20 Jahre Offenburger Bürgerstiftung
Antragsfrist für Projekte läuft

Die Vorstandsmitglieder Barbara Roth (v. l.) und Armin Fink sowie Geschäftsführer Bernhard Schneider blicken auf 20 Jahre Offenburger Bürgerstiftung St. Andreas zurück. | Foto: gro
  • Die Vorstandsmitglieder Barbara Roth (v. l.) und Armin Fink sowie Geschäftsführer Bernhard Schneider blicken auf 20 Jahre Offenburger Bürgerstiftung St. Andreas zurück.
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Offenburg (gro). Eigentlich sollte der 20. Geburtstag der Offenburger Bürgerstiftung St. Andreas im Rahmen des Neujahrsempfangs der Stadt Offenburg im Januar gefeiert werden - doch das war aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich. "Es war schön, dass unserer Arbeit ein großer Raum in dem stattdessen gedrehten Film gewidmet war", so Armin Fink, Vorstandssprecher der Bürgerstiftung, am Dienstag, 18. Mai, in einem Pressegespräch. Doch ganz unter den Tisch soll der Geburtstag nicht fallen: "Im Augenblick werden drei Kurzfilme aus dem Imagefilm für die Bürgerstiftung zusammengestellt, die wir auf unsere Homepage stellen werden", so Fink. Außerdem soll der runde Geburtstag im Rahmen der Stifterversammlung am 30. November gefeiert werden - wenn die dann geltenden Coronaregeln dies zulassen. "Wir sind mitten in den Vorbereitungen", so Fink. Wegen des Salmenumbaus wird die Stifterversammlung an einem anderen Ort stattfinden. Im Rahmen der Stifterversammlung soll ein neues Leuchtturmprojekt der Bürgerstiftung vorgestellt werden. "Es wird im Schwerpunkt Kultur und Bildung angesiedelt sein", verrät Armin Fink. Unabhängig davon läuft die Aktion "Mindestens 20 neue Stifter zum 20. Geburtstag" mit bislang elf Neuzugängen erfolgreich. 

Auch wenn so manches Projekt im Jahr 2020 den Auswirkungen der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen ist, gefragt war die Bürgerstiftung dennoch. "Wir konnten einigen Offenburger Bürgern helfen, die in Not geraten sind", so Geschäftsführer Bernhard Schneider und nannte als Beispiel finanzielle Hilfe bei der Anschaffung von Computern für Homeschooling für Familien, die dies nicht hätten stemmen können. "Wir hatten noch nie so viele Anträge für den Sozialfonds. Deshalb wurde dieser auch auf 50.000 Euro aufgestockt. Insgesamt 23.000 Euro gingen als Unterstützung an Bedürftige, weitere 24.000 Euro wurden als Darlehen ausgegeben." Und Armin Fink ergänzt: "Außerdem haben wir alle Projektzusagen für das Jahr 2020 ausbezahlt, selbst wenn das Projekt noch nicht gestartet werden konnte.". Hinzu kamen zusätzliche Förderprojekte wie die digitale Plattform "MySoli", die unbürokratisch bürgerschaftliche Hilfe organisiert. 

20 Jahre Bürgerstiftung

2001 wurde die Bürgerstiftung von 151 Stiftern gegründet. Deren Zahl ist auf 349 Stifter gestiegen. Darunter sind elf Dauerpaten: Die von ihnen jährlich gespendeten 20.000 Euro kommen auf den Ausschüttungsbetrag hinzu. Die Bürgerstiftung startete mit einem Stifterkapital von 1,8 Millionen Euro. Dies ist im Laufe der vergangenen 20 Jahre auf 4,55 Millionen Euro angewachsen. Außerdem verfügt die Offenburger Bürgerstiftung über den Herta-Streb-Fonds mit 1,65 Millionen Euro. Im Unterschied zum Stifterkapital darf die Summe auch für Projekte aufgezehrt werden. 127 Vereine und Initiativen wurden seit der Gründung im Jahr 2001 unterstützt. Damit wurden 328 Projekte möglich gemacht, die Fördersumme liegt bei 1,4 Millionen Euro. 

Die Offenburger Bürgerstiftung hat wie viele andere auch Schwierigkeiten, die Stiftungsmittel auf der einen Seite sicher und auf der anderen Seite ertragreich anzulegen. Sie setzt im Augenblick auf folgende Anlagenformen: Immobilien und Immobilienfonds, festverzinsliche Wertpapiere sowie Aktien und aktienähnliche Produkte wie ETF-Anlagen. "Wir erhalten Mieten aus drei Immobilien", so Armin Fink. Die festverzinslichen Wertpapier stammten noch aus der Zeit vor den Negativzinsen und würden nach und nach auslaufen. Die Rendite für das Stiftungskapital liegt derzeit bei 2,6 Prozent. 

Neue Projekte gesucht

Seit der Förderperiode 2020/21 werden Förderkörbe gebildet. "Das hat sich bewährt", so Armin Fink. Deshalb werden auch im Förderzeitraum 2022/23 wieder solche Budgets für die Bereiche Soziales, Kultur, Stipendien, Sozialfonds, Sport, Umwelt- und Klimaprojekte und Integration gebildet. Außerdem gibt es noch den Bereich bürgerschaftliche Beiträge für die Heimattage Offenburg. Die Ausschüttungssumme liegt bei 200.000 Euro. 

Bis zum 31. Juli können neue Projekte angemeldet werden. Alles Wissenswertes zu den Voraussetzungen für einen erfolgreichen Projektantrag sowie der Antrag selbst finden sich unter www.buergerstiftung-offenburg.de. Der Antrag wird bei der Geschäftsstelle der Bürgerstiftung im Salzhaus oder per E-Mail an info@buergerstiftung-offenburg.de abgegeben. Eine Beratung zur möglichen Projektförderung gibt es von Bernhard Schneider immer donnerstags nach Anmeldung unter Telefon 0781/822282. 

Vorstand und Stifterrat beraten und wählen im Oktober 2021 die Projekte aus, die in der Stifterversammlung vorgestellt werden. "Wir lehnen nur wenige Projekte ab", erklärt Armin Fink, zum Beispiel, wenn diese nicht dem Stiftungszweck entsprächen oder privatwirtschaftlich und nicht bürgerschaftlich organisiert seien.

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