Das geht uns alle an: Bürgerschaftliches Engagement hat viele Gesichter
Danke, Sie machen unsere Welt schöner und reicher!

Vom 16. bis zum 25. September ist die „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“ – ein Anlass einmal Danke zu sagen. | Foto: Foto: Glaser
  • Vom 16. bis zum 25. September ist die „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“ – ein Anlass einmal Danke zu sagen.
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Ortenau. Sie helfen ehrenamtlich in Vereinen, engagieren sich für ihre Mitmenschen oder
tragen auf andere Art zu einer funktionierenden und lebenswerten
Gesellschaft bei. Unter dem Motto „Engagement macht stark“ findet vom
16. bis zum 25. September bundesweit wieder die „Woche des
bürgerschaftlichen Engagements“ statt. Eine gute Gelegenheit, einmal
mehr auf etwas den Blick zu richten, was keineswegs eine
Selbstverständlichkeit ist.

Wie viele Gesichter bürgerschaftliches Engagement hat, möchten wir einmal am Beispiel
unseres Verlags zeigen. Verleger Wolfgang L. Obleser setzt sich
bekanntlich schon seit rund zwei Jahrzehnten als Vorstandsmitglied und
darüber hinaus für den Förderverein krebskranker Kinder Freiburg e. V.
ein. Er ist aber bei weitem nicht der einzige, der sich einbringt.

Zwar hat Isabel Obleser kein offizielles Amt übernommen, trotzdem ist es für
die Geschäftsführerin absolute Ehrensache, dass sie den Förderverein
krebskranker Kinder und auch ihren Vater bei seiner Vorstandstätigkeit
aktiv unterstützt – sei es beim Spendensammeln oder bei Veranstaltungen.
Darüber hinaus liegt ihr die Leseförderung von Kindern sehr am Herzen,
weshalb sie dieses Jahr beispielsweise als Jury-Mitglied beim
Lesemarathon der Lesewelt Ortenau fungierte. „Aus Zeitgründen musste ich
meine Vorstandsarbeit beim Reit- und Fahrverein Gengenbach aufgeben“,
so Isabel Obleser. Aber als Vereinsmitglied packt sie selbstverständlich
bei Veranstaltungen weiterhin dort mit an, wo sie gebraucht wird.

Heike Roll hält sich im Badminton-Club Nonnenweier e. V. nicht nur sportlich
fit, sondern arbeitet seit 1984 zusätzlich im Vorstand, zwölf Jahre
davon als Vorsitzende, aktuell als Stellvertreterin. „Vereine leisten
Jugendarbeit, tragen mit Veranstaltungen zum öffentlichen Leben bei und
sind für die Freizeitgestaltung der Menschen wichtig“, betont Heike
Roll. „Das alles können sie aber nur leisten, wenn Mitglieder sich
einbringen.“ Dies macht sie gerne, egal ob in die Organisation oder beim
Maifest als Servicekraft.

Wenn der Männergesangverein Liederkranz Kippenheim beim Weinfest bewirtet, dann steht Michael
Leuthner, beim Stadtanzeiger Verlag Leiter des Verkaufs-Teams Süd, mit
hochgekrempelten Ärmeln an der Theke und schenkt Getränke ein oder
schleppt Kisten. „Das gehört für einen Sänger doch dazu“, erklärt er
lachend. Nichts anderes gilt für den ebenfalls aktiven Sportler seit 18
Jahren in Bezug auf alle Unternehmungen des Faustballvereins Kippenheim.
Dort trainiert der Familienvater zudem gemeinsam mit zwei
Vereinskameraden die Jugendmannschaft. „Die Nachwuchsarbeit ist wirklich
wichtig“, begründet er sein ehrenamtliches Engagement. Die größte
Belohnung war für Michael Leuthner, als seine Vereins-Zöglinge badische
Meister wurden.

„Das ist doch kein echtes bürgerschaftliches Engagement, sondern Selbstverständlichkeit“, wiegelt Alexander Stenzel
ab. Diese Einstellung ehrt ihn zwar, aber für die Flüchtlinge, die im
ETSV Offenburg Fußball spielen und noch schlecht Deutsch verstehen, ist
seine Unterstützung wichtig. Da Stenzel Englisch spricht, springt er als
Übersetzer ein – und das nicht nur beim Sport. So begleitete er einen
Mannschaftskameraden aus Gambia schon aufs Amt. „Ich versuche halt zu
helfen, wenn es erforderlich ist“, so der Fußballer, der vor zweieinhalb
Jahren nach Offenburg gezogen ist und sich zuvor in Freiburg als
Jugendtrainer engagierte.

Rebecca Junker vom Beilagenverkauf versteht ihre Aktivitäten im Laientheater ebenfalls nicht als
ehrenamtliches Engagement. Dabei ist Sinn und Ziel ihrer Theatergruppe,
den Rad- und Motorsportverein Berghaupten durch seine alljährlichen
Aufführungen am zweiten Wochenende im Januar finanziell zu unterstützen.
Dafür investieren die Darsteller ihre Freizeit. Die Proben beginnen
Mitte November und finden zweimal wöchentlich statt.

Theater spielte auch ihre Kollegin im Beilagenverkauf, Corinna Kühn, einmal im
Jahr für Kindergartenkinder, nämlich in ihrer Eigenschaft als
Elternvertreterin im „Kindernest“ Willstätt-Sand. Diesen besuchte ihr
Sohn bis zum Sommer, nun wechselte er in die Grundschule. Als
Elternvertreterin hatte sie aber natürlich noch viele andere Aufgaben
und half unter anderem mit, Feste zu organisieren oder zu Gunsten des
Kindergartens Waffeln auf dem Weihnachtsmarkt zu verkaufen. Überhaupt
liegt ihr das Wohl von Kindern sehr am Herzen. Gemeinsam mit ihrem Mann
engagiert sie sich deshalb seit über zehn Jahren mit Patenschaften
finanziell in Afrika. Ihr aktuelles Patenkind heißt Annick, ist sechs
Jahre alt und lebt im ostafrikanischen Burundi.

Weniger finanzielle, dafür aber um so mehr emotionale Unterstützung leistet Fred
Neye vom Verkaufsteam Süd als ehrenamtlicher Betreuer. Nachdem er
bereits zwei Betreuungen im Verwandtenkreis übernommen hatte, wurde Fred
Neye vor sechs Jahren vom Amtsgericht angesprochen, ob er eine weitere
für eine Bekannte übernehmen würde. Sie hat auch einen gesetzlichen
Betreuer und ist derzeit in der Psychiatrie. „Meine Aufgabe besteht
darin, sie zu besuchen und ich bin ein sozialer Kontakt nach draußen“,
so Fred Neye. „Es ist sehr wichtig, dass Menschen in dieser Situation
wissen, es gibt Leute, denen sie wichtig sind.“

Natürlich könnte man noch unzählige andere Menschen in der Ortenau vorstellen. Da der
Platz leider endlich ist, soll ihnen allen an dieser Stelle zumindest
gesagt werden: Danke, Sie machen unsere Welt schöner und reicher!

Autor: Anne-Marie Glaser

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