Nächste Runde für Lahrer Bürgerbudget
Ideenphase für Stadtgulden startet

Bürgerprojekt "Lahrer Stadtgulden" | Foto: Stadt Lahr

Lahr (st). Vom 1. Februar bis einschließlich 30. Juni können Lahrer Bürger ihre Projektvorschläge für den Stadtgulden 2022 einbringen. Seit der ersten Auflage 2019 konnten insgesamt 26 Projektvorschläge aus der Bürgerschaft angepackt werden. Der Stadtgulden bietet allen Lahrern ab 14 Jahren die Möglichkeit, besondere Herzensprojekte umzusetzen, sich für benachteiligte Gruppen zu engagieren, Vereinskultur zu stärken oder neue soziale Konzeptideen in Lahr auszuprobieren.

Wer eine Idee einbringen will, kann im Internet die Stadtgulden-Website aufrufen und seine Projektbeschreibung und Kostenschätzung einreichen. Dort finden alle Interessierten auch weitere Informationen zur Vorschlagsphase, Machbarkeitsprüfung und Abstimmung sowie alle bisher eingereichten Projektideen.

Die Stadtverwaltung prüft alle eingegangenen Ideen bis Ende August auf ihre Machbarkeit. Am Samstag, 15. Oktober, wird beim dritten „Tag der Entscheidung“ über die Gewinnerprojekte abgestimmt. Aktuell läuft der dritte Durchlauf der Pilotphase, die der Lahrer Gemeinderat im Dezember 2017 einstimmig beschlossen hat. Über die dauerhafte Weiterführung soll der Gemeinderat im Sommer entscheiden.

Mit dem Ende der Pilotphase gibt es auch personelle Veränderungen: Jakob Crone, der das Bürgerbudget seit Herbst 2018 begleitet hat, geht von März bis Dezember 2022 in Elternzeit. Vorläufig wird Andreas May, Sachgebietsleiter im Amt für Soziales, Schulen und Sport, als Ansprechpartner fungieren.

Erfolgreiche Beispiele

Die Ideengeber der Gewinnerprojekte sind sich einig: mitmachen lohnt sich. Elke Albietz beispielsweise hat einen Fernsehbeitrag zu einem öffentlichen Kühlschrank in England gesehen, dann auf der städtischen Website Werbung für den Lahrer „Stadtgulden“ und kombiniert: „Wie toll wäre es, wenn es in Lahr auch so etwas gäbe? Ich habe von so einer Bürgerbudget-Aktion noch nie gehört. Die Stadt Lahr war für mich die erste, die einem die Möglichkeit bot, eigenen Projekten eine Chance zu geben.“ Gespräche mit der Ideengeberin, der Abteilung Gebäudemanagement und der Initiative -"foodsharing" wurden bereits geführt. Ein Umsetzungsvorschlag ist in Arbeit.

Zum Projekt „Mehr Bäume in der Innenstadt für mehr Schatten“ hat die Abteilung Öffentliches Grün und Umwelt einen innovativen Vorschlag entwickelt und mit dem Ideengeber abgestimmt.

Mit dem „DORV-ccino Hugsweier – das Cafémobil“ erfüllt sich ein weiterer Teil der Vision des DORV-Projekts. Der Trägerverein ist aktuell in Gründung, im Anschluss wird das Mobil angeschafft.

Oftmals sind es ehrenamtlich Engagierte, die sich in der Lahrer Vereinswelt bewegen, die auf eine besondere Idee stoßen. „Wir freuen uns, dass unsere Idee der Beschallungsanlage für den Musikpavillon im Stadtpark auf große Resonanz stieß und das Projekt jetzt angepackt wird. Das ist für alle Veranstalter im Park eine große Erleichterung, für die Gäste und das Publikum eine enorme Verbesserung der Akustik und spart letztlich im Gesamtblick bei allen, die auf der Bühne stehen, Kosten ein – ein nicht zu vernachlässigender Punkt bei Vereinen sowie Künstlerinnen und Künstlern, die in der jetzigen Corona-Pandemie finanziell teils sehr stark belastet sind“, sagt Ralph Held, Stadtkapelle Lahr e.V., über die Vorteile des Bürgerbudgetprojekts. Die Suche nach einem geeigneten Gerät sowie dem passenden Standort im Stadtpark läuft.

Das „Projekt Brückenschlag: Geflüchtete nicht sich selbst überlassen“ ist mit Computerkursen bereits gestartet. „Ein Konzertfilm mit Lahrer Künstlern“ sowie der Projektvorschlag „Regendichtes Dach für Materiallager der Kuhbacher Vereinsgemeinschaft“ befinden sich ebenfalls in der Planungsphase.

Bei der Abstimmung im Oktober 2021 konnten auch viele Projekte, die Kindern und Jugendlichen zu Gute kommen, überzeugen. Für den Vorschlag „Mit der Schaukel bis zum Himmel auf dem Spielplatz in Sulz“ hat die Abteilung Öffentliches Grün und Umwelt in Abstimmung mit der Ortsverwaltung und den Eltern vor Ort eine Doppelschaukel und ein Reck bestellt. Auch für die „Abenteuer-Spielstationen für die Kindertagesstätte am Schießrain in Lahr“ wurde eine Bestellung dreier kleiner Geräte mit den Themen Tipi, Zirkuswagen und Ponyhof aufgegeben.

Beim „Inklusionsprojekt Flammenkuchen in der Innenstadt“ am Kulturwaggon auf dem Rathausplatz konnte man der Berufsschulklasse der Georg-Wimmer-Schule bereits beim Backen zusehen. Aufgrund der kalten Temperaturen ruht das Projekt aktuell. Auch für den „PAUSEN(T)RAUM für die Friedrichschule“ und das Projekt der Gutenbergschule fanden erste Abstimmungsgespräche vor Ort statt. „Wir freuen uns sehr, dass der Stadtgulden unsere Idee einer medial reichhaltigen Schulbücherei unterstützt! Nun ist es uns möglich, das für uns so wichtige Thema des ‚Lesens‘ noch präsenter in die Schule zu bringen“, sagt Oliver Togge, Teil des sonderpädagogischen Teams der Gutenbergschule.

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