Bauarbeiten im Sommerbergtunnel sorgen für Staus
Blechlawinen-Alarm Hausach

Mit Verkehrsbehinderungen ist in Hausach zu rechnen. | Foto: cao
  • Mit Verkehrsbehinderungen ist in Hausach zu rechnen.
  • Foto: cao
  • hochgeladen von Anne-Marie Glaser

Hausach (cao). Noch bis zum 22. Juli sollte auf Bahn und Fahrrad umgestiegen werden – zumindest empfiehlt sich das für diejenigen, die durch Hausach fahren müssen.

Wegen Fahrbahnerneuerungsarbeiten im Sommerbergtunnel wird der komplette Verkehr bis dahin durch das Kinzigtalstädtchen geleitet – kein leichtes Unterfangen für die sich entgegenkommenden Lastwagen-Fahrer. Denn seit es die Ortsumfahrung gibt, hat sich auch die Hausacher Innenstadt verändert und verengt. Es gab einen Rückbau der Straße sowie seitliche Parkplätze wurden angelegt. Blumenkübel und Poller trennen zudem Fahrbahn vom Gehweg.
Die Kübel stehen weiterhin auf dem Gehweg, aus Sicherheitsgründen. Während der Tunnelsperrung ist auch das Parken entlang der Hauptstraße verboten. Trotz der Parkverbotsschilder parken aber weiterhin einige Fahrzeuge seitlich der Straße.
Da hilft auch das "Knöllchen" vom Ordnungsamt nicht. Obwohl "Stadtsheriff" Konrad Schmieder die Autofahrer in der ersten Woche, als der Tunnel nur halbseitig gesperrt war, freundlich auf das Parkverbot hinwies, wenn er sie an ihrem Fahrzeug antraf und nur gelegentlich Strafzettel verteilen musste, zeigen sich einige immer noch nicht einsichtig und parken weiterhin entlang der Haupt- und Eisenbahnstraße.

Eigentlich hat sich in Hausach seit der Eröffnung des Sommerbergtunnels am 15. Dezember 1995 und der damit verbundenen Ortsumfahrung einiges zum Positiven verändert. Für den damaligen Bürgermeister Manfred Kienzle waren die Planungen und die Ortsumfahrung samt Tunnelbau von großer Bedeutung. Seinem ersten Spatenstich im Bereich der Hauserbachbrücke am 12. Juli 1990 und der Feier zum Tunnelanschlag am 4. Juli 1991 ging eine 35-jährige Planungsphase voraus. Zahlreiche Diskussionen und Verhandlungen führte der heutige Ehrenbürger Manfred Kienzle als Bürgermeister von 1969 bis 1993. "Es gab etliche Varianten, darunter auch eine ohne und eine mit einem viel kürzeren Tunnel", berichtet er.

Trotz aller Mühen hat sich der Bau der Umfahrung gelohnt, ist Kienzle überzeugt. "Von der Bevölkerung wurde wegen der Sprengungen viel verlangt. Doch wir haben es zur Freude aller durchgebracht", sagt er.

In den mehr als 20 Jahren, seit es die Umfahrung gibt, hat sich die Hausacher Innenstadt verändert. Die Attraktivität und Lebensqualität ist längst verbessert. "Dass der Schwerlastverkehr aus dem Städtle rauskommt, war das Hauptziel", sagt Bauamtsleiter Hermann-Josef Keller. Auf dem Areal der Hutfabrik wurde der Klosterplatz verwirklicht, zahlreiche Gebäude in der Innenstadt saniert und mit dem Rückbau der Ortsdurchfahrt neben der Verkehrsberuhigung auch Barrierefreiheit geschaffen.

Für Erwin Moser vom Forum Hausach ist die Ortsumfahrung die beste Lösung und ein deutlicher Gewinn. Der Bummel entlang der Hauptstraße und durch die Geschäfte wird durch den Verkehr nicht beeinträchtigt, die Gastronomie kann Plätze auch im Außenbereich anbieten. Das kostenfreie Parken in Hausach ist zudem ein weiterer Pluspunkt. "Die Stadt ist lebens- und liebenswerter geworden, es konnte sich vieles positiv entwickeln", sagt Moser.

Insgesamt vier Wochen lang ist es allerdings mit der Ruhe und dem gemütlichen Innenstadtleben vorbei, der komplette Verkehr der Bundesstraße 33 schiebt sich durch Hausach. Und dies ist nur ein Vorgeschmack auf das Kommende. Fluchttunnelbau und Sanierung der Tunneltechnik stehen bald an. Dann werden der Sommerbergtunnel und somit auch die Ortsumfahrung für mehrere Monate gesperrt sein.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.