Umfangreiche Vorbereitungen unerlässlich
Fleißige Helfer sorgen für reibungslose Wahl

Die Mitarbeiter der Offenburger Stadtverwaltung händigen die Briefwahlunterlagen aus.  | Foto: gro
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  • Die Mitarbeiter der Offenburger Stadtverwaltung händigen die Briefwahlunterlagen aus. 
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Ortenau (mak). Für die rund 320.000 Wähler in der Ortenau ist es nur ein Kreuz auf dem Wahlschein, aber damit sie am kommenden Sonntag ihre Stimme bei der Europa-, Kreistags- und Gemeinderatswahl abgeben können, müssen die Städte und Gemeinden bereits frühzeitig eine Unmenge an Vorbereitungen treffen, damit ein reibungsloser Ablauf am Wahltag gewährleistet ist. 

Wahlhelfer unabdingbar

Das fängt damit an, ausreichend Helfer für ihre Aufgaben am Wahltag zu schulen. In der Stadt Offenburg werden am Montag und Dienstag nach der Wahl noch der Kreistag, Gemeinderat und Ortschaftsrat ausgezählt. An allen drei Tagen sind insgesamt rund 420 Personen als Wahlhelfer aktiv, erklärt der Wahlleiter der Stadt Offenburg, Oliver Basten. 
In der rund 7.300 Einwohner zählenden Stadt Renchen wird deutlich weniger Personal benötigt. Dort kommt die Verwaltung mit rund 65 Wahlhelfern aus, heißt es aus dem Rathaus. "Bei uns sind 15 Wahlhelfer am Sonntag im Einsatz", bestätigt Mühlenbachs Bürgermeisterin Helga Wössner auf Nachfrage der Guller-Redaktion. 

Aufwandsentschädigung

Ganz leer ausgehen die fleißigen Helfer aber nicht. In der kleinen Gemeinde Mühlenbach im Süden des Ortenaukreises bekommen sie für ihren  Einsatz etwa 90 Euro. "Neben der gesetzlichen Entschädigung werden die Wahlhelfer nach der Entschädigungssatzung für ehrenamtlich Tätige abgerechnet", erklärt Wössner. 
In Renchen variiert der Betrag, "nach zeitlichem Aufwand", so Barbara Kimmig vom Hauptamt der Stadt Renchen. Diese Variante wird auch auch bei der Stadt Offenburg praktiziert. "Die Aufwandsentschädigung für den Einsatz im Wahllokal beläuft sich auf 55 Euro, 40 Euro beim Briefwahldienst, da dieser am Sonntag nicht so zeitintensiv ist", erklärt Basten. Darüber hinaus erhalten die städtischen Mitarbeiter dann für Montag und Dienstag die Einsatz- als Arbeitszeit gutgeschrieben. Die anderen Wahlhelfer erhalten das Geld auch für diese Tage. Zusätzlich gebe es Montag und Dienstag dann noch kostenfreie Getränke. 

Umfangreiche Vorbereitungen

Die Arbeit einiger Helfer beginnt aber nicht erst am Wahlsonntag. Bereits jetzt wurden in Offenburg rund 5.000 Briefwahlanträge bearbeitet. In Renchen liegt die Zahl bei knapp 1.000 Anträgen und in Mühlenbach bei etwa 90. 
Doch damit die Helfer die Briefwahlunterlagen auch korrekt und sicher bearbeiten können, bedarf es einer entsprechenden Einweisung. "Bei uns werden die Wahlhelfer über den allgemeinen Ablauf der Wahlen sowie über die Zählung mit Erfassung per EDV geschult", so Kimmig. In der Gemeinde Mühlenbach findet die Unterrichtung in einer Abendveranstaltung statt. In Offenburg gibt es eine Unterweisung in der Stimmzettelerfassung sowie eine allgemeine Wahlhelferschulung. 

Die Technik hilft

In Zeiten zunehmender Digitalisierung müssen auch die fleißigen Wahlhelfer nicht mehr alles von Hand auszählen. "Bei der Stimmzettelerfassung und der Ergebnisermittlung nutzen wir das Programm 'WinWVIS' des Rechenzentrum ITEOS", bestätigt Basten auf Nachfrage. Elektronische Unterstützung erhalten die Wahlhelfer auch in der Stadt Renchen. In der Gemeinde Mühlenbach werden die Kommunalwahlen mit sogenannten Zähllisten ausgewertet. 

Wahlbenachrichtigungen unterwegs

Doch damit die Wahlhelfer auch Stimmen zum Auszählen haben, müssen die Wahlbenachrichtigungen zeitig verschickt werden, in Offenburg bereits in der letzten Aprilwoche. "Die Stimmzettel für die Kommunalwahlen sind bereits in der vergangenen Woche zur Post gegangen und müssten allen Wahlberechtigten bereits zugegangen sein. Diese Zusendung vor der Wahl ist gesetzlich geregelt, damit sich die Wähler mit der Vielzahl der Bewerber auseinandersetzen, die Stimmzettel bereits ausfüllen und dann ins Wahllokal mitbringen können", erklärt Wahlleiter Basten. Auch in Renchen und Mühlenbach müssten die Wähler bereits Post bekommen haben, heißt es unisono aus den beiden Rathäusern. 

Wahlen kosten Geld

Damit die Bürger ihr Wahlrecht auch wahrnehmen können, müssen Städte und Gemeinden bisweilen tief ins Stadtsäckel greifen. Während man in Mühlenbach mit rund 7.000 Euro kalkuliert, schlagen die Wahlen in Offenburg schon mit 150.000 Euro zu Buche – und zwar ohne die eigenen Personalkosten. Die Stadt Renchen machte zu den verursachten Kosten der Wahl keine Angaben.

Die Mitarbeiter der Offenburger Stadtverwaltung händigen die Briefwahlunterlagen aus.  | Foto: gro
Die Unterlagen für die Kommunalwahl in Offenburg. | Foto: gro

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