Badestelle Goldscheuer gesperrt
Wasserqualität wieder mangelhaft
- Rings um die Badestelle leben Wildgänse, die in den Flachwasserbereich koten und auf den Sandstrand urinieren.
- Foto: Stadt Kehl
- hochgeladen von Christina Großheim
Kehl (st) In der Badestelle in Goldscheuer ist seit Freitag, 20. Juni, das Baden verboten, teilt die Stadt Kehl mit. Grund sei eine stark erhöhte Belastung des Wassers mit Escherichia coli (Kolibakterien) und intestinalen Enterokokken. Eine Wasserprobe hatte ergeben, dass die zulässigen Grenzwerte für beide Bakterien deutlich überschritten wurden. Das Gesundheitsamt des Ortenaukreises hat daher die Stadt angewiesen, den Badebetrieb mit sofortiger Wirkung einzustellen.
Mitarbeitende des Betriebshofs haben die Badestelle bereits mit Flatterband abgesperrt. Zusätzlich wird ein Schutzzaun entlang des Ufers errichtet, um Gänse vom Sandbereich fernzuhalten. Die Stadt prüft derzeit Maßnahmen, um die Wasserqualität schnellstmöglich zu verbessern.
Wildgänse
Ein möglicher Hauptverursacher der bakteriellen Verunreinigung ist der Kot von Wildgänsen, die sich in der Umgebung der Badestelle aufhalten. Besonders Kanadagänse gelten als problematisch: Sie können täglich bis zu 1,5 Kilogramm Kot ausscheiden, verteilt auf rund 150 Einzelportionen. Gelangen diese Fäkalien in den Flachwasserbereich oder auf den Sandstrand, steigt die Konzentration gesundheitsgefährdender Keime im Wasser erheblich. Bei zu hoher Belastung können die Bakterien Übelkeit, Durchfall oder andere Magen-Darm-Erkrankungen auslösen.
Die zulässigen Grenzwerte laut EU-Badegewässerrichtlinie sind beträchtlich überschritten: Die Belastung der am 16. Juni entnommenen Probe mit Escherichia coli lag bei 981 KBE (koloniebildende Einheiten), für intestinale Enterokokken bei 5040 KBE pro 100 Milliliter Wasser. Für „ausgezeichnete“ Wasserqualität dürfen maximal 500 KBE Escherichia coli und 200 KBE intestinale Enterokokken nachgewiesen werden.
Die Badestelle bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Wann wieder gebadet werden kann, entscheidet das Gesundheitsamt auf Grundlage künftiger Wasserproben.








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