Erfrierungsschutz in Offenburg geöffnet
Hilfe für Wohnungslose

Neben der Wärmestube, in der sich Obdachlose aufwärmen können, wurde diese Woche auch wieder der Erfrierungsschutz für Übernachtungen geöffnet. | Foto: Symbolbild rek
  • Neben der Wärmestube, in der sich Obdachlose aufwärmen können, wurde diese Woche auch wieder der Erfrierungsschutz für Übernachtungen geöffnet.
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Offenburg (st). Der bereits seit vielen Jahren freiwillig von der Stadt Offenburg, dem Ortenaukreis und dem AGJ-Fachverband für Prävention und Rehabilitation Freiburg (AGJ) bereitgestellte Erfrierungsschutz in Offenburg ist am Montag, 8. November, gestartet. „Niemand soll und muss bei Kälte auf der Straße schlafen. Unser gemeinsames Ziel ist daher die Versorgung von wohnungs- und obdachlosen Personen im Winter mit einem warmen Schlafplatz“, betont Bürgermeister Hans-Peter Kopp. Um den besonderen Schutzbelangen wohnungsloser Frauen gerecht zu werden, werden für obdachlose Frauen eigene Schlafräume zur Verfügung gestellt.

„Die Situation für Obdachlose war insbesondere in den vergangenen beiden Jahren aufgrund der Pandemiesituation alles andere als einfach“, so Ingrid Oswald, Leiterin des Amtes für Soziales und Versorgung des Ortenaukreises. Trotz dieser organisatorischen Herausforderung konnte der Kälteschutz im letzten Jahr 41 – und damit vergleichsweise vielen – Personen bereitgestellt werden. Sie nahmen insgesamt 2.121 Übernachtungen in Anspruch.

Zusammenarbeit von Kreis und Stadt

„Dank der guten Zusammenarbeit von Kreis und Stadt sowie der von der Stadt Offenburg bereitgestellten Räumlichkeiten verfügt der Erfrierungsschutz auch in diesem Jahr über ausreichend Flächen und Plätze, sodass genügend Abstand eingehalten werden kann“, erklärt Bärbel Wahl, Leiterin der ambulanten Hilfen der AGJ-Wohnungslosenhilfe im Ortenaukreis. „Insgesamt stehe im Offenburger Erfrierungsschutz in diesem Winter bis zu 15 Betten für Männer und bis zu drei Betten für Frauen zur Verfügung. Bei Bedarf können im Rahmen des Schutzkonzeptes weitere Personen aufgenommen werden.“

„Menschen, die dieses Angebot nutzen möchten, melden sich bei den Mitarbeitenden der Ambulanten Hilfen für Wohnungslose an. Dann können sie den nächtlichen Erfrierungsschutz nutzen, von Montag bis Freitag zwischen 17 und 8 Uhr und am Wochenende sogar rund um die Uhr“, so Wahl. Nach der Übernachtung erhalten die Wohnungslosen ein kostenloses Frühstück in der Wärmestube. Die Wärmestube und das St. Ursula Heim befinden sich in gut erreichbarer Nähe, dort besteht tagsüber zwischen 8 und 13 Uhr die Möglichkeit, sich aufzuwärmen.

Hilfe über das ganze Jahr

Die Stadt Offenburg kümmert sich ganzjährig um Menschen ohne Obdach und hält hierfür ständig Räume vor. Offenburger Obdachlose können sich im Salzhaus beim städtischen Team „Gewerbe, Sicherheit und Ordnung“ melden und werden dann kommunal untergebracht. Auch nachts und an Wochenenden sind für Notfälle entsprechende städtische Räume erreichbar – die Stadt arbeitet hier eng mit der Polizei zusammen.

Auch der Ortenaukreis fördert eine Vielzahl an integrativen Hilfsangebote für wohnungslose Menschen, die an den unterschiedlichen Bedarfen der Menschen ausgerichtet sind. „In Offenburg ist der AGJ-Fachverband mit der Umsetzung der integrativen Hilfen für wohnungslose Menschen betraut und langjähriger Kooperationspartner,“ teilt Ingrid Oswald mit. Die ambulante Fachberatungsstelle des AGJ-Fachverbandes ist ein niedrigschwelliges Hilfsangebot für alleinstehende Wohnungslose in Offenburg. Wesentliche Aufgaben sind unter anderem die Beratung und Unterstützung bei der Beschaffung von Wohnraum. Neben der persönlichen Einzelfallhilfe gibt es für leistungsberechtigte wohnungslose Menschen auch finanzielle Unterstützung. Durch die Auszahlungsstelle werden Sozialleistungen in Form von Tagessätzen ausgezahlt. Neben dem St. Ursula Heim als stationäre Wohnform sind es im Besonderen die ambulanten Angebote der Wärmestube, der Fachberatungsstelle in Kooperation mit dem Landkreis sowie auch die von der Stadt Offenburg beauftragten Streetworker.

Ergänzend kümmert sich seit einigen Jahren eine von der Stadt Offenburg eigens eingestellte Sozialarbeiterin um die Menschen in den kommunalen Unterkünften. Hilfestellung erfolgt hier unter anderem bei der Suche nach einer Wohnung oder Arbeitsstelle, bei der Kommunikation mit Behörden oder finanziellen Angelegenheiten.

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