Quote im Ortenaukreis unverändert bei 3,2 Prozent
7.968 Frauen und Männer in der Ortenau ohne Arbeit

Symbolbild | Foto: Agentur für Arbeit

Ortenau (st). Wir alle erleben derzeit eine Entwicklung, die uns vor große Herausforderungen stellt. Die aktuelle Situation rund um die Corona-Krise verändert den Alltag jedes Einzelnen, heißt es in einer Presseinformation der Agentur für Arbeit Offenburg: "Welche Folgen das auf unseren Arbeitsmarkt im Ortenaukreis hat, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Am 12. März wurden die Daten für den Berichtsmonat März erhoben – vier Tage bevor die Ausbreitung des Corona-Virus und die Maßnahmen der Politik die wirtschaftlichen Aktivitäten eingeschränkt haben. Deshalb wirken sich die Anordnungen rund um die Corona-Pandemie noch nicht auf die vorliegenden Arbeitsmarkzahlen aus."

Arbeitslosenquote unverändert

Zum Stichtag verringerte sich die Arbeitslosenzahl in der Ortenau saisonalbedingt. 7.968 Frauen und Männer waren bei der Arbeitsagentur und der Kommunalen Arbeitsförderung arbeitslos gemeldet, das sind 164 Menschen weniger als im Februar, allerdings 68 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote bleibt unverändert und liegt aktuell für beide Rechtskreise bei 3,2 Prozent, sie ist damit genau so hoch wie im Vorjahresmonat. Die Regionaldirektion in Stuttgart gab für Baden-Württemberg eine Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent bekannt.

Entwicklung nach Rechtskreisen

Von der Arbeitsagentur wurden im März 4.535 arbeitslose Menschen betreut, das sind 130 Personen weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Zahl um 549 Personen.Bei der für die Grundsicherung verantwortlichen Kommunalen Arbeitsförderung waren 3.433 Menschen ohne Arbeit gemeldet. Das entspricht einem Rückgang um 34 Personen gegenüber dem Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Zahl der arbeitslosen Menschen um 481 verringert.

Entwicklung am Arbeitsmarkt (SGB III)

„Die Situation, die durch die Corona-Pandemie jetzt ausgelöst wurde, können mit den aktuellen Arbeitsmarkt-Zahlen noch nicht abgebildet werden. Genauere Aussagen können wir dazu voraussichtlich zum nächsten Arbeitsmarktbericht am 30. April treffen. Die Arbeitsagentur Offenburg möchte in diesen Zeiten der Unsicherheit vor allem Unterstützung und Stabilisierung bieten. In dieser schwierigen Lage können wir mit Kurzarbeit viele Arbeitsplätze im Ortenaukreis erhalten. Unsere Arbeitsagentur ist für den Publikumsverkehr zwar geschlossen – aber wir sind weiter für die Menschen da. Wir sichern die Leistungsauszahlungen, wir informieren Arbeitgeber zum Thema Kurzarbeit. Wir bearbeiten alle Anträge schnell und unbürokratisch. Sowohl die Teams, die diese Leistungen bearbeiten als auch unsere Service-Hotline wurden durch Kollegen aus anderen Bereichen massiv verstärkt. Aktuell beantworten circa 80 Mitarbeiter der Arbeitsagentur alle Fragen zum Thema Kurzarbeit, aber auch alle Fragen rund um den Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Wir setzen alles daran, den Menschen in der Region so gut wie möglich zu helfen,“ sagt Horst Sahrbacher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenburg.

Arbeitslosenversicherung SGB III

Entwicklung nach Personengruppen: Zum Stichtag 12. März 2020 waren 2.602 Männer und 1.933 Frauen in der Region Ortenau ohne Arbeit. In der Personengruppe der Menschen über 50 Jahre waren 1.819 arbeitslos gemeldet. 549 junge Erwachsene unter 25 Jahren und 343 schwerbehinderte Menschen waren auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Bei all diesen Personengruppen verringerte sich die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat. Im Vorjahresvergleich stieg die Arbeitslosenzahl allerdings bei allen Personengruppen deutlich an. Besonders betroffen von der geringen Nachfrage nach Arbeitskräften sind Menschen mit Behinderungen und Langzeitarbeitslose.

Aus den Geschäftsstellen

Auch in den Geschäftsstellen verringerte sich die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat oder blieb fast unverändert. In der Geschäftsstelle Lahr wurden zum Stichtag 1.698 arbeitslose Menschen gezählt, in der Hauptagentur Offenburg waren 1.176 Menschen ohne Arbeit. In der Geschäftsstelle Kehl ging die Arbeitslosenzahl auf 555 Personen zurück, in der Geschäftsstelle Achern blieb die Zahl im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert bei 440 Personen. Die Geschäftsstelle Oberkirch verzeichnet gegenüber Februar einen Rückgang auf 273 Personen. Die Arbeitslosenzahl im Bereich der Geschäftsstelle Hausach liegt bei 393 Frauen und Männern.

Dynamik am Arbeitsmarkt

Bevor die Auswirkungen der COVID-19-Epidemie spürbar wurden, meldeten sich bis zum Statistiktag 1.315 Personen neu oder erneut arbeitslos. Die Arbeitslosigkeit beenden konnten im Berichtsmonat 1.428 Männer und Frauen.
Seit Jahresbeginn haben sich 4.682 Personen bei der Arbeitsagentur Offenburg und den zugehörigen Geschäftsstellen neu oder erneut arbeitslos gemeldet. Dem gegenüber konnten im gleichen Zeitraum 3.886 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Stellensituation 

Bis zum Stichtag im März konnte unser Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Offenburg 705 Stellen akquirierte, das waren 156 oder 18,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn waren 2.052 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 554 oder 21,3 Prozent. Gründe dafür waren die seit Monaten bestehende konjunkturelle Eintrübung und die strukturellen Veränderungen in der Automobilbranche. Auf Grund der aktuellen Situation ist eine Einschätzung, wie sich die Nachfrage nach Arbeitskräften künftig entwickeln wird, in vielen Branchen schwierig.
Derzeit suchen die Lebensmitteleinzelhändler dringend Regalauffüller und Kassierer. Alle, die in dieser Ausnahmesituation einen Beitrag zur Versorgung durch den Lebensmitteleinzelhandel leisten möchten, können sich per
E-Mail an Offenburg.121-Vermittlung@arbeitsagenur.de an die Agentur für Arbeit Offenburg wenden. Die Arbeitsagentur Offenburg wird Interessierte unbürokratisch an die suchenden Arbeitgeber weitervermitteln.

Helfer in der Landwirtschaft

Bürgerinnen , die in der Landwirtschaft unterstützen möchten bei den in den nächsten Wochen und Monaten anstehenden Pflanz- und Erntearbeiten, können sich auf der Plattform www.daslandhilft.de anmelden. Diese Plattform vermittelt den Kontakt zu Landwirten, die ganz aktuell nach Erntehelfern suchen. Die Seite wurde ins Leben gerufen vom Bundesverband der Maschinenringe gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. 
Durch die Erleichterung bei den Hinzuverdienstmöglichkeiten zum Kurzarbeitergeld wird ein Anreiz für Arbeitnehmer geschaffen, auf freiwilliger Basis vorübergehend Tätigkeiten in diesen lebenswichtigen Bereichen aufzunehmen

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