Weihnachten im Pflegeheim
Besucher müssen sich an Regeln halten

Nicht nur im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Offenburg müssen Besucher FFP2-Masken tragen. | Foto: gro
  • Nicht nur im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Offenburg müssen Besucher FFP2-Masken tragen.
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Ortenau (gro). Weihnachten ist das Fest der Familie. Doch in diesem Jahr herrschen besondere Bedingungen. Gerade ältere Menschen gelten als besonders gefährdet, sich mit dem Coronavirus anzustecken. In den Pflegeeinrichtungen der Region wird sich dennoch bemüht, den Kontakt zu Angehörigen weiterhin zu ermöglichen.

"Bei uns wird an allen Tagen in der Woche eine Besuchsmöglichkeit zwischen 10 und 17.30 Uhr aufrechterhalten. Es darf je Bewohner eine Person von vier vorher genannten für drei Stunden zu Besuch kommen", erklärt Stefan Nork, Heimleiter von "Das Bad Peterstal Seniorenzentrum", die Regeln. Die Besucher seien verpflichtet eine FFP2-Maske ohne Ventil zu tragen, der Besuch dürfe ausschließlich im Bewohnerzimmer oder im extra für die Senioren abgesperrten Park des Hauses stattfinden. "Vor dem Besuch muss ein Antigen-Schnelltest durchgeführt werden und das Ergebnis muss natürlich negativ sein", so Nork.

Ohne Maske geht es nicht

Ähnliche Regeln gelten in den Einrichtungen des Paul-Gerhardt-Werks in Offenburg. Während der Öffnungszeiten sind Besuche möglich, allerdings nur in den Zimmern der Bewohner. Das Tragen einer FFP2-Maske ist Pflicht. Prinzipiell besteht die Möglichkeit, dass die Bewohner ihre Angehörigen unter Einhaltung der neuen Corona-Verordnung zu Hause besuchen können. Danach müsse sich der Bewohner für sieben Tage in die Isolation im eigenen Zimmer innerhalb der Pflegeeinrichtung begeben und einen Mund-Nasen-Schutz für weitere sieben Tage tragen. "Da stellt sich die Frage: Tut man dem Bewohner wirklich einen Gefallen, wenn er einige Stunden bei seinen Lieben zu Besuch ist und hinterher in Isolation muss?", gibt Stefan Nork zu Bedenken. Er empfiehlt, stattdessen die ausgiebigen Besuchszeiten zu nutzen.

Bereits Anfang November werden laut Stefan Nork die Mitarbeiter des Hauses regelmäßig auf Covid-19 getestet: "Auch Mitarbeiter, die eigentlich frei haben, kommen dazu extra ins Haus." Die Testung werde sehr gern angenommen, die Angehörigen der Bewohner seien über diese Sorgfalt froh. "Seit Freitag werden dann auch alle Besucher getestet", erklärt Nork. Die Testung werde täglich in einem festgelegten Zeitraum von einer bis eineinhalb Stunden durchgeführt: "Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich."

Schnelltests vor Weihnachten

Aus Kapazitätsgründen kann das Paul-Gerhardt-Werk diesen Service nicht anbieten. Aber das Land Baden-Württemberg wird am 23. und 24. Dezember an rund 150 Standorten in über 120 Städten und Gemeinden insgesamt 80.000 kostenlose Antigen-Schnelltests zum Nachweis des Coronavirus SARS-CoV-2 aus der Notreserve des Landes zur Verfügung stellen. Das Ziel der Aktion "Stille Nacht, einsame Nacht? Muss nicht sein?" sei es, ein möglichst sicheres Weihnachtsfest für besonders gefährdete Personengruppen zu ermöglichen. Das Angebot richte sich somit in erster Linie an Angehörige von Risikogruppen wie etwa Großeltern oder Personen mit Vorerkrankungen. Das Angebot gibt es auch in Offenburg: Die Malteser bieten am 23. Dezember von 16.30 bis 19 Uhr und am 24. Dezember von 9.30 bis 13 Uhr in der Freihofhalle in Waltersweier die Möglichkeit zum Schnelltest.

Auch in den Einrichtungen wird Weihnachten gefeiert: "Derzeit hat bei uns im Haus jeder Wohnbereich eine eigene kleine Weihnachtsfeier, natürlich mit gebührendem Abstand", berichtet Stefan Nork. Es habe Backaktionen gegeben und auch der beliebte Wunschbaum sei aufgestellt worden. "Jeder Bewohner durfte einen Wunsch auf einen Stern schreiben", so Nork. Schon drei Tage nach dem Aufruf die Wünsche der Senioren zu erfüllen, hätten alle Wünsche Paten gefunden. "Am 23. Dezember werden diese an der Rezeption abgegeben", sagt der Heimleiter. Ein Wortgottesdienst am Morgen des Heiligabends und ein feierliches Abendessen, vor dem die Geschenke verteilt werden, runden den Tag ab.

Andachten in kleinen Einheiten

"In diesem Jahr feiern wir in kleinen Einheiten kurze Andachten in den Wohngruppen. Diese kleinformatigen Gottesdienste machen andere Methoden möglich, etwa ein kurzes Gespräch mit der teilnehmenden Gruppe zum Andachtsthema", erzählt Gabriele Schmidt-Geiger, Diakonin und Seelsorgerin im Paul-Gerhardt-Werk. So seien alle Bewohner ganz anders einbezogen, dies gelte auch für die Gäste der Tageseinrichtungen. "An jedem Adventssonntag ist das Anzünden der Adventskerze verbunden mit einer Meditation oder dem Erzählen einer Geschichte ein besonderes Ritual", so die Seelsorgerin. Täglich werde eine Tür am Adventskalender geöffnet, hinter der sich eine Figur aus der Weihnachtsgeschichte verberge. "In allen Wohngruppen wird es eine Weihnachtsfeier mit gutem Essen und weihnachtlichem Brauchtum geben", so die Diakonin.

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