Bürgerstiftung Kehl baut ein Achtfamilienhaus in Kork – Innenausbau läuft
Ende Oktober können die ersten Mieter einziehen

Die Stifterfamilie der Bürgerstiftung Kehl hat gestern das Wohnhaus in Kork besichtigt.  | Foto: rho
  • Die Stifterfamilie der Bürgerstiftung Kehl hat gestern das Wohnhaus in Kork besichtigt.
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Kehl-Kork (gro). Einen ersten Blick durfte die Stifterfamilie am gestrigen Dienstag auf das Achtfamilienhaus werfen, dass die Bürgerstiftung Kehl derzeit in Kork baut. "Die Idee kam auf, als wir für unser Stifterkapital keine Anlagemöglichkeiten mehr gefunden haben, die noch Rendite erzielten", berichtet Jörg Armbruster, Vorstandsvorsitzender. "Als Bürgerstiftung müssen wir unser Kapital erhalten, die Zinsen sind zur Zeit so niedrig, dass es durch die Inflation aufgefressen worden wäre."
Andere Bürgerstiftungen hatten die Lösung für das Problem vorgemacht: Sowohl in Willstätt als auch in Offenburg wurde in Immobilien investiert, eine Idee, die auch bei der Kehler Stifterversammlung eine große Mehrheit bekam.
"Wir wollten ursprünglich ein größeres Gebäude mit mehr sozialem Wohnungsbau errichten", erzählt Armbruster. Doch die Stiftungsaufsicht des Regierungspräsidiums in Freiburg zog nicht mit. So wurde das heutige Projekt auf den Weg gebracht: Im Juni des vergangenen Jahres wurde der Bürgerstiftung das Grundstück in der Johann-Georg-Zuflucht-Straße in Kork von der Stadt angeboten. Gespräche mit dem beauftragten Architekten Leimbach ergaben, dass es sich für ein Haus mit acht Wohneinheiten eignet. Gleichzeitig wurde die Stiftungsaufsicht informiert. Die gab grünes Licht für die Realisierung unter der Voraussetzung, dass die Baukosten vorher feststehen. In einem Kraftakt schrieb der Bauausschuss der Stiftung die Gewerke aus und konnte sie bis Ende August zu 80 Prozent vergeben. Im Nachhinein stellt Armbruster fest: "Wir hatten Glück, dass wir so frühzeitig ausgeschrieben hatten, heute wären die Baukosten höher. Wir haben von vielen Handwerkern aus der Region sehr ordentliche Preise bekommen."
Gestemmt wird das Projekt aus Eigenmitteln und einem Kredit von der Landeskreditbank Baden-Württemberg. Die unterstützt den sozialen Wohnungsbau mit einer 15-jährigen Zinsfestschreibung zu null Prozent und zwei Prozent Tilgung. Nach Ablauf der Zinsfestschreibung entfällt die Auflage, die Wohnung nur an Wohnungsberechtigte zu vermieten.
Deshalb werden zwei der acht Wohnungen als Sozialwohnungen vermietet. "Die anderen sechs Wohnungen stehen allen Interessierten zur Verfügung", so Armbruster. Die Wohnungen haben maximal drei Zimmer und eine Größe von 30 bis 80 Quadratmeter: "Das Penthouse ist etwas teurer, der Mietpreis liegt bei den Sozialwohnungen bei 6,50 Euro pro Quadratmeter, bei den sonstigen Wohnungen bei acht Euro." Zu dem Objekt gehören zwölf Stellplätze sowie eine Fahrradstation. "Wir wollen das Wohnungsangebot in Kork ergänzen", betont Armbruster.
Die Bauarbeiten sind schon weit gediehen: "70 Prozent der Arbeiten im Innenausbau sind erledigt", freut sich Jörg Armbruster über den Baufortschritt. Ende Oktober können die ersten Mieter einziehen: "Wir haben schon Interessenten, schließlich ist die Lage in Kork sehr gut." Die Verantwortlichen rechnen mit einer Dividende zwischen zwei und drei Prozent. "Vielleicht könnten wir mit risikoreichen Papieren mehr erzielen", stellt Armbruster nüchtern fest. "Aber als Bürgerstiftung dürfen wir solche Risiken gar nicht eingehen."

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