Ein Bürgerkonvent des Eurodistrikts im März

Anika Klaffke

Anika Klaffke Der Eurodistrikt machte zuletzt Schlagzeilen, weil er die Einführung eines Mehrwegbechers für Kaffee fördert: Rembert Graf Kerssenbrock im Gespräch mit Generalsekretärin Anika Klaffke.

Landrat Frank Scherer als amtierender Präsident hat vor einem Jahr seine Vorstellung geäußert, den Eurodistrikt spürbarer für die Bürger zu machen. In welchen Punkten ist dies gelungen?
Deutlich spürbar wurde der Eurodistrikt zum Beispiel durch den grenzüberschreitenden Bus zwischen Lahr und Erstein, eine wichtige Mobilitätserrungenschaft. Dann im Bereich Umwelt durch das allen Bürgern offene Forum zur Luftreinhaltung, das im Rahmen des INTERREG-Zivilgesellschaftsprojekts Mitte November stattfand. Auch zu nennen sind das Berufsprofiling, das den Eurodistrikt im Bereich Bildung verstärkt ins Bewusstsein der Schüler und Lehrer getragen hat. Oder im Bereich Jugend die Jugendprojektbörse im März, die grenzüberschreitende Jugendprojekte hervorgebracht hat.

War das Tramfest in Kehl im April das bisher bedeutendste Ereignis im Sinne der Bürgernähe aus Sicht des Eurodistrikts?
Das Tramfest war ein sehr wichtiges Ereignis im Eurodistrikt. Allerdings gab es weitere bürgernahe Eigenprojekte, wie den Fahrradtag „Vélo Gourmand“ im September. Er galt als Einladung, sich gegenseitig und dabei auch die Vielfalt unseres gemeinsamen Gebiets und seiner regionalen Produkte besser kennenzulernen. Ich kann Ihnen schon verkünden, für 2018 ist die Tour im Süden unseres Gebiets geplant.

Ein Schwerpunkt ist auch der gemeinsame Arbeitsmarkt. Gab es dazu Fortschritte?
Für unser Kooperationsprojekt „Ein auf 360° offener Arbeitsmarkt“ wurde beispielsweise ein Film für Arbeitgeber umgesetzt, der Unternehmen vorstellt und französische Arbeitskräfte in deutschen Unternehmen zeigt. Außerdem wurden Afterworks für eine branchenorientierte Arbeitsvermittlung und Kennenlerntouren mit Jugendlichen zu verschiedenen deutschen Unternehmen organisiert. Zu nennen ist auch unser ED-Berufsprofiling, welches wir gratis den Schulklassen unter der Voraussetzung einer Schulpartnerschaft oder einer Aktivität zur beruflichen Orientierung im Nachbarland anbieten. Es dient dazu, den Schülern als Orientierungshilfe Auskunft über ihre Stärken und Schwächen und für sie potentielle Berufsfelder, beiderseits des Rheins, zu geben.

Wie ist die Aktion zum Mehrweg-Kaffeebecher angelaufen?
Die Kampagne "Coffee to go nochemol" kommt gut an. Wir verzeichnen alle Anbieter von Heißgetränken, die bei der Kampagne mitmachen, auch auf unserer Internetseite. Bislang sind wir bei 29 Anbietern und es werden hoffentlich noch mehr. Ein wichtiger Erfolg sind zudem die von einer deutsch-französischen Arbeitsgruppe entwickelten Hygieneempfehlungen. Hier konnte der Eurodistrikt in dem komplexen Bereich die Grenze überwinden.

Welche Vorhaben gibt es 2018?
Kultur und Kulturaustausch werden im Fokus stehen. Wichtige Voraussetzung hierfür ist im grenzüberschreitenden Raum die Mobilität, sowohl im engeren Sinne als Verkehr als auch im weiteren Sinne als geistig-kulturelle Mobilität und Aufgeschlossenheit. Beides sehen wir als wichtige Voraussetzung für Nähe der Bürger untereinander, wie auch ihre Nähe zum Eurodistrikt. Dabei möchten wir verstärkt junge Menschen und ihre Visionen und Anliegen mit einbeziehen. Erster wichtiger Termin hierfür wird der Bürgerkonvent am 22. März in Offenburg sein, bei dem explizit junge Menschen eingeladen sind, mit den Eurodistrikt-Politikern über für sie wichtige Themen entsprechend zu diskutieren.

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