Drei Projekte für die Herzenssache
Volksbank in der Ortenau vergibt Sozialpreis 2019

Die Jury - Prof. Dr. rer. pol. Thomas Baumgärtler, Hochschule Offenburg (v. l.), Achim Feyhl, Vorstandsvorsitzender Lebenshilfe Offenburg - Oberkirch e. V., Helena Gareis, Leitung Kinder- und Jugendhospizdienst Ortenau, Clemens Fritz, Vorstand Volksbank in der Ortenau, und Dirk Döbele, Geschäftsführer Vinzentiushaus Offenburg GmbH - des Sozialpreises Herzenssache hat sich für drei Projekte entschieden. | Foto: Volksbank in der Ortenau
  • Die Jury - Prof. Dr. rer. pol. Thomas Baumgärtler, Hochschule Offenburg (v. l.), Achim Feyhl, Vorstandsvorsitzender Lebenshilfe Offenburg - Oberkirch e. V., Helena Gareis, Leitung Kinder- und Jugendhospizdienst Ortenau, Clemens Fritz, Vorstand Volksbank in der Ortenau, und Dirk Döbele, Geschäftsführer Vinzentiushaus Offenburg GmbH - des Sozialpreises Herzenssache hat sich für drei Projekte entschieden.
  • Foto: Volksbank in der Ortenau
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Offenburg (st). Bereits zum vierten Mal in Folge vergibt die Volksbank in der Ortenau ihren mit 5.000 Euro datierten Sozialpreis „Herzenssache“. Der Preis für soziales und ehrenamtliches Engagement in der Ortenau ist einer der höchst dotierten Sozialpreise in Baden-Württemberg. Neben dem Gewinner gibt es zwei weitere Nominierte, die jeweils 1.000 Euro für „ihre Herzenssache“ erhalten. Die Schirmherrschaft für den Preis hat abermals Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble übernommen.

34 Projekte aus dem gesamten Geschäftsgebiet der Volksbank in der Ortenau haben sich in 2019 für den Herzenssache Preis für soziales und ehrenamtliches Engagement der Volksbank in der Ortenau beworben. Die Bewerbungsfrist endete am 31. Juli. Gemäß den Ausschreibungsbedingungen hat eine externe Expertenjury Anfang September die drei Nominierten und schließlich den Gewinner des Sozialpreises der Volksbank in der Ortenau 2019 ausgewählt. Nominiert wurden, die „Bananenflankenliga – der Fußballverein für geistig-, lern- und körperbehinderte Kinder und Jugendliche des "Round Table Clubs Ortenau“, Dr. Ilse Herberg für ihr Lebenswerk – Tafel und Bildung von Tafel-Kindern sowie die Telefonseelsorge Ortenau - Ansprechbar für Menschen in Krisen – rund um die Uhr.

Alle eingereichten Projekte und Aktivitäten waren beeindruckend. „Alle verdienen unser aller Respekt und unsere Unterstützung“, so Clemens Fritz, Vorstand der Volksbank. „Wir schätzen die Mühe und vor allem das soziale Engagement sehr. Deshalb erhalten als Anerkennung, alle Projekte, die den Teilnahmebedingungen entsprochen haben, eine Spende über 250,00 Euro für ihre Herzenssache. Insgesamt investiert die Bank pro Jahr zirka 20.000 Euro in den Herzenssachepreis.
Mit den drei nominierten Projekten wird ein Kurzvideo gedreht, welches zirka 6.000 Menschen bei allen Mitglieder- und Kundenforen der Volksbank in der Ortenau im Herbst sehen werden. Außerdem können die Nominierten dieses Video nach der Preisvergabe am 21. November 2019 anlässlich des Mitglieder- und Kundenforums „Offenburg“ in der Ortenauhalle in Offenburg für ihre eigene Homepage verwenden. Bis zum 21. November bleibt es jedoch noch ein Geheimnis, wer letztendlich der Gewinner ist und mit 5.000 Euro für seine Herzenssache nach Hause gehen darf.

Nominiert wurden:

