Rosenfest am Freitag
Ein Rosenparadies an Offenburgs Stadtmauern

Der Sonne entgegen: Kletterhilfen und Rosensäulen gliedern den neu angelegten Pflanzstreifen auch vertikal | Foto: djä
  • Der Sonne entgegen: Kletterhilfen und Rosensäulen gliedern den neu angelegten Pflanzstreifen auch vertikal
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(djä). Einige Schritte abseits der Grabenallee beginnt das Paradies. Dort, unterhalb des Grimmelshausen-Gymnasiums, blühen jetzt im Sommer überschäumend die Rosen, umrahmt und unterstützt von Stauden, Ranken und allerlei weiteren Begleitpflanzen. Der Brunnen plätschert. Weiße Parkbänke laden zum Verweilen ein. Auf einmal rücken die Straßengeräusche aus der Aufmerksamkeit. Der Rosengarten ist Teil des Grünzugs, der die Altstadt unterhalb der mittelalterlichen Stadtmauer umrundet.
Schon Ende des 19. Jahrhunderts sorgte ein Verschönerungsverein für die Umwandlung der alten Wallanlagen und des Zwingers in Parkanlagen. 1925 wurde der Stadt der umfangreiche Rosenbestand des verstorbenen Hügelsheimer Pfarrers Kast zum Kauf angeboten. Der damalige Stadtrat und spätere Namensgeber der Knabenschule, Georg Monsch, setzte sich für den Kauf und die Finanzierung über Bürgerspenden ein. Dem Rosenliebhaber Monsch verdankt Offenburg seinen Rosengarten. 1943 wurde hier Gemüse angebaut. Nach dem Krieg kamen die Rosen zurück. 1988 ließ die Stadt die Anlage renovieren.
Unter Anleitung und der Planung drei Offenburger Gärtnermeister Thomas Bauknecht, Martin Einstein und Jochen Schweiger begannen Offenburger Bürger 2014, den Rosengarten neu mit aktuellen robusten Sorten zu bepflanzen. Mittlerweile wurden in dem 1.800 Quadratmeter großen Areal 1.720 Rosenstöcke in 104 verschiedenen Sorten gepflanzt. Bei der Gestaltung wurden Vitalität, Farben, Blühzeit, Wuchshöhen und -formen der Pflanzen gekonnt und natürlich kombiniert. Die ausgewählten Sorten mussten unempfindlich sein. Und es sollte während der Saison immer irgendwo blühen. Auch die Namen der Rosen sind originell und wohlklingend: Da sind "Grande Amore", "Black Forest", "Gärtnerfreude", "Aspirin", "Out of Rosenheim", "Leonardo da Vinci", "Moin Moin" und die "Traumfrau" vertreten.
Seit der Erstpflanzung 2014 wurde der Rosengarten in drei Bauabschnitten so gestaltet, dass er nun wieder sein ursprüngliches Ausmaß besitzt. "Dies war nur möglich dank der Spenden, welche die Bürgergemeinschaft Stadtmitte und Privatpersonen beigesteuert haben", so Bauknecht. Den Grundstock hat der Gemeinderat durch Bereitstellung von Haushaltsmitteln gelegt.
Das Leuchtturmprojekt bürgerschaftlichen Engagements hat sich zu einer Augenweide für alle entwickelt. Seit drei Jahren fließen viele ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden in den Garten. Bei Wind und Wetter und jetzt in der Sommerhitze pflegen, schneiden und bewässern die "Freundinnen und Freunde des Rosengartens" in teilweise wöchentlichem Arbeitseinsatz. Ihr Lohn ist in diesem Jahr eine wahre Blütenexplosion. Wen sein Weg in den vergangenen Wochen durch die Idylle oder auch nur an ihr vorbei geführt hat, wurde von der Blütenpracht überwältigt.
Der Rosengarten ist nun fertiggestellt. Das muss gefeiert werden. Deshalb findet am Freitag, 30. Juni, ab 14 Uhr bei einem kleinen Imbiss ein informativer Nachmittag "Rund um die Rose" statt. Oberbürgermeisterin Edith Schreiner wird hierbei den letzten Bauabschnitt, den Pflanzstreifen entlang des Fuß- und Radweges entlang der Grabenallee, mit einem Grußwort offiziell freigeben.

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