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Sunay Gün, Ausbildungsberater für kaufmännische Berufe
 | Foto: IHK Südlicher Oberrhein
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Offenburg (st). „Der Ausbildungsmarkt boomt“, so fasst Simon Kaiser, Leiter Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung bei der IHK Südlicher Oberrhein, kurz und knapp die Lage für Ausbildungswillige und Ausbildungssuchende in der Region zusammen. Und das zeigt sich auch auf der "BIM": 365 Aussteller präsentieren ihre Angebote zu Ausbildung und Weiterbildung, Berufen, Studium und Praktika im In- und Ausland – darunter viele Betriebe mit Stellen für angehende Azubis.

„Das Interesse der Unternehmen an der betrieblichen Ausbildung ist sehr hoch“, berichtet Kaiser. Das überrascht nicht: Bezeichnen doch die Unternehmer am südlichen Oberrhein den Fachkräftemangel als den größten Risikofaktor. Zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten einer aktuellen IHK-Umfrage sehen im Fachkräftemangel ein Risiko für das eigene Unternehmen. Noch vor fünf Jahren war dieser Wert mit 31 Prozent eine Sorge unter vielen. Daher versuchen die Betriebe, Mitarbeiter schon durch das Ausbildungsverhältnis zu binden. Kaiser: „Und der Boom am Ausbildungsmarkt gilt für fast alle Branchen und Berufsbilder.“ Sehr stark entwickeln sich aktuell die Metall- und Elektroberufe. Kaiser: „Angesichts der brummenden Wirtschaft sind die Chancen auf eine Ausbildungsstelle in diesem Bereich derzeit besonders hoch.“

Die Digitalisierung ist auf dem Ausbildungsmarkt ebenfalls ein Thema. Erste Auswirkungen seien bereits zu spüren, berichtet der Geschäftsbereichsleiter: „Einerseits sind aktuell Berufe im Bereich Elektrotechnik, Elektrik und Informatik seitens der Ausbildungsbetriebe stark nachgefragt. Andererseits verändern sich auch die Berufe selbst. In diesem Jahr steht die Neuordnung der Metall- und Elektroberufe an.“ Dominierendes Thema sei auch hier die Digitalisierung und damit verbunden die Frage, wie es gelingen kann, die verschiedenen Berufe inhaltlich auf die sich rapide verändernden Arbeitsanforderungen vorzubereiten.

Im Zuge der Digitalisierung gibt es in diesem Jahr außerdem einen völlig neuen Beruf: Kaufmann im E-Commerce. „Die Wirtschaft wird zunehmend digitaler und damit wächst auch der Onlinehandel: Deutsche Onlinekäufer geben inzwischen durchschnittlich mehr als 100 Euro im Monat online aus. Der Bedarf an kompetenten und gut ausgebildeten Fachkräften für diese Branche steigt stetig an“, sagt Sunay Gün, Ausbildungsberater für kaufmännische Berufe und Experte für den neuen Beruf bei der IHK Südlicher Oberrhein. Und so gibt es auch in der Region bereits mehr als 20 Betriebe, die noch für September 2018 einen Kaufmann oder eine Kauffrau im E-Commerce suchen. Informationen rund um den neuen Beruf gibt es von Gün am Freitag, 20. April, an einem Extra-Info-Messestand in der Oberrheinhalle. Aber auch IHK-Berufsberater am IHK-Stand in der Baden-Arena informieren Interessierte am Freitag und Samstag über das neue Berufsbild.

„Zu den Inhalten gehören unter anderem die Auswahl und der Einsatz von passenden Vertriebskanälen des E-Commerce, die Analyse des Nutzerverhaltens, die Kooperation mit internen und externen Dienstleistern sowie rechtliche Regelungen“, nennt Gün Schwerpunkte der neuen Ausbildung. Ein Fokus liege außerdem auf der Kundenkommunikation über verschiedene Kanäle, auf der Vorbereitung und Durchführung von Maßnahmen des Online-Marketings, auf dem Planen und Optimieren der sogenannten Customer Journey sowie auf der Anbahnung und Abwicklung von Online-Waren- und Dienstleistungsverträgen.

Alle, die noch gar nicht wissen, wohin die berufliche Reise gehen soll, können sich am Messestand der IHK Südlicher Oberrhein zum kostenlosen Berufsprofiling anmelden. „Das IHK-Berufsprofiling ist ein Kompetenz-Test für Ausbildungsberufe und Studienbereiche“, informiert Simon Kaiser. „Hier erfahren die jungen Leute, wo ihre Stärken liegen und was sie am meisten interessiert.“

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