Bilderbuchkarrieren
Erwin Schmider: Erfolgreichster Motorrad-Geländefahrer aller Zeiten

Erwin Schmider bei den Six Days im tschechischen Spindlermühle (Špindleruv Mlýn) im Riesengebirge.  | Foto: Foto: privat
  • Erwin Schmider bei den Six Days im tschechischen Spindlermühle (Špindleruv Mlýn) im Riesengebirge.
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Wolfach. Es dürfte nur wenige Spitzensportler – wenn überhaupt – in Deutschland oder gar
weltweit geben, die auf eine solch erfolgreiche Karriere zurückblicken
können wie der Wolfacher Erwin Schmider. In seiner 33-jährigen Laufbahn
im Motorrad-Geländesport sammelte er über 1000 Medaillen und Pokale.
Darunter elf Europa- und 25 deutsche Titel sowie 16 Mal Gold bei den
Internationalen Sechstagefahrten (Six Days) – und das in allen möglichen
Hubraumklassen. Vom ADAC wurde er 1977 als „erfolgreichster
Geländefahrer der Welt“ ausgezeichnet.

Angefangen hat seine Leidenschaft jedoch mit Seifenkisten-Rennen, bei denen Schmider zwei Mal
an der Deutschen Meisterschaft teilnahm. Sein erster Start als
Geländefahrer war 1956 in Künzelsau mit einer großrahmigen „Max“. 1957
schrammte er als 19-Jähriger noch knapp am Titel vorbei, doch ab 1958
hatte der schmächtige Wolfacher den Titel eines Deutschen Meisters
„abonniert“. Bis zu seinem Karriereende 1980 waren es 21 Gelände-Titel –
bis zum Jahr 1977 sogar 20 Mal in ununterbrochener Reihenfolge. Und das
in allen Hubraumklassen. Ob 50, 80, 100, 125, 175, 250, 500 oder 750
Kubik: überall fuhr Erwin Schmider vorneweg. Und das auch mit
verschiedenen Marken wie NSU-Max, Maico, CZ, Jawa, Hercules, BSA,
Zündapp, Honda oder KTM.

Im Moto-Cross wurde er 1966, 1967, 1971 und 1974 Deutscher Meister, zehn Mal Vizemeister und neun Mal erfuhr er
sich im Trial die OMK-Goldmedaille in Gold. Bis heute wohl unerreicht
sind die elf Europameistertitel in Folge (in dieser Zeit gab es keine
Weltmeisterschaft), die er von 1968 bis 1978 holte. Ein weiterer
Höhepunkt war der Gewinn des inoffiziellen Gelände-Weltmeistertitels im
Jahr 1961 mit der deutschen Nationalmannschaft bei den Six Days in
Wales.

Eine gründliche Vorbereitung seiner Maschinen, schonende Fahrweise, körperliche Fitness und auch Glück nennt Schmider die Gründe
für seine  Erfolge. Das ADAC-Sportabzeichen in Gold mit Brillanten
(1961), das Silberne Lorbeerblatt der Bundesrepublik (1976), das
Bundesverdienstkreuz am Bande (1980) sowie den Silberteller und die
Widmung einer eigenen Straße der Stadt Wolfach sind nur ein Auszug der
vielen Ehrungen, die Erwin Schmider zuteil wurden.

Autor: woge

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