2.235 Wohneinheiten sind seit 2010 errichtet oder noch in der Planung
Offenburgs Baulücken im Visier für mehr Wohnraum

Im Baugebiet Seitenpfaden läuft die Aufsiedelung bereits. | Foto: djä
  • Im Baugebiet Seitenpfaden läuft die Aufsiedelung bereits.
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Offenburg (djä). Wie kann der Wohnraumbedarf in der Stadt und den Ortsteilen in Zukunft gedeckt werden? Für eine realistische Planung hatte der Gemeinderat 2010 die Verwaltung beauftragt, tragfähige Prognosen zu entwickeln. Mittlerweile hat das Projekt einen Namen: Siedlungs- und Innenentwicklungsmodell Offenburg, kurz "SIO" genannt.

Seit 2010 ist einiges geschehen, um die Entwicklung von Wohnbauland zu steuern. 2014 wurde ein Baulandkataster mit allen unbebauten Flurstücken mit bestehendem Baurecht erstellt. In den Folgejahren wurden diese qualitativ und quantitativ erfasst und bewertet. Eine Wohnraumbedarfsprognose und Grundsätze zur Baulandentwicklung wurden 2016 aufgestellt. Ende Juni 2017 liegen nun Ergebnisse zu den bevorzugten Flächen vor. In neun Gebieten im Stadtgebiet und Umland kann nach heutiger Abschätzung in den nächsten acht Jahren mit rund 710 Einheiten neuer Wohnraum geschaffen werden. Seit 2010 konnten rund 1.325 Wohnungen in Offenburg und den Ortsteilen auf Basis der Baulandentwicklung geplant oder bereits fertiggestellt werden. Dazu gehören das Mühlbachareal auf dem Gelände der Spinnerei, die Kinzigvorstadt mit den Straßen An der Wiede und Wilhelm-Bauer-Straße und das Gebiet Seitenpfaden. Auch in Bohlsbach, Elgersweier, Griesheim, Windschläg, Waltersweier und Zunsweier ist neuer Wohnraum geplant oder gebaut worden. Weitere 910 Einheiten kamen hinzu, die nicht im Baulandbericht erfasst waren. Sie waren teils bereits vorher geplant oder kamen wie das Kronenquartier, das Dreikönigareal und die Kronenwiese hinzu.

Aus der Wohnungsmarktstudie der Stadt ergibt sich jedoch, dass die zusammengerechnet 2.235 neuen Wohneinheiten nicht ausreichen werden, um den nach heutigem Stand erwarteten Wohnraumbedarf bis 2030 abzudecken. Die Stadt ist gefordert. Deshalb muss geprüft, geplant und festlegt werden, welche Entwicklungen in den nächsten Jahren angegangen werden sollen.
Während früher der Blick vorzugsweise auf unberührtes Bauland geworfen wurde, fällt das Auge der Planer heutzutage auf innerstädtische Baulücken. Hier setzt SIO an und bewertet die Potentiale dieser Flächen nach den drei Kriterien Siedlungsentwicklung, ökologische Verträglichkeit und Wohnraumversorgung. So wird eine Gesamtpunktzahl ermittelt, die Auskunft über das Potential des möglichen Baulandes gibt. SIO bezieht sich dabei ausschließlich auf die Entwicklung von Wohnbauland und gemischt genutzten Bauflächen, nicht auf die Entwicklung von gewerblich genutztem Boden.

418 Baulücken wurden aktuell ausgemacht. 75 Prozent davon liegen in den Ortsteilen. "Wir haben zur Zeit 44 Baulücken weniger als im Jahr 2013, obwohl 13 neue dazugekommen sind", sagt Peter Winkels, Abteilungsleiter Flächenmanagement bei der Stadt Offenburg. Er führt dies auf das 2014 erstellte Baulandkataster zurück, durch das diese Lücken sichtbar werden.

Die neun ermittelten Gebiete mit der höchsten Punktzahl des Auswahlverfahrens sollen nun im Herbst dem Gemeinderat für eine Priorisierung für den Zeitraum 2018 bis 2025 vorgelegt werden. Für die Entwicklung von maximal zwei Gebieten sind jeweils zwei Jahre vorgesehen. "Das Konzept lebt. Wir werden gegebenenfalls neue Schwerpunkte setzen falls sich der Wohnungsmarkt ändern sollte", so Winkels.

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