Insektenschutz als Ziel
Bürger wollen Lautenbach zum Blühen bringen

Manfred Kraft (Landesverband Badischer Imker), Sabrina Sutmöller (Gemeinde Lautenbach); Bürgermeister Thomas Krechtler und Lilli Wahli (Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord) (v. l.) brachten den Bürgern die Bedeutung von Blühwiesen näher.  | Foto: Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord
  • Manfred Kraft (Landesverband Badischer Imker), Sabrina Sutmöller (Gemeinde Lautenbach); Bürgermeister Thomas Krechtler und Lilli Wahli (Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord) (v. l.) brachten den Bürgern die Bedeutung von Blühwiesen näher.
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Lautenbach (st). Blühende Wiesen sind nicht nur schön anzuschauen, sondern erfüllen im komplexen Gefüge der Natur auch wichtige Funktionen. Darum fördert der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord seit 2016 das Projekt „Blühender Naturpark“. Dieses wurde jüngst um das Konzept „Blühende Gemeinde“ erweitert. Als Pilotgemeinde hat Lautenbach nun zu einem Info-Abend eingeladen, der zugleich Initialzündung für weitere Schritte war.

„Es erfüllt mich mit Stolz, dass Lautenbach als Pilotgemeinde ausgewählt wurde“, freute sich Bürgermeister Thomas Krechtler bei der Veranstaltung am vergangenen Freitag, 9. Juli, in der Neuensteinhalle. Die Gemeinde im Renchtal beteiligt sich seit 2018 am Projekt „Blühender Naturpark“ und hat seither 8.800 Quadratmeter Fläche insektenfreundlich aufbereitet. In die Arbeiten wurden auch die beiden Kindergärten und die Abt-Wilhelm-Schule eingebunden, wie Bürgermeister Thomas Krechtler betonte. Nun soll das Konzept weiterentwickelt werden. Ziel ist es, dank bürgerschaftlichen Engagements immer mehr auch kleinere Flächen zur Verfügung zu stellen und zu pflegen. Auch „Trittsteine“ wie insektenfreundliche Balkone dienen dem übergeordneten Ziel, den Lebensraum von Wildbienen, Schmetterlingen & Co. zu erweitern. Die Gemeinde koordiniert die einzelnen Schritte, der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord steht mit Rat und Tat zur Seite.

Hälfte der Waldbienenarten gefährdet

Bei der Auftaktveranstaltung erfuhren die interessierten Bürger viel Wissenswertes über blühende Wiesen und ihre Bedeutung für die Biodiversität. Denn die Wiesenkräuter sind Heimat einer Vielzahl von Insekten, die nicht nur für die Bestäubung von Obstbäumen immens wichtig sind, sondern auch Vögeln und anderen Kleintieren als Nahrung dienen. Wie Manfred Kraft, Obmann für Bienenweide beim Landesverband Badischer Imker, schilderte, sind rund 50 Prozent der heimischen Wildbienenarten gefährdet. Und da Wildbienen einen deutlich kleineren Flugradius als Honigbienen haben, genügt eine blühende Wiese allein nicht, um den Bestand der Tiere zu sichern, so der Fachmann, der den Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord bei dem Projekt begleitet.

Dass Blühwiesen nicht automatisch insektenfreundlich sind, erläuterte Naturpark-Projektmanagerin Lilli Wahli. Neben der optimalen Vorbereitung des Bodens komme es auch auf die geeignete Mischung des Saatguts an. Lautenbach hat hier bereits gute Arbeit geleistet, wie Sabrina Sutmöller von der Gemeindeverwaltung fotografisch dokumentierte. Diesen Weg gilt es nun weiter zu gehen.

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