Bauplätze sind Mangelware
Auch Innenentwicklung hat Grenzen

In Tallagen wie in Durbach ist es nicht einfach, neue Baugebiete auszuweisen. | Foto: gro
  • In Tallagen wie in Durbach ist es nicht einfach, neue Baugebiete auszuweisen.
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Ortenau (gro). Nicht nur Mietwohnungen, auch Bauplätze sind in der Ortenau begehrt. "Die Nachfrage an Bauplätzen in Ohlsbach ist entsprechend der Markt- und Konjunkturlage sehr hoch. Vor allem junge Familien und Ehepaare sind an der Gemeinde besonders interessiert", teilt Marcel Stöckel, Leiter des Bürger-, Bau- und Ordnungsamtes in Ohlsbach, mit. Die günstige Lage der Gemeinde im vorderen Kinzigtal, die auf der einen Seite Ruhe und Erholung biete, auf der anderen Seite aber gut mit den größeren Städten vernetzt sei, sei ein Grund für das hohe Interesse.

Wöchentliche Anfragen

"Wir haben fast wöchentlich Anfragen, die nicht bedient werden können", bedauert der Durbacher Bürgermeister Andreas König. Denn in der Gemeinde gebe es zwar noch einige private Bauplätze oder -lücken, die würden aber nicht verkauft werden. "Gemeindeeigene Bauplätze gibt es noch drei. Im Ortsteil Ebersweier werden drei Gebiete von privaten Bauherren entwickelt, so dass dort in den nächsten zwei Jahren rund 19 neue Bauplätze entstehen", zeigt König die Entwicklung auf.

Ähnlich ist die Lage in Berghaupten: "Wir erhalten immer wieder Anfragen, im Schnitt alle zwei Wochen", stellt Ralf Hertle, Hauptamt Berghaupten, fest. Derzeit gebe es allerdings keine Bauplätze in der Gemeinde. "Wir haben Planungen und Gespräche mit Grundstückseigentümern laufen, die Ergebnisse sind aber noch völlig offen", so Hertle. Denn neben den Eigentumsverhältnissen mache auch die Hochwassergefahrenkarte des Landes die Ausweisung neuer Baugebiete für die Gemeinde schwierig. In puncto Innenverdichtung gebe es nur vereinzelte Baulücken, stellt Ralf Hertle dar.

Innen- vor Außenentwicklung

"Unter dem Grundsatz Innen- vor Außenentwicklung hat die Gemeinde Ohlsbach auf die Nachfragen der vergangenen sechs Jahre reagiert und nach besten Kräften bauliche Entwicklungsmöglichkeiten geprüft", schildert Marcel Stöckel. So habe sie insbesondere zahlreichen privaten Grundstückseigentümern dazu verholfen, bislang noch nicht entwickelte oder auch noch nicht erschlossene Flächen im oder am Rande des Innenbereichs durch eine gesicherte Bauleitplanung in neue Bauplätze umzuwandeln und in einem Bebauungsplan neu auszuweisen.

"Auch der Abschluss einiger Erschließungsverträge mit regionalen Bauinvestoren führte dazu, dass das Gebiet Am Käppele erweitert und Hubersgasse-Bühlweg aktuell neu geschaffen wird", so Stöckel. Ein städtebaulicher Vertrag habe die Errichtung einer Seniorenwohnanlage im Baugebiet Feldgarten ermöglicht. Durch die Fortschreibung des Bebauungsplans für das Gewerbegebiet Auf der Scherersmatt III sei es gelungen, einem ortsansässigem Betrieb dringend benötige Ausbau- und Entwicklungsmöglichkeiten anbieten zu können. "Mit heutigem Stand verfügt die Gemeinde Ohlsbach erneut über keine freien Bau- und Gewerbegrundstücke mehr. Politik und Verwaltung haben jedoch einige Baugebietsentwicklungen anvisiert, welche 2019 weiter vorangetrieben werden", macht Stöckel deutlich.

Noch mindestens fünf Jahre, so schätzt der Durbacher Bürgermeister, werde es dauern, die kommunalen Baugebiete Durbacher Sportplatz und das Mauchenfeld in Ebersweier zu entwickeln. Dabei seien die Möglichkeiten, neue Baugebiete auszuweisen, eingeschränkt. "Im Flächennutzungsplan kann nur wenig Bauerwartungsland aufgenommen werden", so König. "Der Schwerpunkt der künftigen Bebauung liegt in Ebersweier." Zwar gebe es immer wieder Projekte zur Innenentwicklung, aber diese hätten ein hohes Konfliktpotential seitens der Nachbarschaft. Der Schwerpunkt in Durbach liege bei der Bebauung auf Ein- und Zweifamilienhäusern. "Künftig wird es aber auch Platz für Geschosswohnungsbau brauchen", ist sich König sicher.

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