  • Projekt 1 - Bananenflankenliga – „Fußballverein für geistig-, lern- & körperbehinderte Kinder & Jugendliche“: Die Bananenflankenliga ist ein innovativer Fußballverein, speziell für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen. 2016 haben sich 14 junge Männer aus der Region zusammengeschlossen, um Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen Aufmerksamkeit und Anerkennung zu verschaffen. Mittlerweile zählt die Bananenflankenliga 52 Mitglieder. Die gemeinsame Freude am Fußball und die damit verbundenen Erlebnisse helfen unter anderem bei der Persönlichkeitsentwicklung und zum Erwerb sozialer Kompetenzen. Durch erlebnispädagogische Einflüsse sollen außergewöhnliche Emotionen geweckt werden. Das Team Bananenflanke nutzt die Strahlkraft des Fußballs, um besondere Erlebnisse zu gestalten, die den Kindern lange im Gedächtnis bleiben und mit positiven Empfindungen verknüpft werden. Das Team hat es sich zum Ziel gesetzt, Kindern und Jugendlichen durch den Aufbau eines positiven Selbstwertgefühls mehr Lebensqualität zu schenken. Somit bieten sie Kindern- und Jugendlichen mit Beeinträchtigung eine Plattform, um unter professionellen Bedingungen Fußball zu spielen. 28 Kinder- und Jugendliche treffen sich einmal wöchentlich zum Training. Eigene Turniere werden vom Team auf öffentlichen Plätzen organisiert. Sie nehmen aber auch an anderen öffentlichen Veranstaltungen in Form von organisierten Turnieren teil oder besuchen mit den Kindern Bundesligaspiele. Mehrere Städte in Deutschland sind bereits dem guten Beispiel der Bananenflankenliga gefolgt und haben entsprechende Projekte etabliert
  • Projekt 2 - Dr. Ilse Herberg – "Lebenswerk TAFEL und Bildung von TAFEL-Kindern": Wer in Offenburg „Ilse Herberg“ sagt, der nennt im gleichen Atemzug „Die Offenburger Tafel“. Seit 1999 engagiert sich die Ärztin im Ruhestand für den von ihr mitbegründeten Lebensmittelmarkt für bedürftige Menschen und hat ihn zu ihrer „Herzenssache“ gemacht. Aus damals acht Gründungsmitgliedern sind zwischenzeitlich 120 Mitarbeiter geworden. Waren es anfangs 20 Kunden pro Tag, so kommen heute 250 Menschen täglich. Dafür werden pro Woche bis zu zwölf Tonnen Lebensmittel von den Ehrenamtlichen eingesammelt, sortiert und verkaufsfertig gemacht. Mehr als 1.100 Haushalte können so versorgt werden. Aber es gibt auch ein weiteres Projekt, das Dr. Ilse Herberg sehr am Herzen liegt – die Bildung der „Tafel-Kinder“. Das Bildungsprojekt der Offenburger Tafel ist einzigartig in Deutschland. Es läuft seit 2011 und ermöglicht nicht nur die jährliche Schulranzen-Aktion, sondern auch individuellen Nachhilfeunterricht. Zurzeit sind 18 Lehrende mit 46 Kindern im kontinuierlichen Einsatz. Die Kinder der Tafel-Kunden sind durch die zumeist unmögliche Unterstützung durch das Elternhaus (oftmals Migrationshintergrund) benachteiligt. Dieser Nachteil soll durch eine gezielte, persönliche Förderung durch ehemalige Lehrer, Studenten incl. Lehramtsstudenten und Schüler und reduziert werden. Den Kindern und damit auch der Familie werden neue Perspektiven eröffnet. Seit über 20 Jahren engagiert sich Dr. Ilse Herberg unermüdlich, was sie zu einer wunderbaren Botschafterin für die Schwächsten in unserer Gesellschaft macht.
  • Projekt 3 - Telefonseelsorge – „Ansprechbar für Menschen in Krisen – rund um die Uhr": Oft ist die Telefonseelsorge die einzige und letzte Möglichkeit die Menschen sehen, um mit ihren sie belastenden Fragen und Situationen ein offenes Ohr zu finden. Deswegen ist es wichtig, dass die Telefonseelsorge für alle Menschen einfach, niederschwellig und jederzeit erreichbar ist, um wirklich jedem Menschen – unabhängig von Alter, Geschlecht, oder Zugehörigkeit zu einer Religion - immer diese Möglichkeit zu bieten. Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr erreichbar. 24 Stunden, an jedem Tag im Jahr- auch an den Wochenenden und besonders an den Feiertagen: Am Telefon über eine kostenfreie Telefonnummer und über das Internet durch die Chat-Seelsorge. Fast 12.000 Kontakte hatte die Telefonseelsorge Ortenau im vergangenen Jahr - das sind 32 Kontakte pro Tag. Es wenden sich besonders Menschen an die Telefonseelsorge, die sonst niemanden haben, mit dem sie ihre Sorgen und Nöte teilen können. Jeder Anruf und jeder Chat bleiben anonym. Die Sorgen und Probleme werden vertraulich behandelt. Alle ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden sorgfältig ausgewählt und mindestens ein Jahr ausgebildet und haben zusätzlich zu ihrem Dienst regelmäßig Supervision. Selbstverständlich unterliegen alle der Schweigepflicht. Kurzum – die Telefon Seelsorge ist da für Menschen, in schwierigen Lebenssituationen, die jemanden zum Reden brauchen, die unter Einsamkeit leiden oder auch in ihrem Leben keinen Sinn mehr sehen. Die Ehrenamtlichen der Telefonseelsorge wollen erreichen, dass Menschen in Krisen Unterstützung erfahren und bestenfalls ihre krisenhafte Situation überwinden. Dadurch ist die Telefonseelsorge ein wichtiger Beitrag innerhalb unseres Sozialwesens. Sie qualifiziert Ehrenamtliche und gibt diesen über Jahre hinweg eine sinnstiftende Tätigkeit.

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