Zivil-militärische Zusammenarbeit
Kooperation von Ortenau und Jägerbataillon

Dezernentin Diana Kohlmann (v. l.), Oberstleutnant Jürgen Zadra, Landrat Frank Scherer und Oberstleutnant Martin Hypko besiegelten die Patenschaft des Ortenaukreises für das Jägerbataillon 291 im elsässischen Illkirch-Graffenstaden. | Foto: Jägerbataillon 291
  • Dezernentin Diana Kohlmann (v. l.), Oberstleutnant Jürgen Zadra, Landrat Frank Scherer und Oberstleutnant Martin Hypko besiegelten die Patenschaft des Ortenaukreises für das Jägerbataillon 291 im elsässischen Illkirch-Graffenstaden.
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Offenburg/Illkirch-Graffenstaden (st). Im Rahmen einer Feierstunde haben der Ortenaukreis und das Jägerbataillon 291 im elsässischen Illkirch-Graffenstaden am Donnerstag, 18. Mai, die Patenschaft des Landkreises für den einzigen in Frankreich stationierten Kampfverband der Bundeswehr besiegelt. Gemeinsam mit rund 150 Soldaten empfingen Kommandeur Oberstleutnant Jürgen Zadra und dessen Stellvertreter Oberstleutnant Martin Hypko Landrat Frank Scherer und Dezernentin Diana Kohlmann, Verbindungsbeamtin der zivil-militärischen Zusammenarbeit zur Bundeswehr des Ortenaukreises, in der Kaserne. Nachdem die offizielle Unterzeichnung coronabedingt hatte verschoben werden müssen, freuten sich die Beteiligten, die im letzten Jahr näher abgesteckte und im Oktober 2020 vom Verwaltungsausschuss des Ortenaukreises beschlossene Patenschaft nun offiziell zu machen.

Beispiele für Unterstützung durch Bundeswehr

„Die Pandemie, die Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen und natürlich auch die kriegsbedingten Fluchtbewegungen in Europa zeigen uns deutlich, wie wichtig die Unterstützung der Bundeswehr in Krisensituationen ist“, so Landrat Frank Scherer in seiner Ansprache vor der Truppe. Der Ortenaukreis habe in den vergangenen zweieinhalb Jahren der Pandemie auf diese Unterstützung bauen können und der kurze Draht zum Jägerbataillon habe hervorragend funktioniert. So waren Soldaten aus Illkirch bei der Kontaktpersonen-Ermittlung und in den Kreisimpfzentren im Einsatz, haben bei Testungen in Ortenauer Pflegeheimen unterstützt und sind bei einem Corona-Ausbruch in einem Altenpflegeheim in Oberkirch in die Bresche gesprungen. Für diesen wichtigen Beitrag zum Schutz der Ortenauer bedankte sich der Landrat herzlich.

„Angesichts der Entwicklungen und Ereignisse in den vergangenen Jahren werden wir auch in Zukunft die Unterstützung der Bundeswehr brauchen. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir sehr von dieser Kooperation profitieren werden und die Patenschaft ein stabiles Fundament für eine gute und vertrauensvolle zivil-militärische Zusammenarbeit ist“, so der Landrat. Der Ortenaukreis und das Jägerbataillon 291 seien nicht zuletzt deshalb die idealen Partner, weil sowohl das Jägerbataillon, als Teil der Deutsch-Französischen Brigade, als auch der Ortenaukreis, als Teil des Eurodistrikts Strasbourg-Ortenau, die europäische Idee im Herzen Europas Tag für Tag leben. Neben den konkreten Hilfen durch die Bundeswehr sollen Vertreter der Truppe künftig bei offiziellen Terminen des Ortenaukreises, wie etwa beim jährlichen Bürgerfest, vertreten sein.

„Wir freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit mit dem Ortenaukreis. Schließlich leben viele unserer Soldaten in der Ortenau und diese grenzt direkt an Illkirch-Graffenstaden an. Darüber hinaus finden regelmäßig Übungen unserer Aufklärer im Kinzigtal und unserer Jäger am Rhein statt. Uns ist es daher eine Herzensangelegenheit, eine Patenschaft mit unserem deutschen Nachbarlandkreis einzugehen“, so Oberstleutnant Zadra.

Das Bataillon ist in Frankreich bereits stark vernetzt und unterhält mehrere Patenschaften mit französischen Kommunen im Umkreis um den Standort. Auf deutscher Seite ist die Patenschaft mit dem Ortenaukreis die erste.

Hintergrundinformation zum Jägerbataillon 291:

Das Jägerbataillon 291 ist ein gemischter Jäger- und Aufklärungsverband des deutschen Heeres. Standort des Bataillons im Elsass ist Illkirch-Graffenstaden. Das Jägerbataillon wurde 2010 gegründet und ist seit Ende des Zweiten Weltkriegs der erste und einzige deutsche Kampfverband, der dauerhaft auf französischem Boden stationiert ist. Die Truppe umfasst rund 700 Soldatinnen und Soldaten, untersteht deutschem Kommando und ist Teil der Deutsch-Französischen Brigade. Neben dem Standort ist auch die Zusammensetzung des Jägerbataillon 291 einzigartig: Ihm gehören mit der Jägertruppe und der Heeresaufklärungstruppe zwei Truppengattungen an.

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