Oberkirchs Stadtmarketing und Einzelhändler diskutieren über die Fußgängerzone
Erreichbarkeit mit dem Auto bleibt für Innenstadt zentral

Oberkirchs Einzelhändler äußerten ihre Wünsche und Befürchtungen für eine attraktive Innenstadt. | Foto: jtk
  • Oberkirchs Einzelhändler äußerten ihre Wünsche und Befürchtungen für eine attraktive Innenstadt.
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Oberkirch (jtk). Das Stadtmarketing Oberkirch hatte am gestrigen Dienstag Vertreter des Einzelhandels zu einer ebenso spannenden wie wichtigen Diskussion über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Innenstadt eingeladen, mit dabei Olaf Kather, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbands Südbaden. Kather fasst die aktuelle Situation mit deutlichen Worten zusammen. Er fordert das Bündeln aller Faktoren, um die Kunden in der Stadt zu halten. Die Antwort der Stadt Oberkirch auf die Ankündigung einer Drogeriemarktkette, sich neben den anderen Großmärkten im Gewerbegebiet Hammermatt niederzulassen, müsse die Entwicklung der Innenstadt als Shoppingcenter mit Gastronomie, Läden und Praxen sein. Je kleiner die Stadt, desto wichtiger sei die Erreichbarkeit für Kunden mit dem Auto.

„Die Parkplatzsituation ist wegen nicht vorhandener Entwicklungsflächen ein Problem für Oberkirch, da auch das ehemals diskutierte Parkhaus vom Grundstückseigentümer nicht unterstützt wird“, bedauert Moderator Dr. Frank Hellstein. Verwiesen wird daher auf die bestehenden oberirdischen Parkflächen und die wenig genutzte Tiefgarage an der Post. Daher stünde eher im Vordergrund, die Parkplatzsituation nicht noch zu verschlechtern.

Die hohe Lebensqualität und die Werte, die Oberkirch böte, die die Kunden in der Innenstadt genießen könnten, seien von hoher Bedeutung. Die Verwaltung, die politischen Gremien und die Einzelhändler seien aufgefordert, den Einwohnern und Besuchern diese vorhandene Qualität ins Bewusstsein zu rufen. Dazu leisteten zahlreiche Events wie Frühlings-, Erdbeer- oder Kinderfest, Oberkirch leuchtet und das Weinfest ihre wichtigen Beiträge. Zahlreiche weitere Events mit individuellen Angeboten einiger Geschäfte seien zudem geplant oder bereits umgesetzt.

Für Stadtmarketing-Vertreter Gerhard Habermehl sind die mit viel Liebe attraktiv gestalteten Schaufenster der Geschäfte ein weiterer Punkt, der für eine höhere Besucherfrequenz der Innenstadt sorge. Es herrscht Einigkeit unter den Händlern, dass die Konzentration von Geschäften auf der grünen Wiese ein Wettbewerb gegen die Stadt und einen Verlust für die Innenstadt darstellt. Für Bernd Peters vom gleichnamigen Kaufhaus ist klar, dass eine Bündelung der Kräfte bei gleichzeitiger Stärkung der grünen Wiese nicht zu erreichen ist. Er ging damit auf die von der Verwaltung vorgelegte Sortimentsliste ein, die die Angebote der Produkte in der Stadt und im Gewerbegebiet umfasst. So betonten die innerstädtischen Einzelhändlerinnen Isolde Metzinger und Katy Letter, dass Events gerne angenommen werden. Es stelle sich allerdings jedem Betrieb bei fehlender Frequenz die Frage, wie lange der Unternehmer ihn aufrechterhalten könne? Für Marc Niendorf von der gleichnamigen Parfümerie steht Oberkirch für Individualität der Anbieter. Die Stadt habe einen hervorragenden Beitrag geleistet, jetzt sei jeder Händler aufgefordert, durch Aktualisierung der Angebote und deren Präsentation nachzuziehen.

Karl-Heinz Busam vom „Blumenhaus“ schlägt vor, Standards für ein gemeinsames Vorgehen zu erarbeiten. Eine Kernöffnungszeit für die Einzelhändler könne ein guter Anfang sein. Die Radarfalle in der Einkaufszone, die die Kunden durchaus vergraule, und die Gefahr, dass die Fußgängerzone zum Kinderspielplatz gemacht werden könne, wurden ebenfalls thematisiert. Hellstern erinnerte zum Schluss an die seit Dezember andauernde Testphase der aktuellen Fußgängerzone mit dem Ziel, dass die Händler Resonanz geben, bevor im nächsten Jahr eine verlängerte Variante bis zum Gericht getestet werden solle.

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