Nach Schramberg hat auch Oberwolfach den Rückzug angetreten
„Ein Tourismusverbund wäre die sinnvollste Variante“

„Gastliches Kinzigtal“: Blick vom Urenkopfturm auf Haslach und das Kinzigtal. | Foto: cao
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Mittleres Kinzigtal. Geplant war ein Tourismusverbund mit 23 Kinzigtäler Gemeinden von Berghaupten bis Schramberg. Inzwischen sind noch zwölf Gemeinden übrig, nachdem
jüngst Schramberg und Oberwolfach dem geplanten Verbund eine Absage
erteilt haben.

„Einmal quer durch den Schwarzwald: Auf 65 Kilometern fließt die Kinzig von den Höhen bei Loßburg und Alpirsbach im Osten bis zu den Reblanden bei Gengenbach im Westen. In einer der
vielfältigsten Tallandschaften des Mittelgebirges liegen die Orte der
Ferienregion Kinzigtal“, wirbt die Werbegemeinschaft Kinzigtal auf der
eigenen Webseite. Ein Zusammenschluss in Sachen Tourismus hätte ein
starker Verbund gegeben. Es war geplant, aus der Werbegemeinschaft
Kinzigtal einen Tourismusverband als Verein zu gründen.

Nach Schramberg zog sich nun auch Oberwolfach zurück. In der jüngsten
Gemeinderatssitzung Anfang Oktober fiel nach etwa dreistündiger
Diskussion die Entscheidung zugunsten des Wolftals gemeinsam mit Bad
Rippoldsau-Schapbach.

Dass ein Tourismusverbund funktionieren kann, zeigt sich anhand des „Gastlichen Kinzigtals“. Hier haben sich mit Fischerbach, Haslach, Hausach, Hofstetten, Mühlenbach sowie
Steinach/Welschensteinach sechs Gemeinden zusammengefunden und sind seit
Mitte der 1990er Jahre gemeinsam stark. 1998 wurde der Verein
„Gastliches Kinzigtal gegründet“, fast zeitgleich die lose
Werbegemeinschaft Kinzigtal. Bis 2009 war Werner Müller vom Haslacher
Tourismusbüro von Beginn an beim „Gastlichen Kinzigtal“ beschäftigt.
Seit mehr als 20 Jahren wirbt das gesamte Kinzigtal als
Werbegemeinschaft auch überregional, beispielsweise auf Messen, berichtet er.

„Die Arbeit in der Werbegemeinschaft wurde unter einigen Gemeinden aufgeteilt“, erklärt Müller. So kümmerten sich die einen um die Werbung, andere um die Pressearbeit, wieder andere
schickten Mitarbeiter aus ihren Tourismusbüros auf die Messen. „Jetzt
sollte das alles in trockene Tücher gebracht werden“, sagt der Experte
und findet, dass unbedingt der angestrebte Tourismusverbund als Verein
gegründet werden sollte. „„Dies“, so Müller, „wäre die sinnvollste Variante.“

„Es ist auch eine logische Folge, dies institutionell einzurichten“, findet Müller. Schließlich hätten die Gemeinden viele Jahre gut in der Werbegemeinschaft zusammengearbeitet. Allerdings kämen
mit dem neuen Verbund nun Personalkosten auf jede Gemeinde zu. Auch auf
die kleineren, denn klar sei, dass nicht jeder Ort Personal für die
Werbegemeinschaft abstellen konnte, davon aber profitiert habe.

Es sei aber gut und wichtig gewesen, gemeinsam für die Region zu werben,
so Müller. Mit dem neuen Verein werde Personal angestellt, das sich rein
um die Belange des Tourismusverbundes kümmert.

Unter dem Arbeitstitel „Schwarzwald-Kinzigtal-Tourismus“ (SKT) treffen sich
regelmäßig die Bürgermeister und Verantwortlichen. Federführend ist
Gerhard Maier, Leiter der Tourist-Information der Stadt Wolfach und
Geschäftsführer der Kinzigtal-Tourismus-Werbegemeinschaft. „Der Verbund
Kinzigtal-Tourismus muss kommen“, betont Werner Müller. Nur so könne das
Kinzigtal in Sachen Tourismus schlagkräftig daherkommen.“

Autor: cao

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