Bilanz für das Geschäftsjahr 2020
Einlagen wachsen deutlich an

Bilanzpressekonferenz bei der Sparkasse: Karl Bähr, stellvertretender Vorstandsvorsitzender (v. l.), Helmut Becker, Vorstandsvorstandsvorsitzender, und Jürgen Riexinger, Vorstandsmitglied  | Foto: Sparkasse Offenburg/Ortenau
  • Bilanzpressekonferenz bei der Sparkasse: Karl Bähr, stellvertretender Vorstandsvorsitzender (v. l.), Helmut Becker, Vorstandsvorstandsvorsitzender, und Jürgen Riexinger, Vorstandsmitglied
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Offenburg (gro/st). Um rund acht Prozent ist die Bilanzsumme der Sparkasse Offenburg/Ortenau 2020 auf fast 5,1 Milliarden Euro angewachsen. Dabei handelt es sich um den stärksten Anstieg seit Jahren. Der Grund liegt in erster Linie in der massiven Zunahme der Kundeneinlagen, die auf über 3,8 Milliarden Euro anwuchsen. 

In absoluten Zahlen sind die Einlagen um 259 Millionen Euro angestiegen. Das sind sieben Prozent mehr gegenüber dem Vorjahr. Von den 3,8 Milliarden Euro Einlagen stammen fast drei Milliarden von Privatkunden, die restlichen 800 Millionen Euro von Unternehmenskunden, den öffentlichen Haushalten und anderen Organisationen. Dabei sind die klassischen Spareinlagen mit rund 1,3 Milliarden Euro um etwa 3,5 Prozent zurückgegangen. Der gesamte Zuwachs kommt aus dem Bereich der Sichteinlagen. 

Zuwachs bei den Vermögensanlagen

Die gesamten Vermögensanlagen der Kunden inklusive der Einlagen und Wertpapierbestände haben sich 2020 um 441 Millionen Euro auf die Summe von 5,45 Milliarden Euro erhöht. Das Kundenvolumen stieg im Berichtsjahr auf 8,59 Milliarden Euro, ein Zuwachs von 540 Millionen Euro.

Auch im Kreditgeschäft konnte die Sparkasse zulegen, allerdings konnte damit nicht das Einlagenwachstum kompensiert werden. Das gesamte Kreditvolumen stieg um 3,2 Prozent auf 3,13 Milliarden Euro. Maßgeblich daran beteiligt waren Privatkunden mit Baufinanzierungen. Knapp 90 Prozent der Ausleihungen sind langfristig. Die Privatkunden nahmen rund 84 Millionen Euro mehr in Anspruch, die Firmenkunden dagegen 20 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Die Kreditbestände bei den Privatkunden liegen bei 1,67 Milliarden Euro und sind damit deutlich höher als die der Firmenkunden mit 1,31 Milliarden Euro. 

Zinsniveau belastet Ergebnis

Das niedrige Zinsniveau belastet wieder einmal das Zinsergebnis: Es sinkt um 5,6 Millionen Euro auf nun 66,2 Millionen Euro. Das Provisionsergebnis stieg moderat um 1,8 Millionen Euro auf 30,5 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis vor Bewertung sinkt auf 33,8 Millionen Euro. Dabei handelt es sich um ein Minus von 5,4 Millionen Euro. Der Bilanzgewinn wird nach Vorwegzuführung mit 6,6 Millionen Euro ausgewiesen. 

Aufgrund der steigenden Kundeneinlagen und der Negativzinsen plant die Sparkasse nun auch für langjährige Kunden ein Verwahrgeld für die Einlagen einzuführen, wie dies bereits Firmen- und Unternehmenskunden seit Oktober 2016 und Neukunden seit Februar 2020 zahlen. Es ist ein Freibetrag von 100.000 Euro angedacht. 

SB-Geschäftsstellen und Bauvorhaben

Die Sparkasse plant, vier Geschäftsstellen in diesem Jahr von personenbesetzten in SB-Geschäftsstellen umzuwandeln. Es sind dies die Geschäftsstellen in Bad Peterstal, Durbach, Elgersweier und Renchen-Ulm. 

Drei Bauvorhaben stehen in den nächsten Jahren an: In Schutterwald soll im kommenden Mai mit dem Abriss der alten Sparkasse begonnen werden. Es wird an gleicher Stelle ein Neubau entstehen, der neben der Filiale auch neun Wohnungen beherbergen wird. Die Sparkasse wird provisorisch in den "Alten Jakob" umziehen, die Geschäftsstelle wird in einem Container vor dem Rathaus untergebracht. In Ettenheim ist eine Verlegung der Sparkassen-Geschäftsstelle quasi vor die Tore der Innenstadt geplant. In der Stückle Straße wird ab dem zweiten Quartal 2022 eine neue große Geschäftsstelle entstehen. Das Kundenzentrum in Achern ist in die Jahre gekommen: Angedacht ist ein Abriss und Neubau. Das Projekt steht noch am Anfang.

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