Museum im Ritterhaus, Jugend- und Seniorenbüro kooperieren in Betreuung des Ritualbades
Mikwe, das Kulturdenkmal unter der Erde

Platz zum Verweilen in der Mikwe: Franz Josef Schelnberger (v. l.), Nadine Rau, Melanie Frühe und Charlotte Höpf sitzen auf einer Bank vor der modernen Holzkonstruktion, die die Treppe umgibt. [spreizung][/spreizung][fotovermerk]Foto: Stadt[/fotovermerk]
  • Platz zum Verweilen in der Mikwe: Franz Josef Schelnberger (v. l.), Nadine Rau, Melanie Frühe und Charlotte Höpf sitzen auf einer Bank vor der modernen Holzkonstruktion, die die Treppe umgibt. [spreizung][/spreizung][fotovermerk]Foto: Stadt[/fotovermerk]
  • hochgeladen von Rembert Graf Kerssenbrock

Offenburg (st). Offenburg besitzt ein Baudenkmal unter der Erde, das sogar bis ins Grundwasser reicht: die Mikwe, das ehemalige jüdische Ritualbad im Innenhof der Glaserstraße 8. Es ist eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler der Stadt.

Melanie Frühe vom Jugendbüro und Mehrgenerationenhaus der Stadt, Nadine Rau, Museumspädagogin am Museum im Ritterhaus, Franz Josef Schelnberger, ehrenamtlicher Projektleiter beim Seniorenbüro und Praktikantin Charlotte Höpf, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Jugendbüro absolviert, sind sich einig: Die Mikwe ist nach der Grundsanierung vor zwei Jahren zu einem Ort geworden, an dem man sich gerne aufhält. „Keine Spur mehr vom dunklen, muffigen Keller, der den Zugang eher erschwert hat“, so Frühe. Und Schlumberger ergänzt: „Die sehr gelungene Treppenkonstruktion erlaubt es auch uns Senioren, diesen Raum sicher zu betreten.“

Die Besucherzahlen stimmen: An vier Sonderöffnungstagen 2017 sind 342 Besucher gekommen, darunter auch etliche französische Gäste. Nimmt man die Stadtführungen hinzu, konnten sogar rund 1.600 Interessierte gezählt werden. „Ein Höhepunkt ist sicher der Tag des offenen Denkmals im September. Zu diesem Termin finden Menschen aller Altersklassen den Weg in die Glaserstraße“, erzählt Nadine Rau. „Die Leute sind natürlich von der Ausstellung begeistert, aber auch von der Hinterhofatmosphäre, vor allem wenn wir noch eine Kuchentheke samt Kaffee anbieten“, beschreibt Frühe das Ambiente.

Tagsüber kämen immer wieder Interessierte vorbei und sind enttäuscht, wenn die Mikwe geschlossen ist. Deshalb bieten die Kooperationspartner aus Museum, Jugend- und Seniorenbüro in diesem Jahr erstmals neun Termine mit Führungen an und auch die verkaufsoffenen Sonntage sind einbezogen.

Der Förderverein Museum und Archiv, der maßgeblich an den Umbauarbeiten in der Mikwe beteiligt war, bereitet derzeit eine Broschüre vor, die in englischer, französischer und deutscher Sprache erscheinen soll. Schon jetzt haben Schulklassen die Möglichkeit, Termine zu reservieren.
Offenburgs Museumslandschaft ist in den vergangenen Jahren grundlegend modernisiert worden. „Das Interesse an unserer kolonialgeschichtlichen Sammlung, die wir ja völlig neu konzipiert haben, reißt seit der Eröffnung nicht ab“, berichtet Nadine Rau stolz.

Zudem gehen die Stadtführungen am Samstag, 3. März mit der Innenstadtführung wieder los. Die Stadt Offenburg bietet von März bis Oktober jeden Samstag und von Juni bis August zusätzlich auch jeden Mittwochabend kostenlose Stadtführungen an. Eine Teilnahme ist jederzeit ohne Voranmeldung möglich. Die Flyer liegen im Bürgerbüro am Fischmarkt und im Foyer des Museums im Ritterhaus bereit.

Zurück zur Mikwe: Die Offenburger Innenarchitektur der Ausstellung ist beispielgebend geworden. So hat sich das jüdische Museum in Emmendingen an der Offenburger Gestaltung orientiert.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.