Weltkorruptionstag
Symposium an der Hochschule Kehl

Die Referenten bei der Podiumsdiskussion zum Weltkorruptionstag in der Hochschule Kehl: Von links: Dr. Peter Glinder (Leiter der zentralen Antikorruptionsstelle der Stadt Stuttgart), Gabriele Klug, stellvertretende Vorsitzende Transparency International Deutschland e.V., Julian Würtenberger, Ministerialdirektor Amtschef des Innenministeriums BW, Dr. Herbert O. Zinell, Ministerialdirektor a. D., Nicole Perez und Dr. Berta van Schoor, gemeinsame Vorsitzende Regionalgruppe BW Transparency International Deutsch | Foto: Hochschule Kehl
  • Die Referenten bei der Podiumsdiskussion zum Weltkorruptionstag in der Hochschule Kehl: Von links: Dr. Peter Glinder (Leiter der zentralen Antikorruptionsstelle der Stadt Stuttgart), Gabriele Klug, stellvertretende Vorsitzende Transparency International Deutschland e.V., Julian Würtenberger, Ministerialdirektor Amtschef des Innenministeriums BW, Dr. Herbert O. Zinell, Ministerialdirektor a. D., Nicole Perez und Dr. Berta van Schoor, gemeinsame Vorsitzende Regionalgruppe BW Transparency International Deutsch
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Kehl (st). Anlässlich des Weltantikorruptionstags 2017 haben die Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl und die Regionalgruppe Baden-Württemberg von Transparency International Deutschland e.V. gemeinsam ein Symposium „Korruptionsprävention in der öffentlichen Verwaltung“ ausgerichtet. Die Veranstaltung fand am Donnerstag, 7. Dezember, an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl, statt und hatte das Ziel, das Bewusstsein für das Phänomen Korruption speziell in der Verwaltung zu stärken und Maßnahmen der Prävention und Bekämpfung aufzuzeigen.

„Von den 1.101 Gemeinden in Baden-Württemberg kann jeder Träger öffentlicher Verwaltung Opfer einer Korruptionstat sein. Aus diesem Grund sind Veranstaltungen wie diese so unglaublich wichtig, um das Bewusstsein für Korruption im Land und darüber hinaus zu erweitern“, betont Ministerialdirektor und Amtschef des Innenministeriums BW, Julian Würtenberger. In seinem Vortrag beschrieb er, dass das Thema Korruption einen laufenden Immunisierungsprozess mit sich bringe und wie eine Infektion zu behandeln sei, gegen die man ständig präventiv vorgehen müsse. Der Bürger verlange ein integeres, uneigennütziges und transparentes Handeln der Verwaltung.

Das daraus resultierende Demokratiesystem sei nur durch Korruptionsbekämpfung und -vermeidung garantiert. „Die Gefahr der Korruption und ihre Auswirkungen, vor allem in Bezug auf die Funktionsfähigkeit eines rechtsstaatlichen, demokratischen Staates, sind bekannt“, sagte Prof. Paul Witt, Rektor der Hochschule Kehl. Diese Funktionsfähigkeit könne durch Korruption gefährdet werden oder sogar verloren gehen. „Besonders für die öffentliche Verwaltung und damit für uns als Hochschule, die Verwaltungsbeamte ausbildet, ist das Thema Korruption von erheblicher Wichtigkeit. Unsere Studierenden sollen Beamte der öffentlichen Verwaltung werden, die wissen, wie Korruption zu verhindern und zu bekämpfen ist“, sagte Witt.

Die Hochschule Kehl setze mit der Ausrichtung dieser Veranstaltung ein Zeichen und sage „Nein“ zur Korruption in der öffentlichen Verwaltung. Auch Transparency International Deutschland e.V., vertreten durch Gabriele Klug, stv. Vorsitzende, sagte der Korruption den Kampf an. „Unser Vereinsziel ist es der Korruption ein Ende zu setzen. Dabei wollen wir eine Kooperation zwischen der Zivilgesellschaft, dem Gesetzgeber, Wirtschaft und Politik erreichen“, so Klug. Der Verein plädiere u.a. für Integrität, Offenheit und Transparenz der Verwaltung, denn dies schaffe Vertrauen der Bürger in den Rechtsstaat. Der öffentliche Dienst könne nur so der Öffentlichkeit dienen und Vorbild der Gesellschaft sein.

„Die Veranstaltung war durch ihre Referenten auf vier Säulen aufgebaut – Zivilgesellschaft, staatliche und kommunale Verwaltung sowie Privatwirtschaft“, sagte Prof. Dr. Dr. Jürgen Louis, Bürgermeister der Gemeinde Rheinhausen und Lehrbeauftragter der Hochschule Kehl. Es habe ihn sehr gefreut, dass dieses Symposium Studierende, Mitarbeiter und Experten aus Verwaltung, Zivilgesellschaft, Hochschulen und der Wirtschaft zusammengebracht hat, um die zukünftigen Anforderungen an Antikorruptionsmaßnahmen in der öffentlichen Verwaltung zu beleuchten und Strategien der kommunalen Korruptionsvermeidung zu diskutieren.

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