Förderkreis kümmert sich seit zehn Jahren um Grabmale
Den Waldbachfriedhof als ein Ganzes erhalten

Vorstand und Beirat des Förderkreises Historischer Waldbachfriedhof  | Foto: C. Kalt-Jopen
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Offenburg (tf). Besondere, erhaltenswerte Grabmäler restaurieren, neue Bänke zum Verweilen aufstellen und auch die Innenausstattung der Kapelle erneuern: Das ist nur ein Teil der vom Förderkreis Historischer Waldbachfriedhof in den vergangenen zehn Jahren realisierten Projekte. Bereits 2006 kam auf Anregung von Heinrich Meyer, Denkmalpfleger in Offenburg, der erste Gedanke an einen Förderverein auf. Drei Jahre später war es soweit: "Am 5. November 2009 trafen sich in der Kapelle des Waldbachfriedhofs 22 Personen, die sich für den Erhalt engagieren wollten und gründeten offiziell den Förderkreis Historischer Waldbachfriedhof", erzählt die erste Vorsitzende Cornelia Kalt-Jopen.

Am Vordringlichsten war die Restaurierung von Grabmalen. Eines der ersten war der Engel der Grabstätte der Familie Siebein, gestaltet von der Werkstatt Moroder. Diese Aufgabe ist heute noch ein wesentlicher Teil der Vereinsarbeit. "Jedes Jahr werden Grabmale bestimmt, die restaurierungsbedürftig sind. Bei der Finanzierung unterstützen uns das Landesdenkmalamt und die Stadt Offenburg mit Zuschüssen", so Kalt-Jopen. Zirka 70 Grabmäler wurden bisher restauriert.

Kapelleninnenraum erneuert

Aber nicht nur Grabmäler, auch die Kapelle wurde im Innenbereich über die Jahre erneuert. So wurde 2012 der dreiarmige Plastikleuchter durch einen formschönen, wertigen Lichterkranz ersetzt und 2015 die gesamte Bestuhlung erneuert. Ebenso wurden die historischen, schmiedeeisernen Eingangstore mit neuen Rosenbögen restauriert. In dem im Jahr 2017 erschienenen Büchlein "Wer liegt denn da?" werden 46 bedeutende Offenburger Persönlichkeiten, die auf dem Waldbachfriedhof bestattet sind, vorgestellt.

Neben den Restaurierungen wird Wert auf den Parkcharakter gelegt. "Der Waldbachfriedhof ist nicht nur Begräbnisstätte, er ist genauso ein Park, ein Ort der Begegnung, der Ruhe und der Erholung – die grüne Lunge der Oststadt", betont die Vorsitzende. Darum ist der Ausbau des Arboretums, um den Baumbestand für die Zukunft zu sichern, ein großes Anliegen. Aktuell wachsen 130 verschiedene Baumarten hier. In Zusammenarbeit mit den TBO und dem NABU wurden 50 Nistkästen und zwanzig Fledermausunterkünfte hier installiert.

"Seit Mai 2018 stehen auf dem Waldbachfriedhof 36 wunderschöne Teakholzbänke, alle durch Spenden finanziert", berichtet Kalt-Jopen. Diese machen den Waldbachfriedhof als Begegnungsstätte noch attraktiver. Bis heute hat sich die Mitgliederzahl verzehnfacht, und der Förderkreis hat 150.000 Euro in den Waldbachfriedhof investiert. "Das war nur mit Hilfe der Mitgliedsbeiträge und Spenden, durch großzügige Zuwendungen von Privatleuten und Institutionen sowie Geldern des Landesdenkmalamtes, der Denkmalpflege der Stadt Offenburg, der Unterstützung der Friedhofsverwaltung und der TBO zu erreichen", erklärt die Vorsitzende.

Paten dringend gesucht

Jedes Jahr werden erhaltenswerte Gräber zurückgegeben. Würde man sie abräumen, gingen die historischen Strukturen des Friedhofs auf Dauer verloren. Diese Gräber können von Pflegepaten betreut werden, mit der Option, diese Grabstellen zu verminderten Kosten eines Tages selbst zu nutzen. Momentan befinden sich 38 Gräber in Patenschaft. Es werden dringend Paten gesucht, die beim Erhalt der Gräber unterstützen und damit auch die Verwaltung entlasten. "Dieser Friedhof ist ein komplexes Gebilde und stellt eine Aufgabe dar, die niemals abgeschlossen sein wird“, so Kalt-Jopen.

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