Harald Bächle, Sportlicher Vorstand beim FC Fischerbach
„Frauen haben sich wohl besser unter Kontrolle“

Die Freude nach dem Einzug ins Bezirkspokalfinale war bei den Fischerbachen Damen groß. | Foto: FC Fischerbach
  • Die Freude nach dem Einzug ins Bezirkspokalfinale war bei den Fischerbachen Damen groß.
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Fischerbach. Die Damen des FC Fischerbach stehen im Fußball-Bezirks-Pokalfinale. Gegen die SG
Mahlberg/Friesenheim/Orschweier gab es im packenden Halbfinale an
Allerheiligen ein 3:1. Bei schlechten Platzverhältnissen in Mahlberg
konnte sich die Elf um Trainer Lothar Roth durchsetzten und kämpfte sich
ins Finale. Die Tore erzielten Lena Dremsa (36. und 63. Minute) sowie
Julia Kohmann (56. Minute). Diandra Herzog schoss in der 64. Minute den
Ehrentreffer für die SG. Zuvor ebneten sich die FC-Damen den Weg beim FC
Ohlsbach mit einem 14:0-Sieg und beim SC Lahr mit einem 9:4.

Die beiden Toptorjägerinnen der Bezirksliga, Julia Kohmann vom FC
Fischerbach und Vanessa Müller von der SpVgg. Kehl-Sundheim, mit aktuell
jeweils um die 20 Tore treffen nun im Finale am Ostermontag, 17. April
2017, aufeinander. Die Damen aus Kehl-Sundheim bezwangen den SC
Hofstetten mit 3:1 im Halbfinale.

Es geht torreich zu bei den Fußball-Damen. Die Fischerbacherinnen spielen in der Bezirksliga, in der zweituntersten Spielklasse des Bezirks. Immerhin eine Klasse höher als
die Herren des Fußballclubs. Auch wenn Fußball immer noch eine
Männerdomäne ist, gibt es innerhalb des Vereins keine Konfrontationen.
Im Gegenteil, die Teams unterstützen und respektieren sich gegenseitig.

Auch Frauen sitzen im Vorstandsteam beim FC Fischerbach und lenken die
Geschicke des Vereins maßgeblich mit. „Für die Vereinsarbeit ist es
natürlich sehr wichtig, Frauen im Vorstandsteam zu haben“, betont Harald
Bächle, Sportlicher Vorstand beim FC Fischerbach. „Frauen sehen die
Dinge öfters aus anderer Perspektive“, sagt er. In einer Vorstandschaft
sei es wichtig, dass sich viele Personen aus unterschiedlichen
Abteilungen einbringen.

Frauenfußball ist ein sensibles Thema und muss mit viel Fingerspitzengefühl behandelt werden, findet Bächle. „Fußball bei den Männern ist athletischer und es sind viel mehr Dynamik
und Tempo im Spiel“, sieht er den Unterschied. Natürlich ginge es im
Männerfußball auch hitziger zur Sache. „Frauen haben sich da wohl etwas
besser unter Kontrolle“, erklärt er schmunzelnd. Der Sportliche Vorstand
sieht Frauenfußball in der heutigen Zeit als „ganz normale Entwicklung“
an: „Die Zeiten haben sich geändert.“

Die Damen des FCF standen in drei Jahren zwei Mal im Bezirkspokalfinale und ein Mal im Halbfinale. Oftmals braucht es Erfolge, dass Frauenfußball akzeptiert wird. „Da ist
natürlich das Leistungsgefälle viel größer als im Männerfußball.
Trotzdem erkenne ich die Leistung der Damen an“, macht er deutlich. „Die
Nationalmannschaft der Frauen ist erfolgreicher als Jogis Jungs.
Trotzdem wird der Frauenfußball nie denselben Stellenwert wie bei den
Männern haben“, so Bächle.

Fußball sei die Nummer eins unter vielen Sportarten. „In Deutschland hat sich auch ein wahrer Boom bei den Zuschauerzahlen entwickelt“, erklärt er. Harald Bächle ist öfters in
der Allianz-Arena in München. „Die Stimmung in fast immer vollen Stadien
und das ganze Drumherum muss man einfach mal live erlebt haben“,
schwärmt er. Und egal ob bei den Männern oder Frauen: Vom Fußball geht
eine gewisse Faszination aus.

Autor: cao

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