50 Jahre "Leben mit Behinderung Ortenau"
Elterninitiative wurde zur Erfolgsgeschichte

Sie haben noch viele Ziele für die Zukunft: Konrad Ritter (v. l.), Mechthild Wiemann, Fides Köhne, Hans Mußler. | Foto: djä
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Offenburg (djä). "Wir sind heute noch ein Elternverein und wollen es bleiben. Wer sollte besser wissen, was Familien mit behinderten Angehörigen brauchen?" Dieses Resümee zogen am Mittwoch in der Offenburger Geschäftsstelle des Vereins "Leben mit Behinderung Ortenau" (LMBO) die Vorsitzenden Konrad Ritter und Mechthild Wiemann, Vorstandsmitglied Fides Köhne sowie Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzender Hans Mußler.

Mit einer Elterninitiative und der Vereinsgründung hatte 1970 alles begonnen. Damals gab es im Ortenaukreis für Eltern keine Möglichkeit der Betreuung für ihr körperlich schwer und mehrfachbehindertes Kind. 2020 kann der Verein, der damals unter dem Namen "Spastiker-Verein Offenburg" ein Behinderungsbild in den öffentlichen Fokus stellen wollte, auf 50 Jahre erfolgreiche Tätigkeit blicken. 2016 erfolgte die Umbenennung, denn: "Die Blickrichtung hat sich geändert. Nicht mehr die Behinderung steht im Vordergrund, sondern der Umgang mit dem Menschen und seinen Ressourcen und sein Platz in der Gesellschaft."

Mobile Physiotherapie war der Start

1970 baute die Elterninitiative zunächst eine mobile Physiotherapie auf, denn Betroffene kamen aufgrund ihrer Einschränkungen in der Mobilität nur schwer in die Praxen. Mit ambulanten Betreuungs- und Pflegeangeboten wurde das Angebot Schritt für Schritt über die Jahre hinweg ausgebaut, bis schließlich auch teilstationäre und stationäre Angebote die Leistungspalette abrundeten.

Heute betreibt LMBO zwei familiär und bedarfsgerecht gestaltete Wohnheime: eines in Renchen und "Haus Damasina" in Schutterwald. Im Servicehaus Achern-Gamshurst werden Wohnplätze im Rahmen von betreutem Wohnen und eine Kurzzeiteinrichtung zur Familienentlastung angeboten. Zehn Kinder und Jugendliche mit Körper- und Mehrfachbehinderung finden hier zeitweise einen vollstationären Wohnplatz. Das Angebot soll Familien und pflegenden Angehörigen eine Möglichkeit der zeitweisen Erholung, Hilfe bei Ad-hoc-Situationen oder beim Ausfall der häuslichen Betreuungsperson bieten.
Seit 50 Jahren vertritt der Verein die Interessen und Bedürfnisse von Menschen mit körperlichen Behinderungen und ihren Angehörigen und hat ein umfassendes Netz an Unterstützung aufgebaut. LMBO bietet eine Plattform für eigenes Engagement und Selbsthilfe.

Heute betreuen über 280 ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter des Vereins fast 150 Familien und Menschen mit Behinderung in der gesamten Ortenau. Stetig hat sich der Verein seit seiner Gründung entwickelt. Viel wurde erreicht. Vieles soll noch verbessert und erreicht werden. Die Sorgen und Nöte der Familien zeigten ganz deutlich, wie wichtig die Angebote des Vereins auch in Zukunft sein werden.

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