Erfolgreiche Rezertifizierung
Renchtäler Traumtouren weiterhin top

Geigerskopfturm am Oberkircher Brennersteig | Foto: Jigal Fichtner
  • Geigerskopfturm am Oberkircher Brennersteig
  • Foto: Jigal Fichtner
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Ortenau (st). Seit dem 14. Januar zeichnet der Deutsche Wanderverband bundesweit über 100 Wanderwege und zwei Regionen online mit dem Siegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ beziehungsweise „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ aus. Inklusive dieser Wege gibt es über Deutschland verteilt nun 327 Qualitätswege mit insgesamt 16.398 Kilometern. In der Kategorie kurze, thematische Qualitätswege als „Traumtour“ zertifiziert sind der Oberkircher Brennersteig und der Lautenbacher Hexensteig.

Beim Oberkircher Brennersteig handelt es sich um die zweite Rezertifizierung. Der Qualitätswanderweg lädt auf 14 Kilometer zur landschaftlichen- aber auch kulinarischen Entdeckungsreise ein. Dank der Obstvielfalt gibt es im Renchtal über 1.100 Schnapsbrennereien, welche die Früchte zu edlen Wässerchen verarbeiten. Allein in Oberkirch, der Hauptstadt der Brenner, sind rund 800 Hausbrennereien registriert. Einige der edlen Brände können an sogenannten Schnapsbrunnen entlang des Weges gekostet werden. Doch auch landschaftlich ist die Strecke sehr reizvoll. Sie führt durch Streuobstwiesen, Wälder, Reblandschaften und hat immer wieder wunderschöne Ausblicke zu bieten.

Viele Highlights entlang des Weges

Viele Highlights säumen den Weg, so gibt es zum Beispiel einen Schnapslehrpfad, an dem sich der Wanderer über die Edelbrände und viele besondere Obstsorten wie Mispel, Zibarten oder Speierling informieren kann. Wer gerne auf Türme steigt, wird sich am regenbogenfarbenen Geigerskopfturm erfreuen. Von dort aus hat man ein herrliches Panorama auf die Schwarzwaldhöhen und in das Rheintal bis hin zu den Vogesen. Die neue Schutzhütte des Schwarzwaldvereins, die sich direkt neben dem Turm befindet, lädt nach dem Aufstieg zu einer Rast ein. Eine gemütliche Pause kann man sich auf den Himmelsliegen oder in einer Hängematte gönnen und wer Hunger hat, genießt regionale Köstlichkeiten in einer der zahlreichen Einkehrmöglichkeiten unterwegs.

Der Lautenbacher Hexensteig erhält die erste Rezertifizierung. Der Legende nach war es früher in Lautenbach nicht ratsam, nachts auf den nahen Sohlberg zu steigen. Dort nämlich trieb angeblich eine Hexe ihr Unwesen und ließ den Wanderer so lange umherirren, bis der erste Hahn am Morgen mit seinem Krähen den Fluch aufhob. Diese Gefahr besteht nun nicht mehr. Der vom Deutschen Wanderverband als „Traumtour“ ausgezeichnete „Lautenbacher Hexensteig“ ist auf seinen rund 15 Kilometern "unverlaufbar" markiert. Das sieben Meter lange Waldsofa mit Riesenhexenbesen kommt zum Pausieren auf etwa halber Höhe des knackigen Anstiegs nach dem Start am Bahnhof von Lautenbach genau richtig.

Am „Hexenplatz“ auf dem Sohlberg wurde zudem mit dem verwunschenen Hexenhäuschen an einer Felsformation ein weiteres Schmuckstück errichtet – ein beliebter Rastplatz und Fotomotiv. Somit erfüllt der Weg ein wichtiges Kriterium für die Auszeichnung als Qualitätswanderweg spielend: Kulturattraktionen erlebbar machen. Auch weitere wichtige Merkmale wie landschaftliche Abwechslung, schmale, naturbelassene Wege und schöne Aussichten sind gegeben: Streuobstwiesen, Höhenrücken, Waldpfade und Blicke bis nach Straßburg und zu den Vogesen oder auf das im Tal liegende Lautenbach. Ebenso wichtig: Einkehrmöglichkeiten. Für den Lautenbacher Hexensteig ist das kein Hexenwerk, sondern ein Kinderspiel. Drei Gastgeber direkt am Weg begrüßen die Wanderer. Wer mag, bucht gleich die Lautenbacher Vesperwanderung, eine der drei Renchtäler Genusstouren. Sie verläuft direkt auf dem Lautenbacher Hexensteig und setzt auf ein Vier-Gänge-Vesper-Menü. An mehreren gleichmäßig über die Wegstrecke verteilten „Schnaps- und Getränkebrunnen“ können sich die Wanderer außerdem gegen einen Obolus einfach selbst bedienen.

Dank an Grundstückseigentümer

„Wir freuen uns sehr, Teil der bundesweiten Qualitätsoffensive 'Wanderbares Deutschland' zu sein“, so Gunia Wassmer, Geschäftsführerin der Renchtal Tourismus GmbH. „Ein besonderer Dank geht an unsere Partner, den Schwarzwaldverein, die ehrenamtlichen Helfer, den Forst, die kommunalen Bauhöfe sowie die zahlreichen landwirtschaftlichen Betriebe und allen voran die Grundstückseigentümer ohne deren Unterstützung dies nicht realisierbar wäre.“

Im Laufe von mehr als 50 Tagen werden ab dem 14. Januar täglich um 9.30 und um 16 Uhr zwei frisch zertifizierte Wege auf dem Facebook Kanal von „Wanderbares Deutschland“ online portraitiert. Neben diesen Portraits gibt es eine Bilderschau der ausgezeichneten Wege auf dem YouTube Kanal des Deutschen Wanderverbands. Außerdem sind die Wege mit ausführlichen Informationen auf www.wanderbares-deutschland.de zu finden. Die digitale Veranstaltung war nötig geworden, nachdem die ursprünglich für die Auszeichnung geplante Tochtermesse der CMT, die Fahrrad- und Wanderreisen, vom 15. bis 17. Januar in Stuttgart corona-bedingt abgesagt worden war. Die Online-Zertifizierung für den Lautenbacher Hexensteig findet am 20. Februar, um 16 Uhr und für den Oberkircher Brennersteig am 21. Februar um 9.30 Uhr statt.

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