Erfolgreicher Jahresabschluss der Gemibau
Wechsel im Aufsichtsrat

Der Vorstand und Aufsichtsrat freuen sich mit dem neu gewählten AR-Vorsitzenden Markus Bruder (Fünfter von rechts). | Foto: Gemibau
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  • Der Vorstand und Aufsichtsrat freuen sich mit dem neu gewählten AR-Vorsitzenden Markus Bruder (Fünfter von rechts).
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Offenburg (st). Am Donnerstag, 1. Juli, zog die Offenburger Baugenossenschaft Gemibau in der Vertreterversammlung Bilanz über das zurückliegende Geschäftsjahr. Wie schon in den vergangenen Jahren konnte die Mittelbadische Baugenossenschaft eine wiederum erfolgreiche Bilanz 2020 präsentieren. Die größte Baugenossenschaft in Mittelbaden besitzt über 2.700 eigene Wohnungen, von denen sich die meisten in Offenburg, Lahr, Achern und Oberkirch befinden. Daneben verwaltet die Genossenschaft knapp 900 Wohnungen für Dritte.

Der Vorstandsvorsitzende Dr. Fred Gresens ging im Rahmen seiner Berichterstattung auf das vergangene Jahr ein. Besonders hob er die Bedeutung der Baugenossenschaften hervor, die wie kaum eine andere Unternehmensform bezahlbaren Wohnraum schaffen und für eine sozial ausgewogene Stadtentwicklung stehen. Gerade in Zeiten der Pandemie hat sich das Konzept der Wohnungsbaugenossenschaften nicht nur bestätigt, sondern viel zum Wirtschaftswachstum gerade in der Region beigetragen.

Kritische Worte gab es erneut zu den aktuellen Entwicklungen in Politik und Wohnungswirtschaft. Hauptthema seines Berichtes waren die Forderungen aus Bund und Land und die gegenwärtigen Diskussionen um Mietpreisbremsen und Enteignungsdebatten.

Mit ihren über 600 eigenen Sozialwohnungen deckt die Gemibau in Lahr und Offenburg einen signifikanten Bestand an geförderten Wohnungen ab. Das entspricht über einem Prozent des gesamten Sozialwohnungsbestandes in Baden-Württemberg, in Offenburg gehören über 50 Prozent aller geförderten Wohnungen der Genossenschaft.

Trotz teilweise überzogener Grundstückspreise, massiv steigenden Baukosten und schier endlosen Planungs- und Genehmigungsverfahren erzielte die Baugenossenschaft einen Jahresüberschuss von rund 1,65 Millionen Euro und das trotz gleichzeitig hohen Aufwendungen für Bau- und Modernisierungsmaßnahmen. Nach Zustimmung der Vertreterversammlung kann zum wiederholten Male eine Dividende von sechs Prozent an die Mitglieder ausbezahlt werden.

Mit einer Bilanzsumme von über 137 Millionen Euro, einer Eigenkapitalquote von über 30 Prozent und über 3.700 Mitgliedern ist die Gemibau das größte Unternehmen der Immobilienwirtschaft in Mittelbaden. „Unser Ziel ist es –wie schon seit der Gründung vor 70 Jahren- unseren Mitgliedern bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Wir beweisen immer wieder aufs Neue, dass die Form der Genossenschaft eines der nachhaltigsten und sozial fortschrittlichsten Wirtschaftsmodelle unserer Zeit ist",  so Aufsichtsratsvorsitzender Reinhart Kohlmorgen. Mit einer Durchschnittsmiete von 5,54 Euro pro Quadratmeter liegt die Gemibau deutlich unter den regionalen Mietniveaus in Südbaden. 98 Prozent der Wohnungen werden unter sieben Euro pro Quadratmeter vermietet und knapp 90 Prozent der Wohnungen unter 6 Euro pro Quadratmeter.

