Neue Räume sollen weitere Angebote ermöglichen – Kapazitäten anderen anbieten
Die Lebenshilfe will vom Gast zum Gastgeber werden

Achim Feyhl von der Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch plant einen Neubau für ein innovatives Konzept, der Ende 2019 oder Anfang 2020 fertiggestellt sein soll. | Foto: dh
  • Achim Feyhl von der Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch plant einen Neubau für ein innovatives Konzept, der Ende 2019 oder Anfang 2020 fertiggestellt sein soll.
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Offenburg (dh). In den kommenden Jahren erweitert die Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch ihre Förder- und Betreuungsgruppen (FuB). "Wir schaffen neue Plätze für Menschen mit besonderem Unterstützungs-, Betreuungs- oder Pflegebedarf", sagt Achim Feyhl, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch. Verbunden ist damit "ein innovatives Konzept für alle", denn das Gebäude wird so konzipiert, dass es nicht nur von der Lebenshilfe genutzt werden kann. "Wir planen einen Neubau in der Kinzigstraße, der für die Bürger in der Nordweststadt offen ist", so Feyhl.

Profitieren werden aber alle bei der Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch vom neuen Atelier. Das Einzugsgebiet reicht bis nach Bad Peterstal-Griesbach. Vorteile hat so beispielsweise auch Michael Schindler aus Renchen-Erlach. Schindler arbeitet in den Werkstätten in Oberkirch und kommt zum Trainieren nach Offenburg. Der Erlacher spielt erfolgreich Boccia, holte zwei Mal Gold bei den Special Olympics Baden-Württemberg, und kann die Angebote in Offenburg ebenso nutzen.

"Bislang ist es so, dass wir zu anderen Veranstaltungen oder Angeboten gehen. Mit dem Neubau wollen wir dies umkehren. Es gibt dann die Möglichkeit, zu uns zu kommen", sagt Stefanie Henninger-Kusch, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch. Für Angebote wie die Kunstwerkstatt, sei man auf die Räume des Stadtteil- und Familienzentrums am Mühlbach angewiesen. "Eigene Räume für dieses und andere Angebote haben wir nicht. Ein weiteres Problem ist, dass die Räume am Mühlbach an die Kapazitätsgrenzen gekommen sind", so Henninger-Kusch. Bislang sei man oft Gast gewesen, Künftig wolle man selbst Gastgeber werden. Die barrierefreien Räume wolle man Kindern, Familien, Senioren und allen Interessierten öffnen, nicht nur Menschen mit einer Behinderung. "Wir wollen auf der einen Seite einfach nur die Räume für externe Angebote und Veranstaltungen zur Verfügung stellen, zugleich auf der anderen Seite unsere Angebote für Menschen ohne Behinderung noch weiter öffnen", sagt Stefanie Henninger-Kusch. Die Engpässe im Raumangebot des Stadtteil- und Familienzentrum am Mühlbach könne man so ausgleichen. Ferner sei man in Gesprächen mit dem benachbarten Schulzentrum, um weitere Synergien nutzen zu können.

"In unserem Lebenshilfe-Atelier wollen wir den Anspruch auf Teilhabe an Arbeit für Menschen mit besonderem Förderbedarf umsetzen. Unter Arbeit verstehen wir mehr als Produzieren und Geld verdienen. Arbeit heißt sinnvolle und zielgerichtete Beschäftigung in vielfältigen Bereichen", erklärt Henninger-Kusch. In den Förder- und Betreuungsgruppen gebe es hauswirtschaftliche Tätigkeiten, wie Kochen oder Wäschepflege, Gartenarbeiten, handwerkliche Tätigkeiten, wie Produktions- oder Holzarbeiten und ebenso Kreativprojekte. "Entsprechend wollen wir unter dem Dach unseres Ateliers verschiedene Werkräume einrichten, die Ideen reichen von Werkstätten zu Kunst- und Holzbearbeitung bis zu Küche und Garten", sagt Stefanie Henninger-Kusch.

Achim Feyhl, der zugleich Geschäftsführer der Albert-Schweitzer-Werkstätten und Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung ist, wartet für das Lebenshilfe-Atelier auf die Genehmigung des im August eingereichten Bauantrags. Entstehen wird ein eingeschossiges Bauwerk, das rund 1.000 Quadratmeter umfasst, für 2,5 bis drei Millionen Euro. Geschaffen werden gleichzeitig zwölf neue Plätze für Menschen mit schwersten und mehrfachen Behinderungen, für die der Ortenaukreis als Sozialhilfeträger, einen Auftrag erteilt hat.

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