Chrysanthema soll abgesagt werden
Gemeinderat entscheidet am 6. Juli

Der mit Chrysanthemen geschmückte Storchenturm ist in jedem Chrysanthema-Jahr ein beliebtes Fotomotiv. | Foto: ds
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Lahr (st). Die Chrysanthema ist in ihrer langjährigen Geschichte und Einzigartigkeit zu einem festen Datum im Jahreskalender der Lahrer Stadtgesellschaft geworden. Gerade im Jahr der Pandemie stellt sich aber die Frage, ob und in welchem Umfang die Chrysanthema stattfinden kann.

Zum 1. Juli tritt die neue Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg in Kraft. Danach sind Veranstaltungen mit über 500 Teilnehmenden bis zum 31. Oktober untersagt. Welche Einschränkungen ab dem 1. November gelten, ist bei weitem noch nicht absehbar. Damit würden für die Dauer der Chrysanthema zwei verschiedene, noch nicht absehbare Rechtslagen, gelten. Aufgrund der dynamischen Lage ist zum jetzigen Zeitpunkt keine auch nur halbwegs verantwortbare Prognose möglich, wie sich die Verbreitung des Virus bis dahin entwickelt. Weiterhin steht für die Stadt die Eindämmung des Virus und der Schutz aller Menschen im Vordergrund.

Empfehlung des OB

Aufgrund dieser aktuellen Situation empfiehlt Oberbürgermeister Markus Ibert dem Gemeinderat in der Sitzung am 6. Juli, die Chrysanthema 2020 abzusagen.

Die bereits gekauften und sich zum Teil in der Zucht befindlichen Blumen sollen zum Blumenschmuck und zur Freude der Lahrer Bürgerschaft in der Innenstadt und im Stadtpark verwendet werden. Die Blumen werden in einer Art und Weise verwendet, die einer Verlängerung des sommerlichen Blumenschmucks entsprechen. Dies erfolgt unter anderem als Gebäudeschmuck an den markanten Gebäuden wie dem Alten Rathaus, dem Storchenturm oder durch das Aufstellen von Blumenkübeln. Darüber hinaus können im Stadtpark an bestimmten Stellen, wie zum Beispiel an der Grotte, die herbstliche Szenerie herausgearbeitet und verstärkt werden. Weitere Pflanzen, die sich bereits in Kultur befinden, werden zur Dekoration an die Ortsverwaltungen weitergegeben.

Das geplante Kulturprogramm soll nach Möglichkeit auf das nächste Jahr verschoben werden. Die Chrysanthema 2021 wird, wenn es die Pandemielage zulässt, unter dem für 2020 vorgesehenen Motto "Blühende Meisterwerke" stattfinden. Die Zwangspause bei der Chrysanthema wird für die Weiterentwicklungen der Veranstaltung genutzt werden.

Verkaufsoffenen Sonntage

Besonders schmerzlich für Handel und Gastronomie ist aber auch der Ausfall der verkaufsoffenen Sonntage. Diese sind nach der aktuellen Rechtslage nur im Zusammenhang mit einer eigenständigen Veranstaltung zulässig. Die Stadtverwaltung wird aber versuchen, über Kontakte zur Landesregierung auf diese Situation aufmerksam zu machen. Ziel ist es, verkaufsoffene Sonntage für die Innenstadtförderung zu ermöglichen.  

„Die Absage der Chrysanthema schmerzt auch mich sehr“, so Oberbürgermeister Markus Ibert. „Wir mussten aber in diesem Corona-Jahr viele Einschnitte hinnehmen, um die Ausbreitung des Virus zum Schutz aller Menschen einzudämmen. Die Entscheidung muss jetzt fallen, um allen an der Chrysanthema Beteiligten Planungssicherheit zu geben. Wir werden aber prüfen, wo wir dem Handel und der Gastronomie in der Innenstadt noch Möglichkeiten eröffnen können. Diese haben durch den Lockdown ohnehin schon erhebliche finanzielle Einschränkungen.“

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