In 2020 hat die Genossenschaft über 20 Millionen Euro für Neubau, Modernisierung und Instandhaltung im Bestand aufgewendet – der höchste Wert seit Bestehen der Genossenschaft. Mit diesen Werten befindet sich die Geminau in der Spitzengruppe der Genossenschaften in Baden-Württemberg. Auch für die laufenden Jahre wird ein Schwerpunkt in der Modernisierung der Gebäude liegen, aber auch in weiteren Neubaumaßnahmen. Noch in 2021 stehen mehrere Baumaßnahmen an, unter anderem der Neubau von 44 Wohnungen auf dem Gelände der „Alten Herdfabrik“ in Offenburg, 18 Miet- und Eigentumswohnungen in Albersbösch und zehn Reihen- beziehungsweise Doppelhäuser Mietwohnungen in der Offenburger Oststadt. Allem voran steht der in wenigen Tagen stattfindende Umzug der Verwaltung der Gemibau von der Gerberstraße in die Wilhelm-Bauer-Straße. Dort wird ebenerdig und sehr gut erreichbar mit Bus und PKW die neue Zentrale  ihren Dienst übernehmen, zudem werden dort 19 stadtnahe Wohnungen - davon neun gefördert- errichtet.

Einige Projekte wurden fertiggestellt. So etwa der Neubau von 15 altengerechten und barrierefreien Wohnungen in Durbach oder 30 geförderte Wohnungen in unmittelbarer Nähe zum Burgerwaldsee in Offenburg. Insgesamt sind so 45 Wohnungen in 2020 entstanden. Damit besitzt die Baugenossenschaft mit Abstand den höchsten Anteil an geförderten Wohnungen in Mittelbaden.

Vorstand Peter Sachs erläuterte den Vertretern die sehr erfreulichen Zahlen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung des Jahres 2020. Für 2021 rechnet Sachs ebenfalls mit einem sehr guten Ergebnis. „Wir sind im Zeit- und Kostenrahmen und solide für anstehende Aufgaben aufgestellt. Eine besondere Herausforderung werden die anstehenden Neubauaktivitäten und Modernisierungsprojekte der Genossenschaft sein. Im Rating der Banken steht die Gemibau hervorragend da“, so der Vorstand.

Die Vertreterversammlung nahm die gute Ertragslage der Genossenschaft zur Kenntnis. Es wurde der Jahresabschluss 2020 festgestellt, der Geschäftsbericht des Vorstandes und des Aufsichtsrates genehmigt und Aufsichtsrat und Vorstand entlastet.
Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Markus Bruder (Offenburg), Richard Bruder (Offenburg) und Dr. Christoph Jopen (Offenburg) für drei Jahre wiedergewählt.

Abschließend wurde Reinhardt Kohlmorgen als langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender verabschiedet. 20 Jahre war er Mitglied des Aufsichtsrates, davon zehn Jahre als deren Vorsitzender. In dieser Zeit wurden weitreichende Entscheidungen getroffen, etwa den Erwerb von rund 160 Wohnungen in Offenburg am Gerberbach oder der Neubau von über 100 Wohnungen auf dem Areal der alten Burda-Druckerei. Besonders hervorzuheben, ist das langfristig angelegte und umfassende Modernisierungsprogramm der Gemibau sowie diverse überregionale Auszeichnungen für die erfolgreichen Projekte wie zum Beispiel die soziale Kooperation mit der Lebenshilfe in Offenburg.

Als Dank durfte der Vorstand Reinhardt Kohlmorgen die goldene Ehrennadel des Verbandes der baden-württembergischen Wohnungs- und Immobilienunternehmen überreichen, die höchste Auszeichnung des vbw. In der anschließenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates wurden der Offenburger Unternehmer Markus Bruder zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrates und als Stellvertreter Richard Bruder und Dr. Christoph Jopen gewählt.

Der Vorstand und Aufsichtsrat freuen sich mit dem neu gewählten AR-Vorsitzenden Markus Bruder (Fünfter von rechts). | Foto: Gemibau
Fred Gresens (rechts) überreicht dem ausscheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden Rainhart Kohlmorgen die goldene Ehrennadel des Verbandes baden-württembergischer Wohnungsunternehmen. | Foto: Gemibau

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