Staatssekretärin informiert sich
Zwischenfazit zum Projekt "Wilde Sau"

Tauschten sich über Jagdbedingungen, Lieferengpässe und Möglichkeiten der Wildschweinvermarktung aus (vordere Reihe von links): Projektleiter Uwe Baumann, Hans-Peter Behrens, MdL, Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker, Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch und Tobias Wald, MdL.  | Foto: Jochen Denker/Naturpark
  • Tauschten sich über Jagdbedingungen, Lieferengpässe und Möglichkeiten der Wildschweinvermarktung aus (vordere Reihe von links): Projektleiter Uwe Baumann, Hans-Peter Behrens, MdL, Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker, Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch und Tobias Wald, MdL.
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Baden-Baden/Ortenau (st). Wildschweinfleisch soll als hochwertiges, regionales und natürliches Lebensmittel mehr ins Bewusstsein der Verbraucher rücken. Dies ist das Ziel des Projekts „Wilde Sau“, mit dem der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und sein Partnernetzwerk die Wertschöpfungskette von der Jagd über die regionalen Metzgereien und Gastronomen bis zu den Verbrauchern stärken wollen. Vor einem Jahr wurde das auf drei Jahre angelegte und vom Land Baden-Württemberg geförderte Pilotprojekt ins Leben gerufen – Zeit für eine Zwischenbilanz.

Partner-Netzwerk

Am Dienstag, 1. September, informierte sich Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, in Baden-Baden über den Stand des Projekts und seine Hintergründe. Den Rahmen bildete ein vielseitiges Programm, beginnend mit einer Kurzpräsentation im Restaurant Wolpertinger und einem anschließenden „Pirschgang für Nichtjäger“ im angrenzenden Stadtwald. An insgesamt vier Genuss-Stationen probierten die Gäste verschiedene Wildschweinspezialitäten. Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker, Wilde-Sau-Projektleiter Uwe Baumann und Naturpark-Projektmanagerin Bianca Brosch stellten die bisherigen Aktivitäten vor. So ist im ersten Jahr aus mehreren Ideenwerkstätten heraus ein schlagkräftiges Partner-Netzwerk bestehend aus Jägern, Metzgern und Gastronomen entstanden. Auch eine Internetseite wurde eingerichtet.

Große Nachfrage

Es gab Wilde-Sau-Kochkurse, Wilde-Sau-Grillevents sowie Pirschgänge für Nichtjäger. Auch Weiterbildungsveranstaltungen für Jäger waren im Portfolio zu finden. Auf Veranstaltungen in der Naturpark-Marktscheune in Berghaupten, in der Geroldsauer Mühle in Baden-Baden, auf der Genuss-Messe in Zell am Harmersbach und auf einzelnen Naturpark-Märkten sind die Besucher geradezu Sturm gelaufen auf Wildschweingerichte und -produkte. Die Angebote waren rasch ausverkauft. Das gleiche galt für die Wilde-Sau-Aktionswochen der Naturpark-Wirte im vergangenen Herbst. „Die Erfolge zeigen, dass wir mit der Kampagne goldrichtig liegen“, freute sich Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker. „Nach den coronabedingten Veranstaltungsausfällen können wir nun wieder Schritt für Schritt nach vorne schauen und weitere Aktivitäten in Angriff nehmen.“ Uwe Baumann, der die Initiative mit kreativen Ideen und zahlreichen Kontakten in Schwung gebracht hat und die Veranstaltungen moderierte, ist glücklich über die Entwicklung. „Das Projekt hat eine ungeheure Dynamik entwickelt. Das bestärkt uns in unserem Vorhaben, die ‚Wilde Sau‘ auch weiter im wörtlichen wie im übertragenen Sinne ‚schmackhaft‘ zu machen“, so Baumann.

Youtube-Kanal

Um noch direkter auf die Verbraucher und weitere Zielgruppen zugehen zu können, hat der Naturpark ab sofort den Youtube-Kanal „Wilde Sau TV“ eingerichtet. Dort werden zukünftig Beiträge für genussfreudige Verbraucher veröffentlicht. Zudem wird der Kanal über das Wesen des Schwarzwilds aus dem Schwarzwald informieren. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch zeigte sich beeindruckt von der Umsetzung des Projekts und vom Erfolg der „Wilden Sau“: „Die Förderung des Landes ist in diesem Pilotprojekt gut angelegt. Wildschweinfleisch aus heimischer Jagd ist ein natürliches, nahrhaftes, nachhaltiges und genussreiches Lebensmittel. Wenn es gelingt, die Jägerschaft, die Metzgereien, die Gastronomen und die Verbraucher näher zusammenzubringen, ist das eine Bereicherung und ein existenzieller Gewinn für alle Beteiligten in der Region.“

Koch- und Grillkurse

 
Sobald es die Corona-Situation erlaubt, wird es die Fortsetzung der erfolgreichen Koch- und Grillkurse sowie Zerlege- und Hygienekurse für Jäger und Metzger geben. Auch die begehrten Tafelrunden sollen wieder stattfinden. Weiterhin wurden in Kooperation mit den Volkshochschulen Ortenau, Rastatt, Baden-Baden und Freudenstadt Bildungsangebote entwickelt. Falls Corona es zulässt, werden dort im Herbst Wilde-Sau-Pirschgänge für Nichtjäger“ sowie die Familienmodule „Auf den Spuren der Wilden Sau“ angeboten. Diese Angebote können auch auf weitere Volkshochschulen im Naturpark ausgeweitet werden. Im Herbst starten zudem nach dem erfolgreichen Vorjahr wieder die Wilde-Sau-Aktionswochen der Naturpark-Wirte. Ein Wilde-Sau-Foodtrailer wird ab September unterwegs sein. Parallel baut das Projektteam die Homepage www.wilde-sau.net und dort vor allem den Bereich der Rezepte für die Alltags-, Festtags- und Grillküche für zu Hause aus.

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