Die Vermessung der Republik
Grundmesspunkte auf Erde genau halten

Ein typischer GNSS-Punkt mit Detail: Der GNSS-Punkt wird durch stabile Vermarkungen festgelegt. Für die Zentrumsmarkierung wird ein halbkugelförmiger Bolzen mit zentrischer Bohrung verwendet. | Foto: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung
  • Ein typischer GNSS-Punkt mit Detail: Der GNSS-Punkt wird durch stabile Vermarkungen festgelegt. Für die Zentrumsmarkierung wird ein halbkugelförmiger Bolzen mit zentrischer Bohrung verwendet.
  • Foto: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung
  • hochgeladen von Rembert Graf Kerssenbrock

Ortenau (st). Mit einer außergewöhnlichen Kampagne überprüft die Vermessungsverwaltung aktuell die vermessungstechnischen Grundlagen in der gesamten Bundesrepublik Deutschland. Dazu hat das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg ein Messteam auch in den Ortenaukreis entsandt, das in einer mehrtägigen Messung die dreidimensionale Position eines grundlegenden Vermessungspunkts in Ortenberg auf den Millimeter genau überprüft.

Die sogenannte „GNSS-Kampagne 2021“ ist ein Projekt der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder, wobei GNSS für „global navigation satellite system“ steht, ein System zur Positionsbestimmung und Navigation auf der Erde und in der Luft durch den Empfang der Signale der Navigationssatelliten.

Daten über Navigationssatelliten

„Moderne Vermessung funktioniert heute über Daten aus diesen Navigationssatelliten. Die Grundmesspunkte auf der Erdoberfläche müssen wir aus Sicherheits- und Vorsorgegründen dennoch aktuell und genau halten“, erklärt dazu Ansgar Jäger, Leiter des Amtes Vermessung und Flurneuordnung des Ortenaukreises. Deshalb sei eine Überprüfung dieser Messpunkte alle zwölf Jahre vorgesehen.

„Denn verlässliche und genaue Daten sind Grundlage jeder Vermessung; Vermesser, Planer und Architekten sind auf sie angewiesen“, so Jäger. „80 Prozent aller Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Verwaltung haben einen unmittelbaren oder mittelbaren Raumbezug. Daran erkennt man schnell die Bedeutung von realistischen Vermessungsgrundlagen für gute Planungen und Entscheidungen“, so der Amtsleiter. Die Überprüfungsaktion liefere außer genauesten Koordinaten auch Daten zu den Bewegungen der Erdoberfläche und Aussagen über Veränderungen des Grundmessnetzes.

Die insgesamt 35 hochmodern ausgerüsteten Vermessungsteams der Länder und des Bundes führen die Vermessungen deutschlandweit an 250 grundlegenden Vermessungspunkten mit Hilfe von Satelliten durch, teilweise auch während der Nacht. Die Messtrupps können sich mit einer Genehmigung ausweisen.

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