Kriminalstatistik des Polizeireviers Lahr
Sicherheitslage weiter verbessert

Revierleiter Ingolf Grunwald | Foto: Polizeipräsidium Offenburg
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Lahr (ds). "Die Sicherheitslage hat sich erneut verbessert", kann Ingolf Grunwald, Leiter des Polizeireviers Lahr, bei der alljährlichen Vorstellung der Kriminalstatistik verkünden – coronabedingt allerdings schon zum zweiten Mal in Folge nur telefonisch.

Straftaten

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Straftaten 2020 nochmals um zehn Prozent auf 2.787 Fälle zurückgegangen. "Das sehen wir vor allem bei den Gewaltdelikten und Straftaten im öffentlichen Raum", erläutert Grunwald. Zurückzuführen sei das auf die Tatsache, dass durch Corona das öffentliche Leben sehr eingeschränkt war und auch keine Feste stattgefunden haben. Mit nur 16 aktenkundigen Fällen und damit um 62 Prozent gesunken ist die Zahl der Wohnungseinbrüche im Revierbereich. "Das liegt vor allem daran, dass wir mehr zu Hause waren und auch die Grenzen geschlossen wurden", so Ingolf Grunwald. Außerdem hat man im Bereich Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr eine Schwerpunkt der polizeilichen Maßnahmen gebildet.

Sexuelle Selbstbestimmung

Die Anzahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung haben sich dagegen fast verdoppelt, von 47 Fällen 2019 auf 82 im Jahr 2020. Schon 2019 hatte man einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen, was vor allem in einer Gesetzesänderung begründet ist. "Es kamen neue Straftatbestände dazu. So sind beispielsweise gewisse Äußerungen im Internet oder Berührungen keine Ordnungswidrigkeiten mehr, sondern Straftaten", erläutert der Revierleiter. Auch die Me-too-Debatte habe dazu beigetragen, dass eine deutliche Steigerung festzustellen sei.

Gewalt gegen Polizeibeamte

Sorge bereitet Grunwald, wie seinen Kollegen auch, die Zunahme der Gewalt gegen Polizeibeamte. "Wir haben uns erhofft, dass durch die Einführung der Bodycam die Zahlen zurückgehen. Doch noch ist nichts zu merken", stellt Grunwald fest. Auch sei der Einsatz der Bodycam in Gaststätten und Wohnungen erst seit Mitte/Ende vergangenen Jahres erlaubt. Oftmals richte sich Gewalt gegen Polizeibeamte bei Einsätzen im häuslichen Bereich, wenn die Stimmung umschlage und die Beamten plötzlich das Ziel der Aggressionen seien. "Leider muss man sagen, dass das aber auf die kompletten Blaulicht-Organisationen zutrifft", so Revierleiter Grunwald.

Schwerpunkte 2021

Im Jahr 2021 setzt man im Revierbereich Lahr auf folgende Schwerpunkte: Sicherheit im öffentlichen Raum, Fahrraddiebstähle und -unfälle, Rauschgiftkriminalität, kommunale Kriminalprävention und Anrufstraftaten. In Bezug auf Letztere soll die Zielgruppe der vorwiegend älteren Bürger durch Hinweise in Taxis und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie, sobald es die Corona-Lage zulässt, durch Vorträge, etwa in Seniorenheimen, sensibilisiert werden.

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