Wintersemester wird zweigleisig geplant
Hochschulen profitieren von IT-Infrastruktur

Das Bild eines vollen Hörsaals gehört momentan nicht zum Alltag der Hochschulen. | Foto: Symbolfoto: Pixabay
  • Das Bild eines vollen Hörsaals gehört momentan nicht zum Alltag der Hochschulen.
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Ortenau (mak). Die Corona-Pandemie hat nicht nur in Kindergärten und Schulen zu neuen und anderen Lernmethoden geführt, sondern auch die Lehrenden und Studierenden der Hochschulen in Kehl und Offenburg mussten sich für Studium und Lehre anders aufstellen.

Digitale Kompetenz

"Grundsätzlich profitieren wir in der aktuellen Situation von der hohen Kompetenz bei digitaler Lehre und einer leistungsfähigen IT-Infrastruktur. Genau deshalb ist es uns gelungen, innerhalb kürzester Zeit von Präsenz- auf weitgehende Online-Lehre umzustellen", erklärt Professor Dr. Anne Najderek, Prorektorin für Studium und Lehre an der Hochschule Offenburg. Auch an der Hochschule Kehl wurde auf Online-Vorlesungen, die live stattfanden, Lernvideos und Podcasts umgestellt. "Auf Lernplattformen wurden zudem Vorlesungsmaterialien zur Verfügung gestellt", sagt Renée Arnold, Leiterin des Kommunikationsmanagements der Hochschule Kehl.

In Offenburg wurden auch die Beratungs- und Gesprächs-angebote in die digitale Welt verlegt. "So fand zum Beispiel auch unser Studieninformationstag online statt, ein so großer Erfolg, dass wir dieses Format beibehalten werden", so Anne Najderek.

Räumlich an Kapazitätsgrenze

Räumlich stoßen die beiden Hochschulen aufgrund der bestehenden Hygiene- und Abstandsregeln vor allem in der Prüfungszeit an ihre Grenzen. "Wir haben mehr Raumkapazität benötigt als uns an der Hochschule selbst zur Verfügung stand. Daher haben wir die Stadthalle angemietet", erklärt Arnold. Um die Prüfungsphase zu entzerren, habe man Ersatzleistungen wie etwa Hausarbeiten für Klausuren angeboten und die Prüfungsphase zeitlich ausgedehnt, erklärt Najderek. Aber auch für die Prüfungen der Hochschule Offenburg musste eine Mehrzweckhalle angemietet werden, um ein vollumfängliches Semester zu ermöglichen.

Die Arbeit in den Forschungslaboren der Hochschule Offenburg laufe unter strengen Schutzmaßnahmen weiter, "da im Forschungsbereich meist weniger Menschen als im Lehrbetrieb nah zusammenarbeiten müssen und der Bereich Forschung in den Corona-Landesverordnungen anders behandelt wird als der Lehrbetrieb."

Praktika in EU möglich

Praktika und Auslandsaufenthalte gehören heute meist zum obligatorischen Curriculum eines Studiums. "Studierende, die ein Praktikum in der EU oder im Schengen-Raum absolvieren möchten, können es grundsätzlich ohne Einschränkungen antreten. Außerhalb der EU ist ein Praktikum aufgrund vorhandener Reisewarnungen nicht möglich", erklärt Arnold. Das gleiche gelte für Auslandssemester. Das praktische Studiensemester der Hochschule Offenburg hänge vor allem von der Situation der Unternehmen ab. Die Hochschule sei den Studierenden aber mit großzügigen Regeln entgegengekommen, um den Studienerfolg nicht zu gefährden. "Wann Auslandssemester, wie wir sie kennen, wieder stattfinden können, hängt natürlich von der allgemeinen Lage, aber auch vom Zielland und der Semestergestaltung der Gasthochschule ab", so Najderek. Auch für das kommende Wintersemester erwarte die Hochschule Offenburg wieder ausländische Studierende, die, sofern eine Einreise möglich sei, gegebenenfalls nach einer Quarantänezeit, am Studienbetrieb teilnehmen. Sei eine zeitnahe Einreise nicht möglich, würden Online-Lehrveranstaltungen angeboten. Hierbei gelte es dann, Herausforderungen wie Zeitverschiebung zu stemmen und datenschutzrechtliche Fragen bei aufgezeichneten Lehrveranstaltungen zu klären, so Najderek.

Zweigleisige Planung

Wann es wieder Präsenzveranstaltungen geben wird, können die beiden Hochschulen nicht sagen. Das hänge von der Entwicklung und den Vorgaben des Landes ab. Unisono bestätigen beide Hochschulen, dass sie zweigleisig für das kommende Wintersemester planen werden.

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