Soko nimmt Tatort unter die Lupe
Suche nach den Hintergründen des Mordes

Rund 30 Kriminaltechniker und Kräfte des Polizeipräsidiums Einsatz suchten den Tatort zwischen Offenburg und Ortenberg gründlich nach möglichen weiteren Spuren ab.
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  • hochgeladen von Stefan Schartel

Offenburg/Ortenberg (rek). Mit einem Großaufgebot an Kriminaltechnikern und Kräften des Polizeipräsidiums Einsatz haben die Ermittler der 50-köpfigen Sonderkommission am Dienstag nochmals den Tatort zwischen Ortenberg und Offenburg abgesucht.

Gegenstände sichergestellt

Bei der rund dreistündigen akribischen Absuche konnten Gegenstände sichergestellt werden, die möglicherweise mit dem Tatgeschehen in Verbindung stehen, so die Polizei. "Wir ermitteln weiterhin in alle Richtungen", erklärte Polizeisprecher Wolfgang Kramer zu dem Einsatz. Durch einen Schuss war in der Nacht zum Samstag ein 43-jähriger Türke aus Lahr auf einem Wirtschaftsweg bei dem Kreisverkehr zwischen Offenburg und Ortenberg getötet worden.

Inzwischen hat die Polizei auch Fotos vom Auto des Opfers veröffentlicht und fragt mögliche Zeugen, ob es Hinweise zu dem Fahrzeug und damit zur Tat gibt. Den Mercedes hatten die Ermittler am Tatort verlassen vorgefunden. Geparkt war das Fahrzeug nach Polizeiangaben nicht auf dem Parkstreifen am Wirtschaftsweg, sondern auf dem asphaltierten Bereich Richtung Offenburg. Eine Passantin hatte den Toten gegen 0.40 Uhr in der Nähe seines Wagens gefunden.

Metalldetektoren im Einsatz

Die Polizei hatte noch in der Nacht die 50-köpfige Sonderkommission "Kreisel" eingerichtet und den Tatort bereits abgesucht. Am Dienstag wurde die Suche nach "tatrelevanten Gegenständen", so Kramer, fortgesetzt. Dabei gingen die Einsatzkräfte systematisch vor, markierten schmale Reihen und setzten Metalldetektoren ein. An Stellen, bei denen das Gerät entsprechende Signale gab, suchten Polizisten dann per Hand nach den auslösenden Fundsachen.

Noch in der Nacht seien Spuren am Tatort und auch am Fahrzeug, einem Mercedes CLK mit Offenburger Kennzeichen, gesichert worden. Bisherigen Erkenntnissen zufolge hat der 43-Jährige am Freitagabend gegen 23 Uhr seine Wohnung verlassen. Der Mann soll zu einem vermeintlichen Treffen verabredet gewesen sein, ist hierzu gegen 23 Uhr mit seinem Mercedes in Lahr losgefahren und wurde letztlich nach Mitternacht von der Zeugin entdeckt. Aufgrund bisheriger Hinweise dürfte sich das tödliche Szenario allerdings bereits vor Mitternacht rund um den Obstverkaufsstand und den Wirtschaftsweg abgespielt haben.

Nach den ersten Aufrufen zu Hinweisen habe es zahlreiche Rückmeldungen gegeben. Da es bisher keine Hinweise auf die Hintergründe der Tat gebe, so Kramer, sei die Größe der Sonderkommission entsprechend bestimmt worden. So könne die Polizei die eingehenden Hinweise zeitnah abarbeiten.

Polizei sucht nach Zeugen und Hinweisen

Inzwischen hat die Polizei auch konkrete Fragen: Wem sind im Umkreis, also auch im Bereich des Kreisschulzentrums, in der Schwarzwaldstraße in Offenburg, im Neubaugebiet Seitenfaden in Offenburg oder auch auf landwirtschaftlichen Wegen verdächtig wartende, möglicherweise auch mit Personen besetzte Fahrzeuge aufgefallen? Wurden Fahrzeuge bemerkt, die wiederkehrend auf und ab gefahren sind oder in kürzester Zeit die gleiche Stelle mehrfach passiert haben? Zu den möglichen Hinweisgebern gehören Fußgänger, Hundebesitzer, Radfahrer, Heimkehrer, Autofahrer oder andere Verkehrsteilnehmer, die am vergangenen Freitag ab 23.15 Uhr den Bereich rund um den Kreisverkehr benutzt haben.

Zu den für Zeugen bestehenden Möglichkeiten der Kontaktaufnahme über Telefon 0781/212820 werden vertrauliche Mitteilungen von der Polizei auch unter dem eingerichteten Hinweistelefon mit der Rufnummer 0781/216666 entgegengenommen.

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