Kriminalstatistik für das Polizeirevier Kehl
Mehr Körperverletzungen, weniger Raubdelikte

Revierleiter Felix Neulinger | Foto: Polizeipräsidium Offenburg
  • Revierleiter Felix Neulinger
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Kehl (ds). Die Kriminalstatistik 2019 für den Bereich des Polizeireviers Kehl liegt vor. Revierleiter Felix Neulinger erläutert im Gespräch die Zahlen.

Wie lässt sich die Sicherheitslage im Bereich des Polizeireviers Kehl beschreiben?
Wir sind geprägt von der Grenznähe zu Frankreich. Mit über 15.000 Straftaten pro 100.000 Einwohner verzeichnen wir eine der höchsten Häufigkeitsziffern im Ortenaukreis. Wenn wir aber auf Rohheits- und Gewaltdelikte runterzoomen, unterscheidet sich Kehl nicht von anderen Städten vergleichbarer Größe. Das subjektive Sicherheitsbefinden der Bevölkerung kann als relativ gut bezeichnet werden.

Wo lagen die Kriminalitätsschwerpunkte im vergangenen Jahr?
Schwerpunktmäßig hatten wir es mit Ladendiebstählen, Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie Körperverletzungsdelikten zu tun. Der Großteil der Beschuldigten, über 80 Prozent, ist nicht deutsch, sondern stammt aus Frankreich.

In welchen Bereichen gab es Verbesserungen, wo eine Zunahme der Delikte?
Erfreulich ist der Rückgang bei den Raubdelikten von 42 auf 14 Fälle in Kehl. Allerdings haben wir eine Zunahme bei Körperverletzungen und schweren Körperverletzungen zu verzeichnen. Das muss man vor allem im Zusammenhang mit den vielen Shisha-Bars, Spielotheken und Diskotheken sehen, die nahezu zu 100 Prozent von Franzosen besucht werden.

Worauf legen Sie Ihr Hauptaugenmerk in diesem Jahr?
Wir setzen auf die sogenannte proaktive Präsenz. Vor allem werden wir verstärkt Kontrollen im Zusammenhang mit dem Nachtleben durchführen. Außerdem werden wir bestimmte Bereiche fokussiert betrachten, etwa die Tramhaltestellen, das Schwimmbad und die Königsberger Straße. Eben überall dort, wo es zu Auseinandersetzungen kommt. Dabei werden wir konzeptionell vorgehen, unter Beteiligung aller Behörden.

Noch ein Wort zur personellen Situation in Kehl?
Fest steht, dass wir die Einsatzlage bewältigt bekommen. Was die Kriminalitätslage betrifft, sind wir allerdings als Vorort von Straßburg zu sehen. Mit mehr Personal könnte ich noch mehr Schwerpunkte im Revierbreich setzen und dadurch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung erhöhen.

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