Eine Frage, Frau Kurte
Was tut die Stadt gegen Einwegmüll

Bernadette Kurte | Foto: Siefke/Stadt Offenburg

Einweg statt Mehrweg – der Trend hält an. Deshalb sollen die Hersteller an den Entsorgungskosten beteiligt werden. Christina Großheim sprach mit Bernadette Kurte, Klimaschutzmangerin in Offenburg, darüber, was die Kommunen zur Müllvermeidung unternehmen.

Für Mehrweg aktiv werben

Wie stark ist die Stadt vom Einwegmüll betroffen?
Der Einwegmüll im öffentlichen Raum hat in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen. Das betrifft sowohl die Innenstadt, wo die Mitarbeiter von den TBO täglich die Mülleimer kontrollieren und bei Bedarf leeren, als auch Parks, Grünanlagen und den Stadtwald. Dort sammeln die Kollegen immer mehr Pizzakartons, Eisbecher und Einwegkaffeebecher ein. Der Hinweis auf wild entsorgten Müll ist der häufigste Grund, weshalb das städtische Scherbentelefon gewählt wird.

Welche Aktionen für Mehrweg gibt es?
Bei städtischen Veranstaltungen vermeiden wir Einweggeschirr, wo es geht. Beim "Genuss im Park" wird sogar ausschließlich Mehrweg eingesetzt. Das Stadtmarketing hat Mehrwegbecher angeschafft, die bei Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden, damit sie gegen Pfand ausgegeben werden können und den Marktbeschickern stellen wir mit der „Offenburger Alleskönnerin“ eine Einkaufstasche sowie fair gehandelte Gemüsebeutel aus Biobaumwolle zum Verkauf zur Verfügung.

Anreiz für Wechsel

Wie werden die Bürger zum Mitmachen animiert?
Im Rahmen der Kampagne „Klimaschutz einfach machen.“ weisen wir über Plakate an Bushaltestellen und Aktionen auf das Müllproblem hin und verweisen auf Alternativen. Die verschenken wir auch teilweise bei Aktionen oder Gewinnspielen. Bei den letzten Energietagen konnten die Besucher etwa eine wiederbefüllbare Trinkflasche gewinnen.

Ziehen die Einzelhändler, Marktbeschicker und Gastronomen mit?
Unterschiedlich. Bäckereien und Cafés bieten das Befüllen mitgebrachter Becher an und auch der Einzelhandel füllt Fisch, Käse oder Wurst in mitgebrachte Behälter ein. Allerdings müssen die Kunden in der Regel danach fragen und werden selten aktiv auf diese Möglichkeit hingewiesen. Nach den Sommerferien werden wir das Thema Pfandsysteme für den Außer-Haus-Verkauf von Speisen und Heißgetränken wieder aufnehmen und den ausgebenden Stellen entsprechende Systeme vorstellen. Mal schauen, ob die Betriebe mitziehen.

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