Verschmutzung im Rheinvorland ist gravierend
"Wir werden weiter kämpfen"

Ihren Unrat lassen die im Rheinvorland und andernorts Feiernden einfach zurück. | Foto: Stadt Kehl
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Kehl (st). Es ist kein schöner Anblick: Die Wiese im Kehler Rheinvorland, direkt neben der Passarelles des deux Rives, dort wo sich gerne Parkgänger auf Liegetüchern ausruhen oder Kinder spielen, gleicht einer kleinen Mülldeponie. Leere Glasflaschen, Pappbecher und Pizzakartons – allesamt achtlos ins Gras oder ins Blumenband geworfen – bestimmen das Bild. Drei Mitarbeitende des Betriebshofs gehen das Rheinvorland mit Greifzangen ab und lesen den Unrat auf.

Jugendliche und junge Erwachsene in Feierlaune hatten im Rheinvorland am Montag augenscheinlich eine feucht-fröhliche Fete gefeiert. Am nächsten Tag glichen die Rasenflächen im Garten der zwei Ufer einer Müllhalde. Der Anblick ist für die Mitarbeitenden des Betriebshofs schwer zu ertragen. Täglich drehen sie ihre Runden durch die Kernstadt und steuern dabei Schwerpunkte an wie die Fußgängerzone, den Bahnhof und den Garten der zwei Ufer. Auch der Weißtannenturm und der angrenzende Altrhein werden jeden Tag abgefahren.

An Wochenenden gibt es Sonderschichten. „In einer Woche kommen in der Kernstadt bis zu 20 Kubikmeter Müll zusammen“, berichtet Vorarbeiter Matthias Kreuzer. Mit zwei weiteren Kollegen sammelt er auf, was die Feierfreudigen zurückgelassen haben: Weinflaschen, Bierdosen, TetraPaks. Einige der Glasflaschen sind scheinbar im Freudentaumel zu Bruch gegangen. Die Scherben werden zu Trittfallen für spielende Kinder und unachtsame Spaziergängerinnen und Spaziergänger. „Das ist eine Riesensauerei“, findet Matthias Kreuzer.

Mit den Lockerungen der Corona-Verordnung hätten Szenen wie diese „gravierend zugenommen“, berichtet Peter Grün, Leiter des Betriebshofs. „Unseren Mitarbeitenden begegnet dieses Ausmaß der Vermüllung beinahe täglich.“ Dies sei kein Kehler Phänomen, auch übrige Kommunen und Städte ringen mit demselben Problem, weiß Peter Grün. Allein im Rheinvorland seien zwei bis drei Mitarbeitende des Betriebshofs einen halben Arbeitstag damit beschäftigt, die Strecke mit dem Elektro-Müllfahrzeug abzufahren und die Rasenflächen zu säubern. „Wir werden kämpfen, jeden Tag“, versichert Matthias Kreuzer.

Ihren Unrat lassen die im Rheinvorland und andernorts Feiernden einfach zurück. | Foto: Stadt Kehl
Ohne Rücksicht: überquellende Mülleimer, Glasscherben und andere Umweltsünden | Foto: Stadt Kehl

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