot Thomas Drach ein verblüffendes Gehirn-Training. | Foto: Landfrauen Bezirk Haslach
  • Beim großen Landfrauentag in Fischerbach bot Thomas Drach ein verblüffendes Gehirn-Training.
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Haslach/Mittleres Kinzigtal (cao). Mit ihren tollen Kuchen und Torten oder den leckeren Köstlichkeiten aus der hiesigen Landküche machen die Landfrauen vielerorts auf sich aufmerksam. Doch wer denkt, dass sie nur das können, irrt gewaltig. Landfrauen engagieren sich in Politik, Bildung und in vielem mehr. Sie bilden in vielen Bereichen eine starke Einheit und vertreten aktiv die Interessen des ländlichen Raums.

Mit elf Ortsvereinen von Gengenbach bis Wolfach bilden die Landfrauen des Bezirks Haslach eine feste Gemeinschaft und verschaffen sich Gehör. Insgesamt sind es mehr als 800 Landfrauen im Bezirk Haslach, darunter sogar auch einige Männer, die aktiv in ihren Ortsvereinen wirken. Zu den größten zählt der älteste, 1975 geründete Landfrauenverein Haslach-Kinzigtal mit mehr als 100 Mitgliedern.

Im Größten in Gutach sind es 146 Frauen und Männer, die bei der Bewegung im 26. Vereinsjahr mitwirken. "Hier sind Junge und jung Gebliebene gemeinsam für die Zukunft gerüstet", betonte der Gutacher Bürgermeister Siegfried Eckert bei der Hauptversammlung vor wenigen Wochen. Zu den 67 Programmpunkten im Jahreslauf – und diese allein beim Gutacher Landfrauen-Ortsverein – gehörten interessante Vorträge, Exkursionen, Arbeitseinsätze und Ausflüge sowie viele weitere gesellige Anlässe.

Der ausverkaufte Jubiläumsabend am 1. April, genau 25 Jahre nach der Vereinsgründung, war für die Landfrauen ein besonderes Fest und grandioses Ereignis. Den Erlös aus der Veranstaltung in Höhe von rund 2.000 Euro teilten sie unter zehn Gutacher Vereinen, der Hasemann-Schule, dem Kindergarten, dem Förderverein für Kinder und Jugendliche sowie Förster Frank Werstein für die Jugendarbeit gleichermaßen auf. Ein Zeichen, dass sich Landfrauen auch sozial engagieren und weit über den eigenen Tellerrand hinausschauen.

"In einem Ortsverein stehen gemeinsame Aktivitäten, Vorträge, Weiterbildug und Gemeinschaftspflege im Vordergrund", beschreibt die Bezirksvorsitzende Gabi Haas aus Sankt Roman. Auch für Bewirtungen bei öffentlichen Festen sind die Landfrauen sehr gefragt und gerne im Einsatz. Der Zusammenschluss der elf Ortsvereine als Bezirk hat andere Aufgaben: "Der Landfrauen-Bezirk stellt den Kontakt zwischen den Ortsvereinen und dem Verband Südbaden her", erklärt Gabi Haas. Der Verband zählt 19.000 Mitglieder. Gemeinsam wird kommunalpolitisch agiert. Kontakte zum Landwirtschaftsamt und mit der Politik pflegen die Landfrauen. So stehen regelmäßige Gespräche beispielsweise mit dem Landrat an, wo alle Bezirksvorsitzenden zusammenkommen. "Es wird dann besprochen, was uns total unter den Nägeln brennt".

Schon früher besuchten die Bäuerinnen Fortbildungen im Bereich Land- und Hauswirtschaft. Auch die Kontaktpflege untereinander war schon damals Thema. "Im Wandel der Zeit wurde das angepasst, die Bäuerinnen lassen sich zur Agrarbürofachfrau ausbilden und nehmen an digitalen Fortbildungen teil", nennt Gabi Haas als Beispiel. "Und klar ist, die Kontaktpflege ist heute immer noch genauso wichtig."

Es ist auch nicht so, dass ausschließlich Frauen aus einem landwirtschaftlichen Betrieb Mitglieder bei den Landfrauen sind. "Jede Frau kann auch eine Landfrau werden, wir wohnen alle im ländlichen Raum", unterstreicht die Bezirksvorsitzende. "Schließlich haben alle die gleichen Probleme", erinnert sie unter anderem an die Ärzteversorgung oder Breitbandproblematik. Seminare und Fortbildung sind zudem für jeden von Vorteil.

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